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AUSLAND/8247: Aus aller Welt - 02.09.2019 (SB)


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Teheran räumt Europäern Frist zum Erhalt des Atomabkommens ein

Der iranische Außenminister Mohammed Dschawad Sarif hat am Sonntag im Parlament in Teheran erklärt, daß seine Regierung weiterhin am Erhalt des internationalen Atomabkommens interessiert sei. Sollten die europäischen Vertragspartner bis Donnerstag einlenken, würde die Islamische Republik den nächsten Schritt zum Ausbau ihrer Nukleartechnologie aussetzen. In dem Fall müssen die Europäer trotz der aus Washington drohenden Sanktionen den Iran mit Krediten und beim Verkauf seines Erdöls auf dem Weltmarkt unterstützen.

Sarif ist inzwischen nach Moskau abgeflogen, wo er mit Außenminister Sergej Lawrow über Wege zur Rettung des Atomabkommens sprechen will. Außerdem ist eine iranische Delegation nach Paris gereist, wo sie sich über die angestrebte Kreditlinie beraten wollte.

Das internationale Wiener Atomabkommen zur Verhinderung einer iranischen Atombombe war vor gut einem Jahr von der US-Regierung einseitig aufgekündigt worden. Außerdem belegte Washington den Iran mit umfangreichen Wirtschaftssanktionen. Als klar wurde, daß diese von europäischer Seite nicht ausgeglichen wurden, sah sich Teheran nicht mehr an das Abkommen gebunden und begann schrittweise mit der erhöhten Anreicherung von Uran.

2. September 2019


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