Schattenblick → INFOPOOL → NACHRICHTEN → VOM TAGE


SOZIALES/8365: Arbeit, Soziales und Familie - 10.01.2020 (SB)


VOM TAGE


Fridays for Future protestiert gegen Siemens-Deal mit Adani

Die Klimaschutzbewegung Fridays for Future hatte für diesen Freitag Protestkundgebungen unter anderem vor Büros des Siemens-Konzerns in München sowie Erlangen, Augsburg, Erfurt, Konstanz, Kassel, Mannheim und Dortmund geplant. Den Aktionen war das Motto "Siemens schür keine Feuer" vorangestellt worden. Anlaß ist die bevorstehende Entscheidung des Siemensvorstands, dem indischen Bergbaukonzern Adani für seinen im australischen Queensland geplanten Kohletagebau Carmichael Eisenbahnsignalanlagen zu liefern. Adani benötigt die Signalanlagen an der Strecke vom Tagebau zum Verschiffungshafen Abbots Point. Von dort sollen bis zu 60 Millionen Tonnen Steinkohle im Jahr quer über das Great Barrier Reef nach Indien verschifft werden. Einen alternativen Lieferanten für die Signalanlagen haben die Inder dem Vernehmen nach nicht. Das Geschäft mit Adani hätte für Siemens ein Volumen von umgerechnet knapp 20 Millionen Euro. Würde sich der Münchner Konzern von dem Vertrag, wie von deutschen und australischen Umweltschützern gefordert, zurückziehen, könnte er den Tagebau in Australien gefährden. Siemens hatte bereits im Dezember eine Überprüfung des Projekts angekündigt. Eine Entscheidung wurde bis kommenden Montag angekündigt. Der Konzern will nach eigenen Angabe bis 2030 klimaneutral werden, was die eigene Produktion betrifft. Die Ausbeutung der Carmichael-Mine könnte sich bis 2080 hinziehen. Der Siemens-Chef Joe Kaeser hatte die Umweltaktivisten Luisa Neubauer für Freitag zum Gespräch eingeladen. Anschließend berichtete Kaeser, er habe Neubauer einen Sitz in einem Aufsichtsgremium der neuen Gesellschaft Siemens Energy angeboten. Er möchte, daß sich die Jugend aktiv beteiligen könne. Siemens müsse früher erkennen, wenn sich der Konzern bei kritischen Projekten engagiere.

10. Januar 2020


Zur Tagesausgabe / Zum Seitenanfang