Schattenblick → INFOPOOL → NACHRICHTEN → VOM TAGE


MILITÄR/8278: Sicherheitspolitik, Rüstung und Konflikte - 27.10.2019 (SB)


VOM TAGE


Zahlreiche Tote während Waffenruhe in Nordsyrien

Die Türkei ist am 9. Oktober in das von Kurden verwaltete Gebiet im Norden Syriens einmarschiert, um dort eine sogenannte Sicherheitszone zu schaffen. Nach anfänglichen Kämpfen zur Vertreibung der kurdischen Volksverteidigungseinheiten (YPG) wurde ein befristeter Waffenstillstand ausgerufen, der noch einmal verlängert wurde, damit die YPG abziehen können. Dennoch wurden in dem besetzten Gebiet am Wochenende mindestens 16 Menschen getötet. Die in London sitzende Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte meldete, am Samstag seien bei Gefechten zwischen protürkischen Milizen und den kurdisch dominierten Syrischen Demokratischen Kräften (SDF) mindestens 15 Menschen getötet worden. Das türkische Verteidigungsministerium meldete am Sonntag einen Angriff von Kurdenmilizen auf eine türkische Militärpatrouille. Bei dem Beschuß mit Raketen und Granatwerfern kam ein Soldat ums Leben. Fünf weitere wurden verwundet. Der türkische Präsident Erdogan drohte den kurdischen Einheiten mit Vertreibung durch die türkische Armee, sollten sie bis Dienstagabend nicht aus dem von Ankara beanspruchten Grenzgebiet abgezogen sein. Seit Beginn des türkischen Einmarsches sind auf einem etwa 120 Kilometer langen Grenzabschnitt Hunderte Menschen getötet worden. 300.000 wurden vertrieben.

27. Oktober 2019


Zur Tagesausgabe / Zum Seitenanfang