VOM TAGE
General Haftar in Libyen auf dem Rückzug
In Libyen haben die Militäreinheiten der in Tripolis sitzenden Regierung mit Hilfe unter anderem türkischen Militärs die Städte Badr und Tiji erobert. Am Montag hatten die Milizen der Einheitsregierung unter dem international weitgehend anerkannten Premier Al-Sarradsch mit Dutzenden von Luftangriffen die Kontrolle über die Militärbasis al-Watiya an der Grenze zu Tunesien gewonnen. Die Libysche Nationalarmee (LNA) von General Haftar, der für das in Tobruk sitzende, gewählte Parlament kämpft, zog sich von dem strategischen Stützpunkt sowie aus den Vororten von Tripolis zurück. Die LNA wird von den Vereinigten Arabischen Emiraten sowie Rußland und Frankreich unterstützt. Die Türkei soll Tausende islamistischer Milizionäre aus Syrien nach Libyen verlegt haben. Andererseits sollen Milizen, welche auf der Seite von Präsident Assad in Damaskus stehen, nach Libyen gekommen sein, um ihrerseits Haftar zu unterstützen. Auf deren Seite kämpft offenbar auch die private russische Söldnertruppe Wagner. Haftar selbst hat viele Jahre in den USA gelebt und dort enge Beziehungen zum Auslandsgeheimdienst CIA geknüpft.
20. Mai 2020
Zur Tagesausgabe / Zum Seitenanfang