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WISSENSCHAFT/8308: Aus Forschung und Technik - 14.11.2019 (SB)


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Keine Massentierhaltung im alten Ägypten

Wenn von Mumien die Rede ist, denken viele an in Binden gewickelte Leichen aus dem antiken Ägypten. Allerdings wurden dort nicht nur Menschen einbalsamiert und in Leinen gewickelt. So gibt es etliche Millionen mumifizierte Vögel in Kultstätten des alten Ägyptens, die sich mitunter über Kilometer hinweg in den Katakomben stapeln. Lange fragte sich die Wissenschaft, woher die Massen an Heiligen Ibissen (Threskiornis aethiopicus) kamen, die bei Opferritualen vor rund 1800 bis 2700 Jahren getötet wurden. Laut dpa haben Erbgutanalysen jetzt ergeben, daß es sich dabei um wildlebende und nicht um gezielt über Generationen in Massentierhaltung gezogene Ibisse handelt. Ein Forscherteam um Sally Wasef von der Griffith University in Australien hatte das Erbgut von 40 mumifizierten Ibissen aus sechs ägyptischen Katakomben untersucht. Dabei zeigte sich, daß diese eine ebenso große Vielfalt aufwiesen wie 26 wildlebende Ibisse aus zehn afrikanischen Regionen wie Südafrika, Simbabwe, Tansania und Madagaskar.

14. November 2019


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