Bundeskanzlerin Merkel ist mit drei Kabinettsmitgliedern und acht Staatssekretären zu Regierungskonsultationen nach Indien geflogen, um die bilateralen Wirtschafts- und Handelsbeziehungen zu stärken, aber auch über Klimaschutz sowie außen- und sicherheitspolitische Fragen zu sprechen. Nach Einschätzung von Außenminister Maas ist Indien ein geostrategisches, politisches und weltwirtschaftliches Schwergewicht. Innerhalb der EU ist Deutschland der größte Handelspartner Indiens.

In ihrem aktuellen Video-Podcast äußerte sich Merkel anerkennend hinsichtlich der wirtschaftlichen Fortschritte Indiens und des Rückgangs von Armut dort. Gleichzeitig hat sich der Subkontinent zum weltweit drittgrößten Emittenten klimaschädlicher Gase entwickelt. Laut Merkel ist es wichtig, daß die Deutschen in Indien ihre technologischen Entwicklungen plazieren können.

Bei mehreren persönlichen Treffen mit Premier Modi wird Merkel Gelegenheit haben, das Thema Jammu und Kaschmir anzusprechen. Modi hatte der Region im August ihren Autonomiestatus entzogen und sie am Donnerstag in zwei indische Bundesstaaten aufgeteilt, welche der Zentralregierung unterstehen. Tausende Bewohner der Himalajaregion, welche sich gegen die Entwicklung wehrten, wurden inhaftiert. Für die beiden Atommächte Indien und Pakistan stellt die Kaschmirregion seit dem Ende der britischen Kolonialherrschaft einen Streitpunkt dar, der mehrmals zum Krieg geführt hat.

31. Oktober 2019