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WIRTSCHAFT/8223: Märkte und Finanzen - 01.09.2019 (SB)


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Argentinien kurz vor der Staatspleite

Die drei großen Ratingagenturen haben Argentinien bis kurz vor der Staatspleite herabgestuft, während die Notenbank des Landes bemüht ist, die Kapitalflucht zu verhindern und den Verfall der Landeswährung Peso aufzuhalten. Seit Freitag müssen sich die Banken größere Auslandstransfers von der Zentralbank genehmigen lassen. Ab dieser Woche seien massive Interventionen am Devisenmarkt geplant, berichtete die Zeitung La Nación. Die Regierung unter Präsident Mauricio Macri will außerdem die Rückzahlung von Staatsanleihen und die Tilgung von Milliardenkrediten des Internationalen Währungsfonds (IWF) im Umfang von insgesamt rund 120 Milliarden US-Dollar aufschieben. Finanzminister Hernán Lacunza verhandelt darüber mit dem IWF. Deswegen hatte zuletzt Moody's Kredite Argentinien als "extrem spekulativ" bewertet. Der Peso hat gegenüber dem US-Dollar seit dem 11. August um mehr als 20 Prozent verloren. Das war der Tag, an dem der wirtschaftsfreundliche Macri eine Vorwahl zur Präsidentenwahl im Oktober gegen Alberto Fernández verloren hat. Dieser gilt als moderat links. Seine Stellvertreterin ist die dem IWF gegenüber nicht unvoreingenommene, vorherige Präsidentin Christina Kirchner. Mitte letzter Woche hatten rund 250.000 Menschen in Buenos Aires von der Regierung einen nationalen Notfallplan zur Beseitigung von Lebensmittelknappheit und Armut gefordert.

1. September 2019


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