Die Finanzminister der Staatengruppe G20 haben bei einer Videokonferenz am Mittwochnachmittag ein Schuldenmoratorium für die ärmsten Länder der Welt beschlossen. Die von Bundesfinanzminister Olaf Scholz "Akt internationaler Solidarität von historischer Dimension" genannte Vereinbarung sieht eine Stundung aller Zins- und Tilgungszahlungen von 77 Ländern von Anfang Mai bis Jahresende vor. Damit sollen diese Länder finanziellen Spielraum bei der Bekämpfung der Coronavirus-Pandemie bekommen. Nach 2020 sollen die betreffenden Staaten drei Jahre Zeit haben, Schuldendienst und Tilgung gegenüber den Kreditgebern nachzuholen. Das Moratorium kann auch verlängert werden. Es gilt nur für jene Länder, die nachweislich die freiwerdenden Ressourcen in ihre Gesundheitssysteme stecken. Außerdem dürfen sie keine weiteren Kredite zu Marktbedingungen aufnehmen. Private Gläubiger und Entwicklungsbanken wurden aufgerufen, sich an dem Moratorium zu beteiligen. Laut Bundesentwicklungsminister Müller geht es dabei um eine Summe von 14 Milliarden Dollar.

15. April 2020