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KULTUR/8181: Sprache, Kunst und Medium - 27.09.2019 (SB)


VOM TAGE


Stiftung Lesen macht vorerst weiter

Trotz beträchtlicher Unstimmigkeiten wollen der Börsenverein des Deutschen Buchhandels und die Stiftung Lesen die Zusammenarbeit bei der alljährlich veranstalteten bundesweiten Vorleseaktion bis Ende 2021 fortsetzen. Laut einer gemeinsamen Erklärung wollen die Vorstände bis dahin geprüft haben, ob oder wie Unstimmigkeiten ausgeräumt werden können.

Ein Streit war über die Ankündigung ausgebrochen, daß das US-amerikanische Stiftungsmitglied Amazon sowie die großen Buchhandelsketten Thalia, Mayersche und Hugendubel am 20. September, dem Weltkindertag, unter Ausschluß des Kleinhandels im deutschsprachigen Raum ein Märchen- und Geschichtenbuch in Million-Auflage verschenken wollten.

Die Bücher lagen bei den großen Buchhandelsketten zum Abholen bereit und konnten bei Amazon bestellt werden. Auch wenn die Bände als Geschenk angeboten wurden, mußten sich Interessenten als Kunden registrieren lassen.

Das stieß dem Börsenverein auf, der die gesamte Branche vertritt. Nicht nur, daß es sich um eine Marketingaktion für die Großen handele, Amazon komme auf diese Weise an viele Kundendaten heran. Um die Wellen zu glätten, waren noch schnell bundesweit rund 700 kleine Bücherläden an Bord geholt worden. Dabei ist bekannt, daß sich Amazon die kleinen Buchläden vom Hals schaffen will.

27. September 2019


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