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AUSLAND/8296: Aus aller Welt - 22.10.2019 (SB)


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Evo Morales muß sich voraussichtlich keiner Stichwahl stellen

In Bolivien wird der amtierende Präsident Evo Morales voraussichtlich ohne Stichwahl seine vierte Amtszeit antreten können. Bei gut 95 Prozent der am Sonntag abgegebenen Stimmen führte der Sozialist Morales mit knapp 46,9 Prozent vor seinem konservativen Kontrahenten Carlos Mesa mit fast 37 Prozent. Das bolivianische Wahlrecht sieht für den Fall, daß einer der Kandidaten die absolute Mehrheit der gültigen Stimmen auf sich vereinigt oder mit über 40 Prozent mindestens zehn Prozentpunkte vor den Mitbewerbern liegt, keine Stichwahl vor. Bei zwei unabhängigen Nachwahlbefragungen am Sonntagabend soll es noch so ausgesehen haben, als würde Morales sich einer Stichwahl stellen müssen, für die ihm geringere Siegeschancen eingeräumt wurden. Das berichtete Mesa dem Sender CNN. Morales begründete die angeblich überraschende Entwicklung damit, daß Wahlzettel aus den ländlichen Regionen erst später ausgezählt wurden. Mesa sprach von Wahlbetrug und davon, daß er die Wahl nicht anerkennen werde. Er rief die Bevölkerung dazu auf, auf den Straßen gegen die Wahl zu protestieren. Es kam bereits zu Unruhen, Plünderungen und Kämpfen zwischen Unterstützern beider Präsidentschaftskandidaten. Das offizielle Wahlergebnis wird in knapp einer Woche erwartet.

22. Oktober 2019


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