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MILITÄR/8463: Sicherheitspolitik, Rüstung und Konflikte - 29.04.2020 (SB)


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Tanklasteranschlag im türkisch besetzten, nordsyrischen Afrin

In der von der Türkei besetzten nordsyrischen Stadt Afrin ist am Dienstagnachmittag ein Tankwagen mit einer Handgranate in die Luft gesprengt worden. Dabei wurden mindestens 43 Menschen getötet und noch mehr verwundet. Wegen der starken Verbrennungen können weitere Menschen sterben. Die Explosion war so stark, daß umliegende Gebäude und Fahrzeuge in der Nähe beschädigt wurden. Zwar übernahm zunächst niemand die Verantwortung für den Anschlag, aber die türkische Regierung nannte als Täter die Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) und die kurdischen Volksverteidigungseinheiten (YPG). Der Anschlag ereignete sich auf einer belebten Straße in der Nähe des Gouverneurssitzes in Afrin, den die türkische Armee seit der Besetzung der Stadt im Frühjahr 2018 für sich nutzt. Damals hatten die türkischen Streitkräfte zusammen mit verbündeten Milizen die YPG aus dem Gebiet vertrieben. Die Volksverteidigungseinheiten führen seitdem in der Region um Ras al-Ain und Tell Abiad einen Guerillakrieg gegen die Besatzer und deren islamistische Verbündete. Ein YPG-Kommandant bezeichnete den Anschlag von Afrin als feigen Terrorakt im Zusammenhang mit der türkischen Besatzung.

29. April 2020


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