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LABEL/5212: Glitterhouse Mail-Oster-Mail 10.04.20 (glitterhouse)


GLITTERHOUSE MAIL-OSTER-MAIL (10.04.2020)


Ein Aufstand
älterer Männer

The Third Mind - The Third Mind
2-LP/CD - EUR 27,95/14,95

Oh mein Gott - welch ein grenzfreier, ja nahezu uferloser Spiel-Spaß! Das passiert, wenn man ein geniales Quartett aus vier gestandenen Musikern, alle in ungefähr unserem gehobenen Alter und reich an musikalischen Meriten, im Studio-Stuhlkreis versammelt, mit nichts als den prägenden Lieblingssongs vergangener Blues-, Psyche- und Underground-Helden im Kopf.

Ohne viel Zeit und Energie auf gemeinsames Einstudieren zu verplempern, einigten Dave Alvin, Victor Krummenacher, David Immerglück und Michael Jerome (allein schon bei der Aufzählung beginnt sich das vorfreudige Lächeln breit zu machen) auf eine Tonart und ließen sich treiben, getragen von unendlichen spielerischen Erfahrungen, über Jahrzehnte gesammelt im Alleingang, bei der Begleitung von Richard Thompson, Eugene Chadbourne, John Cale oder John Hiatt oder in Bands wie The Blasters, Counting Crows, Better Than Ezra oder Camper van Beethoven (die Monks Of Doom nicht zu vergessen). Dem wechselnden Gesang immer im passenden Zusammenhang seine zustehende Rolle gebend (so in Fred Neil's The Dolphins oder in mehr als 9 Minuten von Bonnie Dobson's Morning Dew, bei denen Gast Jesse Sykes hochstimmig die Psyche-Folk-Fackel ins nebelverhangene Nirvana trägt), stehen stets die solistischen und gemeinsamen instrumentalen Exkursionen definitiv im siedenden Zentrum dieser fiebernden, mitunter rauschhaft überkochenden Improvisationsorgie, gelingt es doch vor allem den multiinstrumental begabten Saitenkünstlern hier nacheinander Gitarrenhelden von Carlos Santana bis hin zu Jimi Hendrix vor dem geistigen Ohr lebendig werden zu lassen, zur rechten Zeit mit Mellotron oder Mundharmonika den beispielgebenden Helden noch näher zu sein, und nacheinander und gleichzeitig an die Glanzzeiten der Doors, Blue Cheer und Moody Blues, von CCR über Fleetwood Mac bis CSNY zu erinnern, ganz und gar im Geiste der großartig gewählten Song-Vorbilder zu agieren, den genialen Schöpfern wie Roky Erickson, Alice Coltrane oder Nick Gravenites Respekt, Ehre und Tribut zollend, und dennoch nicht nur in der einzigen Quartett-Original-Komposition, dem Wüsten-Western-Pastiche Claudia Cardinale, auch die bemerkenswerten individuellen Stärken ausspielend.

Nur sechs Stücke füllen das Third Mind-Debüt (ein mehrfach Hoch auf das veröffentlichende Yep Roc-Label!), vom psychedelisch-phantasievollen Journey To Satchidananda bis hin zum rauh-roh packenden Reverberation, aber allein die über die volle Länge von knapp 17 Minuten bis an den Rand des Fassbaren gespielte, inspiriert-euphorisierende Endlos-Fassung vom East/West der Butterfield Blues Band kündet von der kreativen Macht dieses faszinierenden Vierers. Ein einziger ausufernder Rausch, ein grandioser, süchtig machender Spaß, ein Trip, der nicht mehr loslässt. (cpa)


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Der Mailorder-Katalog im Netz

Pünktlich zum Osterfest prangt auch der Mailorder-April-Katalog an gewohntem Ort im Netz, bereit, um dem Heimgebliebenen Trost, Zuspruch, Abwechslung und Anregung zu bieten.


Auserwählte Pretiosen zum Oster-Wochenende:

Acht Eimer Hühnerherzen - album
LP/Ltd. col. LP/CD - EUR 16,95/18,95/14,95

Ganze 2,5 Tage benötigte das Kreuzberger Trio, um sein zweites Vollwerk im Berliner Studio B aufzunehmen, kein Wunder, dass es noch weit vielschichtiger wirkt als der 2018er Album-Aufbruch. Auch wenn das 14 Song-Energie-Paket an der Oberfläche mit den kargen Garagen-Ausgangs-Bedingungen kokettiert, so entfaltet sich die ganze krude/kreative Kunst von Apocalypse Vega, Sven Bottrop und Ben Diktator mit jedem neuen Hörgang. Die von schrammelcharmant gespielter Gitarre getriebenen und von schneidend-schillerndem Gesang gekrönten Chanson-Schallattacken entpuppen sich bei näherem Hinhören als ungemein buntes Stil-Misch-Paket, kümmern sich die drei doch kaum um einschränkende Schubladierungen, lassen sich atemlos durch Punk, Pop und Pub Rock, Garage und Grunge, Funk und Folk treiben, stets ganz dem vehementen Wort dienlich, aber derart spielfreudig dargereicht, dass es eine ansteckende Freude ist und bleibt. Vor allem die ungemein wendig-polternde Perkussions-Pracht und der unter der deftig-satt verzerrten Kruste herrlich bewegliche Bass sind ein einziger mitreißender Spaß, und auch im mehrstimmigem Harmoniegesang zeigt sich die gemischte Kapelle überaus wohltönend. Freilich könnte der musikalische Altsack stundenlang einen möglichen Band-Stammbaum von Ideal-en Ursprüngen über Stereo Total bis in die Helden-Neuzeit heraufbeschwören, aber solcherlei historische Referenzen benötigen die Hühnerherzen kaum, glänzen sie doch auf ihre eigene, rau, roh-romantische Art ganz für sich allein. (cpa)

Weiterhin bestellbar:
Acht Eimer Hühhnerherzen - s/t - LP(+DLC)/CD 15,95/12,95


Ayreon - Electric Castle Live and Other Tales
3-LP (+MP3)/2-CD+DVD/BluRay - EUR 27,95/18,95/18,95

Treue Verehrer des progressiven Art- & Hard-Rock aufgemerkt, Liebhaber des wuchtig ausufernden Bombast hingehört, Freunde der prächtigen Aufmachung - schaut her: Bei dieser in vielerlei Hinsicht bemerkenswerten Mascot-Feierstunde des 20. Geburtstages des Ayreon-Klassikers Into the Electric Castle wurden und werden kaum Kosten gescheut, um in gewaltigen Genre-Superlativen baden zu können. In vier ausverkauften Shows zelebrierte der vielinstrumental begabte Gitarrist und Ayreon-Kopf-, -Seele und -Herz Arjen Lucassen sein kreatives Konzeptwerk vor begeistert mitfeierndem Publikum, dabei die Bühne im niederländischen Tilburg mit einer schier maßstäbesprengenden Musiker- & Sängerschar füllend. Neben zahlreichen Schlag-, Tasten- und Saitenwerkern sind es die vielzähligen, vor allem aus dem Progressive-Rock und Metal bekannten Gaststimmen, die das phantasievolle Rollenspiel mit mitreißendem Leben füllen. Von Focus bis Kayak, von Marillion bis The Gathering reicht das Portfolio der beteiligten Künstler (u.a. Thijs van der Leer, Fish, Damian Wilson, Edward Reekers, Anneke van Giersbergen), die Einflüsse und Elemente des Ayreon-Universums aber spannen den Bogen noch viel weiter, binden Vorbilder von Genesis über Yes bis Kansas mit ein, den klassischen Art Rock dabei immer wieder mit markiger Metal-Macht Kraft und kernige Kontur verleihend. Zur Füllung der 150 Minuten CD-Laufzeit, aber auch zur Freude der Zuschauer fügte man an den Konzertabenden noch sieben Werk-fremde Epen hinzu, die den verschiedenen Ayreon-Inkarnationen (darunter die Giersbergen-Collaboration Gentle Storm, Ambeon, Stream Of Passion und Guilt Machine) ebenfalls Bühnenraum zur Entfaltung boten. Die in der Doppel-CD im 8-seitigen Digipak mit beigefügtem 20-Seiten-Booklet zusätzlich beinhaltete DVD bietet die komplette Mammut-Show in ihrer zweieinhalbstündigen gewaltigen Gänze. (cpa)


Rory Block - Prove It On Me
CD - EUR 14,95

Die zweite Folge in Rory's Power Women of the Blues-Reihe (auf Stony Plain) bietet neben einem Block-Original vor allem Verneigungen vor den wahren Heldinnen des Blues, die selten die Wertschätzung fanden, die ihnen zugestanden hätte. Kommt mit Songs von u.a. Arizona Dranes, Elvie Thomas, Merline Johnson, Madlyn Davis, Helen Humes, Rosetta Howard und Memphis Minnie. Ein eingehendes Widmen folgt - Detlev, übernehmen Sie!


Anna Calvi - Hunted
CD - EUR 14,95

Das 2018er Hunter-Album Revisited: Nach knapp zwei Jahren der kreativen Weiterentwicklung kredenzt uns die geniale Gitarristin sieben Songs des hochgelobten Erfolgswerks in zum Teil deftig differierenden Fassungen, wobei sie sich unter anderem auch vier vokale Mittäter zur Neu-Interpretation ins Studio lud. Unter den Gästen der kreativen Werk-Version finden sich dabei beste Bekannte wie Julia Holter, Idles, Charlotte Gainsbourg und Courtney Barnett.


Colour Haze - We Are
LP/CD - EUR 24,95/18,95

Packend und prall, vielfarbig und phantasievoll gespielter Brückenschlag zwischen schleifendem Stoner und schwelgerischem Progressive Rock, dargereicht vom Trio um Elektrohasch-Label-Vater Stefan Koglek, welcher auch nach einem Vierteljahrhundert Bandgeschichte mit Gitarren und Gesang den rauhen Ton angibt. Aber es sind nicht nur seine sechs Saiten, die in zerrender Härte, in ohrenfüllender Heftigkeit, in fließenden Phantasiepassagen oder in herrlichen Twin-Lead-Paarflügen den zeitlosen Schallraum füllen, die Trio-Kollegen Manfred Merwald (Schlagzeug) und Philipp Ratshofer (Bass) bauen maßgeblich mit an der mal treibenden, mal schwebenden, mal ausufernd freiem, mal groove-betonten Basis dieses gewaltigen, stilreichen Bauwerks aus sieben episch angelegten Raum- & Zeitreisen bei, bei dem die heftig-deftigen Geistes-Gefährten von Kyuss bis Pothead mit Vorbildern aus der langen Historie der kreativ-kraftvollen Hard & Heavy-Geschichte verbunden werden, und es mitunter sogar zu stilistischen Schulterschlüssen mit lang zurückliegenden musikalischen Wegbereitern von Birth Control über Blue Cheer bis Jethro Tull kommt. Als vierter im Bunde, weit mehr als nur ein Gast, sorgt Jan Faszbender mit Prog- & Kraut-typischer Tastenfülle (Mellotron, Hammond, Fender Rhodes, Moog und Orgel) für eine elektrisierende, mitunter auch besänftigende Bereicherung der machtvollen Klanghallen, deren Mauern selbst der mitreißenden Kraft der gebündelten Saiten-Attacken standhalten. Als Krönung lässt Meister Koglek seine rauh-rauchige Stimme über sein schillernd-flirrendes Kraft-Königreich schallen und schneiden, auch mehrstimmige Gesangspassagen tragen zur Vielfalt dieses großartig gelungenen Prachtstückes phantasievoller und von reifer Spielkunst geprägter Psychedelic-Progressive-Stoner-Rock-Kunst bei. Grandios-gewaltiges Geschenk zum 25. Geburtstag. (cpa)


Dream Syndicate - The Universe Inside
2-LP/Ltd. 2-LP/CD - EUR 21,95/23,95, 14,95

So ganz einfach machen es Dream Syndicate nicht mit dem 3. Album seit der Rückkehr. Wer jetzt trockene Velvet Underground-Riffs mit reichlich Gitarren-Feuerwerk erwartet, der wundert sich. Das Album beginnt nämlich mit dem 20-minütigen The Regulator, einem free-form Jam irgendwo zwischen Miles Davis (Getröte), östlicher Avantgarde (Sitar), Krautrock (allerlei Geschwurbel) und was auch immer man dem Sound so beimengen kann. Ab und zu flüstert Steve Wynn mal ein paar Zeilen, dann geht die wilde Reise weiter, vorangetrieben von einer alten Rhythmusbox (an die sich Drummer Dennis Duck hält) und dem stoisch-fetten Bass von Mark Walton. Ich muss zugeben, das ist aktuell nicht so meins, aber ich habe Bekannte, die würden sich dazu eine Sportzigarette drehen und hätten Spass. Mit The Longing und Apropos Of Nothing geht es eher songorientiert, aber auch recht psychedelisch weiter, bevor mit Dusting Off The Rust wieder so ein instrumentaler Freiflug mit allerlei Dubeffekten folgt. The Slowest Rendition zum Schluß geht in diese Jazz-Free-Form-Space-Effekt-Richtung mit Spoken Words vom Meister selbst und nimmt sich mit 11 Minuten reichlich Zeit.

Also, wer The Dream Syndicate nach den ersten paar Platten definiert und mal wieder Bock auf die Band hat, der muss hier eine ziemliche Stilwendung verkraften. (rh)


Robert Forster - Danger In The Past (rem.& exp.)
LP+7"/CD - EUR 29,95/14,95

Feiertagsausgabe des ersten Solo-Albums der auch heute immer noch prägenden Go-Betweens-Größe zum 30. Werk-Geburtstag, einst von Mick Harvey produziert (incl. River People, welches später von den Walkabouts für Satisfied Mind gecovert werden sollte). Das 1990er Songwerk wurde für die feierliche Wiederveröffentlichung von Sean Magee in den Abbey Road Studios remastered und um die zwei Bonustracks The Land That Time Forgot und Falling Star erweitert (in der limitierten Vinyl-Ausgabe auf Zsuatz-7"-Single zu finden, die CD bietet die Boni als Hidden Tracks). "The sleeve encapsulates the contents: bedroom, introspective acoustica ... the guiding qualities are sobriety and reflection. The deep-seated melancholia may not be to all tastes but Danger In the Past inclines towards the legendary on several occasions and remains one of the 90's most striking albums." (Hearsay)


Robert Forster - Calling From A Country Phone (rem.& exp.)
LP+7"/CD - EUR 29,95/14,95

Der 1992er Solo-Zweitling, aufgenommen in Brisbane, im Vergleich zum Vorgänger eine deutlich leichtere, lebhaftere Angelegenheit - wenn "Danger" den Herbst darstellt, dann ist "Country Phone" der Sommer. Ähnlich wie das Solo-Debüt wurde auch der Nachfolger von Sean Magee remastered und um 2 Zusatz-Songs verlängert (Lonely Boy und Brookfield 1975, zu finden auf der Vinyl-Single (LP-Ausgabe) bzw. als Hidden Tracks (CD-Version).


Keep On Chooglin' -Vol. 23/SilverDagger
CD - EUR 7,95

OK, einer noch. Dann mache ich erstmal Sommerpause und stapele hier neues Material. Ich will nicht, dass Ihr denkt, der is only in it for the money (so viel bleibt eh nicht übrig). Nee, wenn ich so ein Ding fertig habe und zufrieden bin, dann kann ich da nicht lange drauf sitzen. Vol. 23 beginnt mit vier mittelrockigen Songwritern (Stoney LaRue, Charley Crockett, Holman Autry Band, Brent Cobb), bevor der Chooglin-Dampfer Richtung Southern Rock Hafen steuert und dort auch bis zum Ende andockt. Southern mit ner heftigen Dosis Country gibt es von der Allman Brothers Band, Southern Rains, Marshall Tucker und Eric Lee Bedding-field. Danach folgende knackige Southern Rocker von Eat A Peach (Allman Cover), Remus Tucker Band, Bishop Black, Skynyrd, Alligator Jackson, Judge Parker, Brothers Phelps, Cathouse Prophets, George Hatcher Band und Matt Poss. Alles eher so im Lynyrd Skynyrd Sound mit Melodie und vielen Gitarren und nicht so Molly-Hatchet-heftig. Bei den Namen ist sicher auch für den harten Southerner die eine oder andere Überraschung dabei.


Keep On Chooglin' - Vol. 1-23
23-CD - EUR 155,-

Gefühlte 520 Tracks und zirka 1.830 Minuten unschlagbare Musik.


Pokey LaFarge - Rock Bottom Rhapsody
LP/CD - EUR 17,95/14,95

Es beginnt mit dem kurzen Intro eines Streichquartetts, geht dann aber gleich in lässig-luftigen Rockabilly-Shuffle mit Handclaps und Orgel über. Das hat der Mann aus St. Louis, der zuletzt nach Los Angeles übergesiedelt ist, auch am besten drauf. Letztlich klingt er oft ganz ähnlich wie sein Seelenbruder Nick Waterhouse - beide spielen rootsige Fifties-Sounds der US-Music History: Rock'n'Roll, R&B, Rockabilly, Country & Blues. Mit Jerry Lee Lewis-Gedächtnis-Piano und swingendem Kontrabass. Nicht authentisch vintage für Puristen, aber doch deutlich retro. Die Songs sind teils beschwingt und partytauglich, tanzbar und eingängig. Das liegt wohl auch an Producer Chris Seefried (Fitz And The Tantrums) der für zusätzlichen Soul-Vibe sorgt. Der Hit heißt "Bluebird" im schwitzigen New Orleans-R&B-Groove, für den Kollege Waterhouse sicher auch einiges gegeben hätte. Pokey selbst gibt den charmanten Troubadour mit der Lässigkeit des jungen Jonathan Richman, der sich auch mal einen latenenightjazzig-geschichtsbewussten Ausflug in Richtung Great American Songbook erlauben kann ("Lucky Sometimes"). Unaufgeregte Midtemponummern erinnern an den Kollegen James Hunter und damit auch an Vorbilder wie Sam Cooke, die Tango-Nummer "Fallen Angel" könnte auch von Tav Falco stammen. (Joe Whirlypop)


Gordon Lightfoot - Solo
LP/CD - EUR 23,95/17,95

Nach mehr als 15 Jahren relativer Veröffentlichungsruhe bietet das 2020er Rhino-Album das erste Studiowerk mit neuem Song-Material des großen Geschichtenerzählers, zehn Weisen, die die Kunst des Kanadiers auf den reinen Punkt bringen - Lightfoot solo zur Gitarre.


Matthew Sweet & Susanna Hoffs - Best Of Under The Covers
2-LP/2-CD - EUR 28,95/16,95

Die Coverversionen-Compilationen dieses prächtigen Psyche-Pop-Paares zählten schon immer zu den Schmuckstücken einer gehobenen 60's/70's-Plattensammlung, versammelten sie doch zahlreiche gemeinsame Lieblinge der eigenen musikalischen Sozialisation in wunderbar inspirierten Fassungen auf einen wohlgewählten Griff. Wie so viele geschmackvolle Tonträger recht bald dem fies finanziell fixierten Streichteufel zum Opfer gefallen, sucht man heute nahezu vergeblich nach den drei UTC-Volumen, auch die Vinyl-Ausgaben gab es nur vorübergehend, und dies nur in der preislich eher anspruchsvollen 6-LP-Sammel-Box. Jetzt bietet uns das edle Edsel-Label einen 30-Track-Querschnitt aus dem gemeinsam geschaffenen Cover-Gold, 30 sowohl saitenwärts wie (mehr-) stimmig großartig dargereichte Interpretationen unserer Liederlieblinge, mit dabei u.a. And Your Bird Can Sing, Second Hand News, You're So Vain, Maggie May, Train In Vain, Different Drum, Trouble, I Would Die 4 U, Beware Of Darkness, Cinnamon Girl, Melissa, Bell Bottom Blues, I Wanna Be Sedated, I Can See For Miles, How Soon is Now?, Marquee Moon, Free Fallin', All The Young Dudes und (What's So Funny 'Bout) Peace, Love & Understanding. (cpa)

Und um dem Vinyl-Mangel abzuhelfen, bietet uns das Edsel-Label jetzt nicht nur die geschmackssichere 30-Track-Best Of-Essenz aus den drei Alben sowohl in Doppel-CD- als auch in Doppel-LP-Form, auch die Einzelwerke gibt es jetzt endlich erstmals in separater Form für den heimischen Plattenteller zu erwerben.

Jetzt bestellbar, je 2-LP:
Matthew Sweet & Susanna Hoffs - Under The Covers Vol. 1 (ltd. silver vinyl) - 28,95
Matthew Sweet & Susanna Hoffs - Under The Covers Vol. 2 (ltd. green vinyl) - 28,95
Matthew Sweet & Susanna Hoffs - Under The Covers Vol. 3 (ltd. blue Vinyl) - 28,95


Maria McKee - La Vita Nuova
2-LP/Ltd. 2-LP/CD - EUR 24,95/28,95/16,95

Mehr als zehn Jahre ist es her, dass ich ein neues Studioalbum der schon früh als Lone Justice-Stimme beeindruckenden Sängerin und Songschöpferin in den Händen halten durfte, aber schon bei der haptischen Begrüßung des 2020er Werks sieht und spürt man, dass man etwas ganz Besonderes berührt. Die 14-Song-Kollektion kommt in der CD-Fassung als hochformatiges Buch daher, und bietet im fest gebundenen Karton-Umschlag neben dem Tonträger noch ein mit Songtexten und allerhand Bildmaterial gefülltes 26-Seitenbuch. Kaum aber beginnt man den raumgreifend epischen Weisen zu lauschen, vergisst man selbst die kostbarste Verpackung, derart opulent reicht diese Fürstin der beeindruckend beweglichen Melodien, der intervallübergreifenden Gesangsführung dar, taucht ihre unvergessen kraftvolle Stimme in ein von akustischem Instrumentarium und kompletten Symphonieorchester reichhaltig und mit herzhaftem Hang zum gefühlvollen Drama gefüllten Klangraum, dessen unendliche Weiten von längst vergessenen Zeiten künden, als die gehobene Art-/Baroque-Pop-Kunst noch von Streichern und Bläsern getragen und geprägt wurde. Die Liebe zur großen Geste, zum unverhohlen romantischen Schwelgen, zur nach Bühnenaufführung gierender Liedkunst rückt sie dabei deutlich in greifbare Nähe zu Vorbildern von David Bowie und Scott Walker, mitunter glaubt man auch, die Hymnen eines Pete Townshend in der akustisch betonten Orchesterfassung zu erleben, aber nicht nur die kleinen, solistisch zur Gitarre gebotenen Balladen-Ruheinseln zeigen deutlich, dass wir hier die wahre Maria erleben. Faszinierend auch, dass diese Meisterin der melancholisch-berührenden Melodien zudem selbst für die anspruchsvollen Orchesterarrangements verantwortlich zeichnet, welche dem ebenso ehrlichen wie natürlichen Weisen-Reigen eine Größe, Tiefe und Weite verleihen, die bleibend beeindruckt. Ein rundum reifes Macht- und Meisterwerk einer großartigen Künstlerin. (cpa)


Myrkur - Folkesange
LP/CD - EUR 18,95/14,95

Eher selten geschieht es, dass ein Album vom Metal-Label Relapse sich in unseren Mailorder verirrt, und ich bin mir nicht sicher, ob die beiden Vorgänger-Alben dieser vielinstrumental begabten, mit sanfter Stimme gesegneten Dänin es bis in unsere Roots-/Folk-Breiten geschafft hätten, obwohl M (2015) und Mareridt (2017) bereits leises Runzeln auf Black Metal-Stirnen hervorgerufen haben sollen (heißt es in Kutten-Kreisen). Mit dem 2020er Song-Reigen Myrkur aber lässt sie die dunkel-bösen Untiefen nahezu völlig hinter/unter sich und wendet sich den weltweiten Folk-Wurzeln zu, wobei sie herrlich beweglich zwischen den skandinavischen und irischen Wurzelwelten hin und hertanzt, leise Düster-Verweise und mitunter deftiges Schlagwerk einstreut und sich auch ohne künstliches Reinheitsgebot höchst ohrenfreundlich mal mehr den Traditionen, mal mehr dem reinen Wohlklang zwischen den Stil-Stühlen zuwendet. Irgendwo auf der klassischen Clannad-Klippe zwischen rein-akustischer Folk-Pflege, samt-sanfter Solo-Ballade (mal zur Gitarre, mal zum Piano), mythisch-magischem New Age-Schwelgen und dezentem Metal-Druck schwebt ihre mal silbrig-klare, mal schmeichlerisch weiche Stimme in häufig mehrlagiger Harmoniefülle durch gefühlvoll gewählte Traditionsweisen, seltener irisch-britischer, zumeist skandinavischer Herkunft, zählt neben Ranarim und Folk och Rackare auch Joan Baez zu den Inspirationsquellen ihres nebel-feinen Folk-Flugs und steht mit dem Dutzend ebenso natürlicher wie kunstreicher Delikatessen in bester skandinavisch-gälischer (Art-)Folk-Tradition in einer Reihe mit Ranarim, Värttinä oder Gjallarhon, deren wurzelnahes Wirken sie mit weltenverbindend weicher Clannad-Geste auf eine gleichermaßen gefühl- wie stimmungsvolle Ebene hebt. Skandinavischer Elfentanz zwischen ursprünglichen Folk-Weisen, betörendem Wohlklang und düster-delikatem Dunkel. (cpa)


Orkesta Mendoza - Curandero
LP/CD - EUR 17,75/14,75

20er. Band aus Tucson von Calexico-Mitglied Sergio Mendoza, viele Band-Member sind mexikanischen Ursprungs, wie auch diverse Gäste, zu denen wiederum auch einige aus dem Calaxico- und Giant Sand-Umfeld stammen; u.a. sind Joey Burns, Carrie Rodriguez (siehe u.a. ihre tollen LPs mit Chip Taylor), Moira Smiley, Marco Rosano (Dylan, Calexico, Tom Russell), Depedro, Brian Lopez, Devotchka-Chef Nick Urata dabei. Es vermischen sich Einflüsse aus Mexiko, Kuba, Karibik, Reggae (1x ziemlich massiv, anderswo nach Police-Art), Soca, Boogaloo, Cumbia, Dancehall, Mariachi u.a. zu einem kunterbunten Mix in immer neuen Kombinationen, Latin-Pop mit 50s-Spuren wie etwas modernerer (mit Traditionsbewußtsein) kommt genauso vor wie Latin-Groove-Rock bzw. Latin-Rock-Infusionen alter Schule oder gar eine Art uralter Latin-Exotica-Mix (Martin Denny/Esquivel?), hier kommt mal ein Schuß (aktualisierter Groove-verstärkter) Garage-Rock hinzu, dort eine Prise 60s/50s-Guitar Pop oder Desert Rock. Entsprechend breit ist das Instrumentarium, akustische/elektrische Saiten und Tasten, Trompete/Bläser, Geige/Streicher, sogar Steel Drums... Ergibt oft kraftvolle enorm süffige/vollmundige aber auch etwas luftigere Sounds. Verschiedene Sänger/innen, ein paar dezente Soundeffekte (resp. Synths/spacige Klänge), und immer wieder ansteckende/eingängige Stücke, die durchweg kurz/konzentriert und songorientiert ausfallen. Und bestgelaunt! (dvd)


Pyrior - Fusion
LP/CD - EUR 26,95/16,95

Mächtiges viertes Album der Berliner Heavy Stoner Rocker auf Tonzonen Records (Obacht; wie immer alle Formate in limitierter Auflage!): Das Instrumental-Trio entfaltet einen ebenso präzisen wie brachialen Sound und verzichtet komplett auf Vocals. Der Style ist für meinen Geschmack eher angeprogt als psychedelisch, dazu - bis auf einige kurze Akustik-Inserts - überwiegend bretthart und extradreckig im Sound. Das liegt vor allem am räudigen Bass, der meistens klingt wie wenn Lemmy mit seinem alten Viersaiter ambitionierten, teils recht komplexen Stoner-Prog spielen würde. Die effektgeladene Gitarre sorgt mit Präzisionsriffs, pointierten Breaks und effektiven Tempowechseln für Struktur: Soundästhetisch steckt reichlich Black Sabbath drin, die Musik ist aber komplexer und ambitionierter, ohne aber allzu arty zu werden. Denn die kernige Härte zieht sich durch das gesamte Album. Man hört der Truppe an, dass sie in zwölf Jahren zu einer kompakten Klangmacht zusammengewachsen ist. Kantiges Geriffe, rasante Breaks in harschem Sound - für Fans von Colour Haze bis My Sleeping Karma bestens geeignet. (Joe Whirlypop)


The Rhyolite Sound - Mojave Gold
Ltd. LP/LP - EUR 15,95/14,95

Sollte eigentlich aktuell regulär erscheinen, wurde von uns aber wegen Corona erstmal auf Eis gelegt. Aber da das Vinyl am Lager ist, kann man es auch hier exklusiv anbieten. Das limitierte Vinyl kommt in Honig-Gold. CD folgt irgendwann.

Nach der tanzwütigen Compi "Whiskey Preachin' Volume1" legt das neue Label Whiskey Preachin' Records nach und zwar in Form des zweiten Albums von The Rhyolite Sound aus Las Vegas. Beim Namen der Metropole in Nevada blitzen erst Mal die grellen Lichter der Casinos auf. Gleich danach erinnern wir die Mojave Wüste, womit wir beim Album "Mojave Gold" von The Rhyolite Sound wären. Das Quintett startet mit "Stolen Time" im Heavy Southern Rock Modus durch. Die ebenso lässigen wie stoischen Reibeisen-Vocals von Larry Reha gehen runter wie ein herber Bourbon. Danach werden "Margaritas and Cocaine" serviert, ein Midtempo Country-Funk, der wie die heiße Wüstensonne förmlich brennt. Die Rhythmus- und Leadgitarren (Larry Reha, James Caselton) blitzen wie Chrom. Da kommt die Ballade "He Can Have Her" zum Runterkühlen gerade recht, wobei die Pedal Steel einem das Herz wärmt und rührt. Auf "Ain't No Outlaw" überzeugen die Gesangsharmonien und die Honky Tonk Atmo. Das kurze Gitarrensolo mit silbrigen Licks und die breitflächige Orgel tun ein übriges. Nah am Original bleibt die Fünferbande auf Mickey Newburys "Why You Been Gone So Long", drücken ihm dennoch ihren eigenen hemdsärmligen Stempel auf. Funky Wah-Wah-Gitarren prägen "The Road to Losing My Mind", Country Funk vom Allerfeinsten! Das Dire Straits Cover "Setting Me Up" kennen wir bereits von oben genannter Compi, fügt sich bestens in den Flow, den "Mojave Gold" auszeichnet. Wie eine Dampflok zieht das "Trainwreck" als flotter Country-Blues-Rock nach "Downtown". Hier wird gefeiert was das Zeug hält, Country-Boogie tanzt mit Western Swing, wer da nicht mindestens mit den Cowboy Boots wippt, hat kein Herz für die Whiskey Preachers dieser Welt. Spätestens das finale "I Think Too Much When I Drink Too Much" holt den letzten Tanzmuffel ab: Ein Southern Country Rock Song mit Herzblut und Seele. Das Outro überrascht mit psychedelischen Klängen, die die Sterne am Mojave-Wüstenhimmel zum Funkeln und Leuchten bringen. The Rhyolite Sound überzeugen mit ihrer zweiten LP auf ganzer Linie, wirbeln mächtig den Goldstaub der Mojave Wüste auf. Dass die fünf Mannen das Ganze selbst produzierten, zeigt was für Profis hier am Werke sind. Also Leute, nichts wie rein ins Karohemd, Blue Jeans und Cowboy Boots überstreifen und ab in die nächste Tanzscheune mit "Mojave Gold" Vinyl unterm Arm! (Günter Ramsauer)


Roedelius - Tape Archive Essence 1973-1978
LP/CD - EUR 17,95/14,95

Komprimierter Reissue des 2014 noch komplett als 3er-Vinyl-Box veröffentlichten Roedelius-Audio-Sketchbooks, wo das Schaffen des BRD-Ambientikers (siehe auch Kluster/Cluster und Harmonia) zwischen 1973 und 1978 dokumentiert wurde. Dieses Sammlerstück ist natürlich längst vergriffen, weshalb man beim kundigen Bureau B-Label jetzt diese kompakte Version nachliefert. Anlass ist das zeitgleich erscheinenden komplett neue Studiowerk "Selbstporträt Wahre Liebe". Für mich ist das Wiederhören ein beeindruckendes Erlebnis. Lediglich der erste Track entspricht dem Klischee von der ereignislosen musikalischen Tapete, danach reihen sich Perlen minimalistischer Schönheit aneinander. Auf die immanente Unaufdringlichkeit muss man sich einlassen, das lernt man vielleicht erst als Mensch mit reifer Hörerfahrung... So genieße ich analogen Minimalismus, teils fließend-plinkernd, milde hypnotisch und mit sanften Drone-Schatten verziert. Oft aber auch rhythmisch akzentuiert, klar strukturiert und in der übersichtlichen Wirkung fast schon beschwingt. Es dominiert ein wattiges, leicht verfremdetes E-Piano (vermutlich via Synthie), das formstreng, aber nicht zwingend dogmatisch kleine Melodie-Miniaturen vorführt. Einzelne Momente erinnern auch mal an "Echoes" von Pink Floyd, insgesamt dominieren aber klare Linien, stoischer Groove (sogar mit winziger Beatbox) und ein sicheres Händchen für minimalistische Schönheit.


Roedelius - Selbstporträt Wahre Liebe
LP/CD - EUR 17,95/14,95

Allergrößten Respekt für den ungebrochen kreativen Krautrock- und Ambientpionier Hans-Joachim Roedelius, der im stolzen Alter von 85 Jahren ein betörendes neues Album vorlegt. Die Selbstportrait-Reihe durchzieht sein postkosmisches Soloschaffen seit den späten 70ern. Für diese aktuellen Aufnahmen beschränkte sich Roedelius auf das authentische Instrumentarium von vor gut 40 Jahren: Farfisa-Orgel, Rhythmusmaschine, Tape-Delay und Fender Rhodes-Piano. Unterstützung fand er bei den Musikern Onnen und Wolf Bock. Und tatsächlich klingt das neue Album kaum anders als die Pioniertaten aus den Aufbruchszeiten der Ambientmusik - siehe auch die aktuell wiederveröffentlichte Compilation "Tape Archive Essence 1973-1978". Das musikalische Spektrum reicht von schlichtem Tasten-Drone von erstaunlichem Tiefgang über verträumte Miniaturen bis zu milde rhythmisierter Minimal Music - wohlgeordnet, aber auch nicht allzu formstreng. Das Vintage-Equipment klingt fantastisch und verleiht der Musik eine sympathische Patina - vor allem die analogen Orgelsounds gelingen ganz famos. Insgesamt ein erstaulich frisch wirkendes Spätwerk eines absolut einzigartigen Künstlers. Ich freue mich schon auf sein nächstes Album. (Joe Whirlypop)


Sleep Eazys - Easy To Buy, Hard To Sell
LP (+MP3)/CD - EUR 23,95/15,95

Vieltäter Joe Bonamassa schlüpft in eine neue Schöpferrolle (und beweist sich nebenbei zum zweiten Mal auch erfolgreich als Produzent) und verneigt sich spielerisch in Begleitung einer feinen festen Band (mit Anton Fig, Michael Rhodes, John Jorgeson und Reese Wynans) vor den Gitarrenhelden seiner musikalischen Entwicklung. Mit glänzend aufgelegter Gitarre in gelassen-reifem Begleitbett zollt er in 9 Instrumental-Coverversionen dabei seinen Idolen Hank Garland, Link Wray, Jimmy Bryant, Tony Joe White, King Curtis und Danny Gatton Tribut und überzeugt auf ganzer Linie mit seinen Versionen von u.a. Fun House, Move, Ace Of Spades, Hawaiian Eye, On Her Majesty's Secret Service, Polk Salad Annie, Blue Nocturne und It Was A Very Good Year.


Slow Leaves - Shelf Life
LP (+DLC)/CD - EUR 17,95/14,95

Reif-abgehangener, dennoch intim-intensiver Song-Reigen des kanadischen Singer-Songwriters, dessen in kleiner und kleinster Formation eingespielten Weisen ihn ganz in die geschichtsträchtige Tradition des an großen Namen reichen Genres stellen. Einfühlsam umrahmt von vorwiegend Saiten-geprägtem A- & E-Flechtwerk, feinsinnig flankiert von Hammond, Klavier und Rhodes, einmal sogar von kleinem Ensemble in delikate Streicher-Seligkeit getaucht, leben die linden Lieder bei aller auf den gelassen-perfekten Punkt gespielten meisterlichen Roots-Instrumentierung ganz vom gesungenen Wort, erweist sich der gänzlich aus der Zeit gefallene Kanadier doch gleichermaßen als tiefgründiger Betrachter und berührend bewegender Sänger, der mit leisem Vibrato zwischen zurückhaltendem Bryan Ferry, frühem Antony und betörender Paal Flaata-Virtuosität seine bei aller Frische ungemein natürliche Melodieführung direkt ins Herz zu schmeicheln weiß, die Weisen schon bei erster Begegnung alten Freunden gleich die Arme weit zur Wiedersehensbegrüßung geöffnet. Trotz überschaubarem Musikantenkreis erweist sich das sanfte Song-Dekameron bei aller natürlichen Wurzelnähe als erstaunlich vielfältig, finden sich neben sanft fließenden Fred Neil-Geschichten, rein akustischen Folk-Balladen und intim-edlen Streicher-Weich-Wolken auch mitreißender Roots-Rock'n'Roll, packender CCR-Country Rock und beschwingende Go-Betweens-Riff-Griffigkeiten, britische wie amerikanische Singer-Songwriter-Traditionen verbindend, sämtlich geeint durch die zutiefst zu Herzen gehende Stimme eines geborenen Balladiers. Ein Songwerk, das bleibend wirkt. (cpa)


James Taylor - American Standard
LP/CD - EUR 24,95/16,95

Auf seinem 19. Studioalbum beschränkt sich der großartige Gitarrist, sanftbestimmte Sänger und beseelte Songautor auf zwei seiner bemerkenswerten Fähigkeiten und interpretiert ausgewählte Klassiker und Standards aus dem American Songbook, darunter My Blue Heaven, Moon River, Almost Like Being In Love, The Nearness Of You, God Bless The Child, Pennies From Heaven, Ol' Man River und It's Only A Paper Moon.


Judie Tzuke - The Chrysalis Recordings
3-CD - EUR 27,95

Dass die Stimme der britischen Chanteuse mit den polnischen Wurzeln zum wohlklingendsten und bewegendsten zählt, was die Pop-Welt je hervorgebracht hat, steht für mich außer Frage; dass sie nach mehr als 20 Plattenveröffentlichungen hierzulande Dank ihres Stay With Me Till Dawn-Erfolges immer noch als 1-Hit-Wonder geführt wird, bleibt mir weiterhin ein Rätsel, fest aber steht auch, dass es in unseren Breiten nicht leicht ist, Tzuke-Tonträger zu erstehen, da das Frühwerk nahezu ausnahmslos gestrichen ist, und es die späten Alben nur bei Ihrem eigenen Label gibt. Da ist es mir eine Freude und Herzensangelegenheit, dass mit dieser Cherry Red-Veröffentlichung endlich wieder eine Lücke im Judie-Wohlklang-Werkkatalog geschlossen wird, und sei es auch nur für kurze Zeit. Der 2020er Dreifach-Digipak versammelt die drei Alben, die in der Zeit nach ihrem Zwei-Werk-Gastspiel bei Elton John's Rocket-Label im traditionsreichen Chrysalis-Hafen erschienen und bietet so die Studioalben Shoot The Moon (1982) und Ritmo (1983), jeweils um Bonusmaterial verlängert, begleitet vom großartigen Road Noise-Mitschnitt der 57 Stationen umfassenden 1982er UK-Tournee, der im 18-Track-Listing die schönsten & schillerndsten Tzuke-Songs versammelt (incl. Heaven Can Wait, I'm Not A Loser, You Are The Phoenix, Sportscar, For You, Come Hell Or Waters High, Sukarita und, natürlich, Stay With Me Till Dawn). Zugleich erlebt mit diesem Tonträger-Dreierpack im schmucken Papp-Schuber die überraschend weit gefasste stilistische Bandbreite, die diese göttlich klare, mitunter wolkenweiche, dann wieder stählern gleißende Stimme gemeinsam mit ihren perfekt eingespielten musikalischen Mannen um Mike Paxman und ihren späteren Gatten Paul Muggleton zu bieten hat, war sie doch weit mehr als nur eine Königin der gefühlstiefen Balladen. Lebte sie im Studio ihre Liebe zu leisen Tönen ebenso aus wie den Hang zu kunstvoll gestalteten, auch vokal vielschichtigen Pop-Palästen, perkussiv betonten Tanzeinladungen und instrumentalwärts ungemein fingerfertigen, Fretless Bass-belebten Fusion-Seitensprüngen, so wuchs sie vor allem auf der Bühne über sich hinaus und überraschte manchen Balladen-Freund mit gitarrenseits bretthart bespielten Riff-Rock-Heftigkeiten. Aufgenommen im Hammersmith Odeon und bei einem Glastonbury Fayre-Auftritt bot das damalige Doppel-Vinyl in echter, nachbearbeitungsfreier Live-Energie neben Klassikern und Songs der beiden Alben You Are The Phoenix und Shoot The Moon als einzige Coverversion noch eine deftige Hard-Rock-Fassung des Bluesklassikers The Hunter. Abgerundet durch ein informatives 20-Seiten-Booklet incl. einer höchst ausführlichen Komplett-Diskographie bietet sich hier auch für den Fachfremden ein mehr als ansprechender Eintritt in die wundervolle Judie-Welt. (cpa)


Watermelon Slim - Traveling Man: Live
2-CD - EUR 15,95

2020er Northern Blues-Veröffentlichung zweier Konzertmitschnitte des in vielerlei Hinsicht ausgezeichneten Bluesmusikers mit seiner Band, die am 24. September im The Blue Door, Oklahoma City, OK und am 28. Februar 2016 im The Depot, Norman, OK aufgezeichnet wurden. 18 Tracks in total, incl. u.a. Blue Freightliner, Truck Driving Songs, Northern Blues, The Last Blues, 300 Miles, Highway Blues, Smokestack Lightning/Two Trains Running, Frisco Line, Let Me Be In Memphis, Into The Sunset, John Henry, Oklahoma Blues, Devil's Cadillac und Dark Genius.


DEMNÄCHST in diesem Theater:

17.04.
Ron Sexsmith - Hermitage
Shelby Lynne - Shelby Lynne
Paul Burch & WPA Ballclub - Light Sensitive
Crystal Shawanda - Church House Blues
Prince - The Rainbow Children

24.04.
Joe Volk + Naiare - Primitive Energetics
Lucinda Williams - Good Souls Better Angels
Sophia - Holding On/Letting Go
Darrell Scott - Sings The Blues Of Hank Williams
Mark Kozelek - All The Best, Isaac Hayes
Gordon Lightfoot - Solo
The Fall - Reformation Post TLC (4-CD)
Shirley Holmes - Die Krone Der Schöpfung
Rumer - Nashville Tears

01.05.
Damien Jurado - What's New, Tomboy?
Jarv Is - Beyond The Pale
The Ladies Of Too Slow To Disco 2 - Various Artists
Lemon Twigs - Songs For The General Public
Suzanne Vega - An Evening of New York Songs and Stories
Psychedelic Furs - Made Of Rain

08.05.
Norah Jones - Pick Me Up Off The Floor
Choir Boy - Gathering Swans

15.05.
Scott Matthew - Adorned

22.05.
Throwing Muses - Sun Racket
Alanis Morissette - Such Pretty Forks In The Road
Badly Drawn Boy - Banana Skin Shoes
Seasick Steve - Love & Peace

29.05.
Heads. - Push
Dixie Chicks - Gaslighter

15.06.
Courtney Marie Andrews - Old Flowers


LIVE!!! LIVE!!! LIVE!!!

Bald sind wieder Glitterhouse-Künstler in Europa unterwegs. Ein Konzert empfehlenswerter als das andere. Also bitte: Vollversammlung.

Tourdaten derzeit Corinna-bedingt nur unter Vorbehalt.

SCOTT MATTHEW
scottmatthewthemusic
23.09.2020 DE - Berlin - Lido Berlin
24.09.2020 DE - Leipzig - UT Connewitz
25.09.2020 DE - Köln - Stadtgarten
26.09.2020 DE - Frankfurt - Nachtleben Frankfurt
27.09.2020 DE - Ulm - Roxy
28.09.2020 DE - München - Ampere
29.09.2020 AT - Salzburg - ARGEkultur Salzburg
01.10.2020 AT - Wien - Porgy & Bess
02.10.2020 AT - Linz - Posthof - Zeitkultur am Hafen

STEINER & MADLAINA
steinermadlaina
16.07. - 18.07.2020 Cuxhaven, Deichbrand Festival
30.07. - 02.08.2020 Diepholz, Appletree Garden Festival
20.08.2020 Düsseldorf, Vier Linden Open-Air
05.08. - 09.08.2020 Open Flair Festival 2020 (Eschwege, Germany)


Alle guten Wünsche und jede Menge Gesundheit für Euch & die Euren!

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Quelle:
Glitterhouse Records, Label & Mailorder
Grüner Weg 25, D-37688 Beverungen
Telefon: 05273/36 36 36, Fax: 05273/36 36 37
E-Mail: mailorder@glitterhouse.com
Internet: www.glitterhouse.com


veröffentlicht im Schattenblick zum 15. April 2020

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