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JUSTIZ/8210: Kriminalität und Rechtsprechung - 18.07.2019 (SB)


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Sechs mutmaßliche Gefährder in Köln und Düren festgenommen

In Köln und Düren sind am Donnerstagmorgen mehrere Wohnungen durchsucht worden. Die Polizei fahndete nach Anhaltspunkten dafür, daß sogenannte Gefährder konkret einen Anschlag in Deutschland planen. Insgesamt sechs Personen wurden aus gefahrenabwehrenden Gründen in Unterbindungsgewahrsam genommen. Der Anlaß für die Razzien war der überraschende Umzug eines seit sechs Jahren unter Beobachtung stehenden 30jährigen Berliners in die Wohnung eines Düreners am vergangenen Sonntag. Die beiden Hauptverdächtigen, ein libanesisch-deutscher und ein deutscher Islamkonvertit, arbeiten auf einer Baustelle in der Kölner Innenstadt und haben sich nach Angaben von Kollegen von anderen Firmen lange an einer bestimmten Stelle betätigt. Die Polizei setzte dort Sprengstoffsuchhunde ein. Auf der Baustelle wurden zwei weitere Männer festgenommen. Der verdächtige Deutsche betreibt das Trockenbau-Unternehmen, zu dem die Kölner Baustelle gehört. Bei Durchsuchungen von fünf anderen als Wohnungen und Geschäftsräume genutzten Objekten wurden neben rund 20 Handys zahlreiche Datenträger und drei Laptops beschlagnahmt. Die Polizei geht bei so vielen Mobilfunkgeräten davon aus, daß etwas verschleiert werden sollte. Der nach Düren gezogene Berliner soll in der Vergangenheit mehrmals versucht haben, sich den Milizen des Islamischen Staats anzuschließen. Außerdem soll er in Kontakt mit Islamisten gestanden und 2016 in jener Fussilet Moschee in Berlin den Iman vertreten haben, zu der der Attentäter Anis Amri in Verbindung stand. Die Polizei berichtete der Presse von einer multinationalen Gruppe, die mit der Berliner Dschihadisten-Szene verbunden ist.

18. Juli 2019


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