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POLITIK/8474: Aus Parlament und Gesellschaft - 26.04.2020 (SB)


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Regierung favorisiert jetzt dezentrale Corona-App

Die Bundesregierung verzichtete auf die Corona-App PEPP-PT (Pan-European Privacy-Preserving Proximity Tracing) mit einer zentralen Datenspeicherung zu Gunsten der Softwarearchitektur DP-3T (Decentralized Privacy-Preserving Proximity Tracing) mit anonymer Datenspeicherung allein auf den Smartphones. Beide Projekte haben das Ziel, Infektionsketten von Sars-CoV-2 transparent zu machen und Bürger zu informieren, die in die Nähe von Infizierten gekommen sind. Mit DP-3T sollen die Nutzer die Möglichkeit haben, ihre pseudonymisierten Daten freiwillig zur epidemiologischen Forschung und Qualitätssicherung dem Robert-Koch-Institut zu übermitteln. Die Smartphone-Hersteller Google und Apple rüsten ihre Geräte mit der Möglichkeit aus, Entfernungen untereinander über die Stärke des Bluetooth-Signals zu ermitteln. Die Gesundheitsbehörden legen fest, welche Entfernungen bei welcher Unterschreitungsdauer relevant sind. Die stellvertretende Regierungssprecherin Demmer hatte am Freitag erklärt, bei einem zentralen Server müsse man demjenigen vertrauen, der ihn pflege, also in diesem Fall dann möglicherweise einer staatlichen Stelle. Bei einem dezentralen System müsse man Apple und Google vertrauen, die das dann pflegten. Vom Sinnungswandel der Bundesregierung berichteten Kanzleramtschef Braun und Gesundheitsminister Spahn der Welt am Sonntag.

26. April 2020


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