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UMWELT/8335: Ökologie, Umweltschutz und Katastrophen - 03.01.2020 (SB)


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Hohe Schweinepest-Gefahr an polnischer Grenze

Wer die Berichterstattung über die Afrikanische Schweinepest verfolgt, mag dieser Tage etwas verwundet sein. Fraglos stellt ihr drohendes Eindringen nach Deutschland eine große Gefahr für die bundesrepublikanische Fleischproduktion dar. Doch die täglichen Wasserstandsmeldungen, daß mit dem Virus infizierte tote Wildschweine 40, 32 und jetzt laut dpa 21 Kilometer von der Grenze gefunden wurden, können zwar die Hysterie in der Bevölkerung schüren, sagen aber wenig über die wirkliche Bedrohung aus. Immerhin sind Wildschweine Tiere, die in der Unüberschaubarkeit eines Waldes und nicht in den geregelten Strukturen von Mastanlagen leben. Somit bewegen sie sich relativ frei. Sie können somit schon längst auf bundesdeutschem Gebiet gewesen sein wie auch sich in die Gegenrichtung bewegen. Bei einem toten Tier 40 Kilometer von der Grenze entfernt war die Bedrohung somit keineswegs kleiner als jetzt, wo ein solches Tier 21 Kilometer entfernt gefunden wurde. Anders gesagt: Bei 40 Kilometern war die Gefahr schon so hoch, daß sie nicht höher wurde, weil jetzt 19 Kilometer dichter wieder ein totes Tier gefunden wurde.

3. Januar 2020


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