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MILITÄR/8381: Sicherheitspolitik, Rüstung und Konflikte - 07.02.2020 (SB)


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Frankreich will als Atommacht die EU strategisch anführen

Frankreich als nach dem Brexit einzig verbliebene Atommacht in der Europäischen Union regt den Dialog unter den Mitgliedern über die neu gewonnene Position an. Das machte Präsident Macron am Freitag in einer Grundsatzrede an einer Pariser Militärschule deutlich. Dabei redete er der nuklearen Abschreckung das Wort und forderte die Partnerländer auf, das französische Atomwaffenarsenal in eine gemeinsame Verteidigungsstrategie einzubinden. Frankreich wird laut Macron den anderen Staaten zwar keinen Zugriff auf die nationalen Atomwaffen erlauben, aber es könnte eine Beteiligung an entsprechenden Militärübungen geben. Macron wünschte sich eine echte strategische Kultur unter den Europäern. Der Präsident brachte zudem eine internationale Agenda zur Rüstungskontrolle ins Spiel. Die Europäer sollten sich demnach nicht auf die Rolle des Zuschauers beim Wettrüsten der Nuklearmächte beschränken, sondern eine internationale Agenda zur Rüstungskontrolle anstoßen. Laut Macron hat Frankreich sein Atomwaffenarsenal reduziert und verfügt über weniger als 300 Nuklearsprengköpfe.

7. Februar 2020


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