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WIRTSCHAFT/8371: Märkte und Finanzen - 28.01.2020 (SB)


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Windenergiezubau auf niedrigstem Stand seit 2000

Im vergangenen Jahr wurden in Deutschland 325 neue Windkraftanlagen mit einer Gesamtleistung von 1078 Megawatt in Betrieb genommen. Das war der geringste Zubau seit Inkrafttreten des Erneuerbare-Energien-Gesetzes im Jahr 2000. Gegenüber 2018 waren es 55 Prozent weniger. Das meldeten die Branchenverbände Bundesverband Windenergie (BWE) und VDMA Power Systems. Zur Zeit stehen in Deutschland rund 29.500 Windräder. Den Angaben zufolge fehlt es in der Bevölkerung an Akzeptanz für neue Windkraftanlagen. Außerdem sind die Genehmigungsverfahren zu langwierig. Eigentlich müßten jährlich Windgeneratoren mit einer Anlagenleistung von insgesamt rund 5000 Megawatt aufgestellt werden, damit das von der Bundesregierung vorgegebene Ziel eines Ökostromanteils am Strommix von 65 Prozent in den nächsten zehn Jahren erreicht werden kann. Der Atomausstieg 2022 und das Ende der Kohleverstromung spätestens 2038 sowie der Ausbau der Elektromobilität lassen den Bedarf an Ökostrom enorm steigen. Ein weiteres Problem ist der Abbau von Arbeitsplätzen. In den vergangenen drei Jahren sind in der Windenergiebranche 40.000 Jobs weggefallen. Sollte die Politik nicht gegensteuern, kostet der ausgebremste Windenergiezubau weitere rund 25.000 Arbeitsplätze.

28. Januar 2020


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