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LABEL/4857: Glitterhouse-Mail-Order-Mail - 30.03.18 (glitterhouse)


GLITTERHOUSE MAIL-ORDER-MAIL (30.03.2018)


Ben Harper & Charlie Musselwhite - No Mercy In This Land LP (+7")/CD - EUR 21,95/14,95

18er, 2. gemeinsames Werk (das 1., 2013, bekam den Grammy). Einfache Musik ohne Schnörkel, echt und von Herzen, wenn auch unterschiedlich (entsprechend der stilistischen Ausrichtung) aber stets mit viel Gespür absolut klasse produziert, jeweils, hmm, "ganzheitlich", alles, Bass/Drums, Harmonica und Gitarren (manchmal Piano, einfach kongeniale Backing Vocals) bilden eine untrennbare perfekte Einheit, die Vocals "passen" wunderbar. Meist im 50s-Blues, teils noch früher wurzelnd (ohne unbedingt nach der Zeit zu klingen), rhythmisch ausgezeichnet/sehr variabel gestaltet, Drums ab und zu nur rudimentär (umso wirkungsvoller; 1x ganz ohne). Top gespielt, aber (ebenfalls passend) ökonomisch, keinerlei Pyrotechnics. Schwer, schleppend und deep mit viel, fast spiritueller Atmosphäre, stoisch treibend, tough und trocken, kraftvoll und ganz wunderbar groovend/fast swingend, packend abziehender R'n'B, 3x alter akust. Folk/Trad Blues (sparsam, gefühlvoll bzw. zurückhaltend, 1x Gospel-Elemente), 2 extrem einfühlsame reduzierte Balladen, rootsig-offener oder "soulig-ursprünglicher" Art. Ganz feiner Stoff! LP 180g. (dvd)

Achtung & aufgemerkt:
Die ersten 50 Besteller der Vinyl-Ausgabe erhalten eine anderweitig nicht für Geld besorgbare Vinyl-Single als Gratis-Dreingabe obendrauf, zwei der aktuellen Albumtracks (No Mercy In This Land und The Bottle Wins Again) in ebenso frischen wie raren Live-Fassungen bietend.


Die glücklichen Gewinner der
Calexico-Weißmuster stehen fest!

Wir vergessen nichts - wie Ihr Euch erinnern mögt, hatten wir im Zusammenhang mit dem neuen Calexico-Vollwerk zwei von der Bands eigens & eigenhändig autographierte Vinyl-Weißmuster zur Verlosung gestellt (mit freundlicher City Slang- und Universal-Unterstützung, herzhaften Dank auch dafür!!), jetzt dürfen wir Euch endlich die Namen der beiden Gewinner verkünden: Steffen Adam und Roger Buyens heißen die Glücklichen und die gar nicht mal soooo obskuren Objekte der Begierde nehmen zeitnah ihren Weg zu ihren neuen Bestimmungsorten.


Pünktlich zu Ostern: Der April-Katalog

Im Netz: Der Glitterhouse-Mailorder-Katalog für April, unterlegt mit akustischen Vorboten auf das, was Euch demnächst aus gutem Glitterhause erwarten wird.


Auserwählte Tonträger-Pretiosen zum feierlichen Wochenende:

Courtney Marie Andrews - May Your Kindness Remain
LP (+MP3)/ltd. LP (+MP3)/CD - EUR 21,95/23,95/13,95

Ihr letztjähriger Langspieler Honest Life setzte die Erwartungsmarken auf hohe, ja höchste Stufe, auch die nachgereichte Wiederveröffentlichung ihres Erstlings On My Page sorgte da für keinerlei Hoffnungsentspannung - eine große Bürde für ein Nachfolgerwerk. Aber anstatt sich an den Erwartungen zu überheben, setzt die Amerikanerin mit der langjährigen Bühnen-Begleit-Erfahrung einfach noch einen drauf, und schenkt uns ein Album voll runder Reife, sehnender Sentimentalität und berührender Ruhe und erfüllt sämtliche Hoffnungen, die wir in sie gesetzt haben. Gemeinsam mit Mark Howard (Lucinda Williams, Bob Dylan, Emmylou Harris) produzierte die beeindruckend klarstimmige Sängerin und begnadete Gitarristin die luxuriös und lustvoll ausgestalteten Country Rock-Klangräume, lässt ihre Stimme auch gern mehrlagig leuchten und füllt die weiten Hallen mit Gospel-beseelten Chorgesängen, Hammond-Orgel-Schwaden, Fender Rhodes-Perlen und Saitenspielereien sämtlicher Steel-, Slide- & Twang-Farbschattierungen. Und während um sie herum ein reich gestalteter Saal errichtet wird, der von souveränem Southern Rock über klassische Country-Elemente bis hin zu breit ausgelebten Roots Rock-Passagen und rauschhaft reinen Gospel-Hymnen reicht, thront Courtneys mitunter fast mädchenhaft klare Stimme, die die gelebte Nähe zur jungen Linda Ronstadt nie ganz leugnen kann (oder gar will), über diesem Meer aus musikalischem Wohlgefühl, das ganz und gar die Luft der Cosmic American Music atmet und dabei die Stil-Türen zu angrenzenden Americana-Arealen stets offen hält. So spürt man ebenso die gelassene Größe goldener Allman Brothers-Tage, die geniale Roots Rock-Reife von The Band, die beseelte Soul-Patenschaft eines Bill Withers, den pianolastigen Neil der Goldrausch-Phase und sämtliche Emmylou-Entwicklungsphasen, von den seligen Gram-Tagen bis hin zur grenzfrei fließenden Lanois-Leichtigkeit, während die Königin dieses grenzenlosen Country Rock-Schlaraffenlandes ihre sanft schneidende Stimme strahlen lässt, dass es eine einzige, bleibende, ja ewige Freude ist. Ein wahrer Cosmic American Music-Traum, wie er heute kaum noch geträumt wird. Country got Gospel - hier der beherzt-seelenvolle Beweis. (cpa)

Bis Ende April im Sonderangebot, je 1-CD:
Courtney Marie Andrews - Honest Life - 9,95
Courtney Marie Andrews - On My Page - 9,95


Kristoffer Bolander - What Never Was Will Always Be
LP (+CD)/CD - EUR 18,95/14,95

Holmes waren mir so ziemlich die liebste der skandinavischen Bands, die über die Jahre beim OBS zu sehen waren. Deren prägnante Stimme Kristoffer Bolander kommt nun mit seinem zweiten Soloalbum für Tapete Records und lässt die alte Magie zumindest phasenweise wieder aufleben. Was natürlich vor allem an seiner sehr prägnanten, fast schon unheimlich klaren Stimme liegt. Stilistisch geht das Album etwas mehr in die Breite, sowohl produktionstechnisch wie auch hinsichtlich seiner dramatischen Emotionalität. Womit "What Never Was Will Always Be" dann eher im Emo-Indie-Sektor als im Bereich von folky Americana einzuordnen. ist. Genau das kann Bolander aber wirklich gut: expressiv bis melodramatisch gestimmt gibt er sich romantisch-pathetischen Gefühlslagen hin, die musikalisch in Breitwandpop mit Gitarren und Keyboards gegossen werden. Da darf man tatsächlich Großformatiges a la Coldplay durchhören. Es kann aber auch wie beim mächtigen "Heat" in eine berauschende Melange aus Synthie und Steelguitar münden - eine absolut großartige Nummer. In etwas seichteren Momenten ist mir diese Musik fast zu kitschig, es gibt aber immer wieder beeindruckende Momente von grandiosem Wohlklang, von Daniel Johansson (Tommy Black) gediegen produziert. Insgesamt eindeutig poppiger als Holmes, dennoch von einzigartiger, herbstlich-melancholischer Schönheit. (Joe Whirlypop)


Mary Chapin Carpenter - Sometimes Just The Sky
2-LP/CD - EUR 24,95/15,95

Zeitlos, alterslos - die wahrhaft klassische Country-Kunst der Mary Chapin Carpenter scheint bei aller Wurzelverbundenheit und spürbarer Erdnähe von weiteren weltlichen Fesseln losgelöst, derart stressbefreit und von reifer Ruhe getragen fließen ihre Songs dahin, gerade recht dazu angetan, um jegliche Form der herzkränkenden Hektik aus dem vielfach belasteten Alltag zu ziehen und eine Atmosphäre der Sanftmut, Stille und des himmlischen Friedens erstehen zu lassen. Gebettet in ein raumgreifendes, köstlich-kunstvoll produziertes Klanglager, das den wohlgesetzten naturbelassenen Instrumenten gerade genug Raum zur meisterlichen Entfaltung bietet, erhalten die von der Sanftmut der beseelten Stille kündenden Melodien der Meisterin der leisen Töne ihre finale Freiheit und Form, bewegt sich die einzigartig samt-dunkle, sanft-tiefe Stimme durch seelenfriedenfördende Singer-Songwriter-Americana-Weiten, in denen Schlagwerk nur eine dezente Randrolle spielt, während sich gleißende - elektrische wie akustische - Gitarren, edle Streicher und erdige Fiddle, leise perlende Mandoline, gesetzte Piano-Akkorde und wärmespendender Kontrabass sich einen wohltönenden Wettstreit um den Lieblingsplatz im Hörerherz liefern. Mal im zurückgenommenen Country Rock-Tempo, mal als himmlisch schwebende Ballade, mal in Lanois-losgelösten Klanglandschaften werden die wehmütigen Weisen in ein köstliches Niemandsland zwischen wurzelverbundener Tradition, ehrlicher Naturnähe und grenzferner, von festen Vorgaben entfesselter Kunstfülle entsandt, um dort von der unverwechselbaren Stimme dieser gesegneten Singer-Songwriter-Königin zur edel eleganten Vollendung getragen zu werden. Weichherzige, Weite atmende Singer-Songwriter-Country-Klangräume voll sanft mäandernder Melodien in melancholisch-moll, die dem Leben die Liebe und Langsamkeit zurückgeben. (cpa)


Rory Gallagher - Rory Gallagher (rem.)
LP/CD - EUR 23,95/8,95

In einem Schwung werden nun die zuletzt vor wenigen Jahren von Music On Vinyl wiederveröffentlichten Remasters der wichtigsten Alben von Rory Gallagher erneut via Universal auf den Markt gebracht -Vinyl lebt eben, gerade die Klassiker des Iren haben es verdient, auch nachwachsenden Generationen von Rockfans als Vinyl verfügbar gemacht zu werden (auch sämtliche CD-Versionen sind jetzt - nach einer knapp einjährigen Pause - wieder via Universal erhältlich, siehe dazu auch die untige Listung). Ich habe mir aus diesem Anlass das 1971er Debütalbum herausgepickt, gemastert von den Originaltapes, in 180 gr.-Vinyl und mit Downloadcode. Was zunächst auffällt, ist dass Gallagher nach dem Ende von Taste hier nicht allzu bluesrootsig oder heavy klingt. Eher schon in Richtung Boogierock, aber natürlich auch mit reichlich Slide, mehrfach akustisch ansonsten aber klassisch auf seiner berühmten Telecaster. Der Sound des Albums ist hervorragend, vom Chef selbst höchst transparent produziert. Spätere Live-Favoriten finden sich hier gleich mehrere: "Laundromat", "Sinner Boy", "Hands Up". Ein Extralob geht an Gerry McAvoy, einen der unterschätztesten Bassisten der Rockgeschichte. Die Songs sind überwiegend midtempo, oft bluesig-psychedelisch, insgesamt aus heutiger Sicht so frisch klingend, wie man sich das von einem Debütalbum auch wünschen mag. Auch die längeren Solo-Exkursionen des meisterlichen Individualisten bleiben konsequent entspannt, sein eigentümlicher Sound ist immer leicht zu identifizieren. Besonders beeindruckend finde ich, wie Gallagher von beiläufigen fast funky Rhythmus-Riffs auf seinen psychedelisch-bluesigen Solomodus umstellt. Die Band spielt tight und kompakt, am Rande gibt es etwas Harmonika, Sax und Piano (als Gast Vincent Crane von Arthur Brown). Nicht Gallaghers bestes oder berühmtestes Album, aber eines, dessen Wiederentdeckung sich absolut lohnt. (Joe Whirlypop)

Ebenfalls (wieder) erhältlich:
Rory Gallagher - Against The Grain (rem.) LP/CD - 23,95/8,95
Rory Gallagher - Blueprint (rem.) LP/CD - 23,95/8,95
Rory Gallagher - Calling Card (rem.) LP/CD - 23,95/8,95
Rory Gallagher - Defender (rem.) LP/CD - 23,95/8,95
Rory Gallagher - Deuce (rem.) LP/CD - 23,95/8,95
Rory Gallagher - Fresh Evidence (rem.) LP/CD - 23,95/8,95
Rory Gallagher - Irish Tour '74 2-LP/CD - 27,95/8,95
Rory Gallagher - Jinx (rem.) LP/CD - 23,95/8,95
Rory Gallagher - Live! In Europe (rem.) LP/CD - 23,95/8,95
Rory Gallagher - Notes From San Francisco (rem.) LP/2-CD - 23,95/11,95
Rory Gallagher - Photo Finish (rem.) LP/CD - 23,95/8,95
Rory Gallagher - Stage Struck (rem.) LP/CD - 23,95/8,95
Rory Gallagher - Tattoo (rem.) LP/CD - 23,95/8,95


Led Zeppelin - How The West Was Won (rem.)
4-LP/3-CD/Super-DeLuxe-Box - EUR 99,95/18,95/139,95

Mit dieser frisch remasterten 2018er Ausgabe reiht sich jetzt auch der lange Jahrzehnte nur als Bootleg verfügbare Live-Mitschnitt jetzt, nach der offiziellen Erstveröffentlichung von 2003, auch in den großen Led Zep-Remaster-Reissue-Kanon ein. Im 18 Song-langen Tracklisting finden sich Aufnahmen der beiden Konzerte vom 25. und 27. Juni 1972 im Los Angeles Forum und der Long Beach Arena, durch gezielte Songauswahl zu einer fließenden Setlist zusammengeführt (incl. u.a. Immigrant Song, Heartbreaker, Black Dog, Going To California, Dancing Days, Moby Dick, Wholte Lotta Love, Rock And Roll, The Ocean und ca. 25 Minuten Dazed And Confused). Wie gewohnt bei der von Klangmeister Jimmy Page selbst remasterten Reissue-Reihe gibt es das Wunderwerk gleich in drei Versionen, neben 3-CD und 4-LP steht auch wieder eine Super DeLuxe-Box zur Wahl, die die beiden eben genannten Formate beinhaltet und zusätzlich noch eine 5.1 Dolby Digital-DVD, eine High-def Download Card, ein Buch und einen Druck des Original-Covers bietet.


Steve Hillage - Düsseldorf 28.3.1979
2-CD - EUR 17,95

2018er Madfish-Veröffentlichung dieses recht raren Livemitschnitts eines 1979er Auftritts in der Düsseldorfer Philipshalle, das den ehemaligen Gong-Klangzauberer und glänzenden Gitarren-Exzentriker auf der Höhe seiner Konzertkunst zeigt. Im Mediabook mit 24-Seiten-Booklet findet der Hörer zwei CDs mit insgesamt 16 Tracks, darunter u.a. Hurdy Gurdy Glissando, Light In The Sky, Radio, Hurdy Gurdy Man, Motivation, Crystal City, Activation Meditation, The Glorious OM Riff, Meditation Of The Dragon, It's All Too Much, Electrick Gypsies (Encore 1) und Talking To The Sun (Encore 2).


Micah P. Hinson - At The British Broadcasting Corporation
LP (+MP3)/CD - EUR 21,95/15,95

18er, BBC-Aufnahmen von 2004, 2010, 2012, 2014, 2017. Über weite Strecken solo nur mit Akustikgitarre, 1x nur komplett mit Band (inkl. Cello, Piano), 1x kurzzeitig (mit E-Gitarre), sporadisch kommen Banjo, Orgel, Harmonica hinzu (letztere schon mal fast, ähm, "spacig" gespielt, fein!). Das läßt umso mehr Raum für seine Stimme, und die läßt keine Wünsche offen, geht ans Herz, in vielschichtigen Gefühlslagen - lakonisch bis schmerzhaft, expressiv und hoch emotional - klasse! Songs mit Tiefe und einigen effektvollen Kontrasten, oft im Folk wurzelnd (auch mal traditioneller Natur resp. ziemlich "old-fashioned", bis hin zu einem Hauch Dylan)), mal ein paar Blues-Elemente oder eher stilübergreifende Songwriter-Balladen, 1 Track wirkt wie alter Country. Variable Stimmungen: Ganz intim, relativ agil, in aller Ruhe bzw. entspannt und lose, eindringlich/nachdenklich, die pure Einsamkeit, zartfühlend und anrührend, aufwühlend, auf seltsame Art melancholisch packend... Ein einfach schönes voll überzeugendes Werk, auch dank einiger melodischer Pretiosen. (dvd)


Hysterese - Hysterese
LP - EUR 16,95

Neu auf This Charming Man: (post-) punkiger Gitarrenrock aus dem deutschen Südwesten (Mannheim und Tübingen). Wobei mir gerade wieder auffällt, dass - wie in diesem Fall - heute zunehmend Alben als Vinyl und in digitaler Download-Form veröffentlicht werden, aber nicht mehr als CD. Mir ist das egal, aber das Ende der CD zeichnet sich wohl tatsächlich ab. Gewisse musikalische Stilarten bleiben aber, wie Hysterese mit ihrem dritten Album beweisen. Hier hat der Sound der späten 80er bis mittleren 90er deutliche Spuren hinterlassen. Auf einer eleganten, fast schon leichtfüßigen Riff-Basis ohne jedes Metal-Brimborium treffen hier Wipers und Hüsker Dü auf melodischen Ami-Punk. Die gradlinigen, rtiffbetonten Songs gefallen mir vor allem deshalb, weil die saubere Gitarrenarbeit nicht heavy, sondern dynamisch klingt - typisches Merkmal von melodischen US-Punk-Bands wie Bad Religion, Descendents, Pennywise etc. Dadurch klingen die Songs dennoch treibend und dynamisch, aber eben auch frisch und mitreißend. Gerade auch beim ausgefallenen Abschluss, wo sogar ein munterer Sequencer-Beat zu hören ist. Und auch der oft zweistimmige Boy/Girl-Gesang wirkt sehr enthusiastisch. Insgesamt eine ebenso frische wie dynamische Platte, Pop-Punk im besten Sinn und live wahrscheinlich auch richtig gut. (Joe Whirlypop)


Johnny Cash: Forever Words - The Music/Various Artists
2-LP/CD - EUR 26,95/14,95

Von Sohn John Carter Cash als Produzent und Projektpapst kuratierte Song-Sammlung, die auf den jüngst entdeckten Texten und Gedichten des großen Vaters fusst. Und während "die ungeheure Anhäufung von Zeug" (O-Ton June-Sohn) auf der einen Seite zur Veröffentlichung des Buches Johnny Cash - Forever Words: The Unknown Poems führte, so beschenkt sie uns eher auditiv ausgerichteten Menschen mit dieser bemerkenswerten Song-Kollektion, die die weisen Cash-Worte durch die Hände ausgesuchter einfühlsamer Beiträger - Verehrer, Freunde, Weggefährten und Familienmitglieder - wie Kris Kristofferson, Willie Nelson, Kacey Musgraves, Chris Cornell, Alison Krauss, T-Bone Burnett, Rosanne Cash, John Mellencamp, Jewel, Elvis Costello, Carlene Carter, Jayhawks, Jamey Johnson und I'm With Her in bleibende Weisen verwandelt versammelt. Beeindruckendes Unterfangen, bemerkenswert gelungen. (cpa)


Femi Kuti - One People One World
CD - EUR 14,95

18er. Felas Sohn überrascht mich immer wieder. Schon die gleichmäßig hohe Qualität! Hier ist der Titel z.T. auch als musikalisches Programm zu verstehen. Okay, Afro Beat (und zwar besonders fetter, schon durch die vielköpfige satt tönende motivstarke Bläserphalanx) macht klar den größten Teil aus/steht oft im Zentrum. Wird manchmal aber auch ergänzt oder gar fast ersetzt durch noch älteren Highlife - oder (z.B. rhythmisch) kombiniert mit Elementen aus Salsa, Afro-Kuba, R'n'B und etwas Soul (auch wenn der Sound ein anderer ist), ein wenig Reggae und Pop, sporadisch Calypso-Spuren, Afro Funk. Wie schon zuletzt verzichtet er weitgehend auf Modernismen, setzt auf melodische Stärke (manchmal schon fast catchy!), die Songs überwiegend relativ straff/kompakt gestaltet. Zudem gesanglich immer besser (samt Backing- und Call-Response-Vocals/Chören). Das alles kommt total ansteckend, verbreitet trotz diverser kritischer sozio-politischer Texte positives Feeling. Und groovet wie Hölle, funky, rasant, rollend, fett, beweglich, quirlig polyrhythmisch wirbelnd... Eine wunderbare einfach unwiderstehliche Rhythmusmaschine, melodisch fein grundiert. Dicker Tip! (dvd)


Bettye Lavette - Things Have Changed
2-LP/CD - EUR 27,95/17,95

2018er Verve-Veröffentlichung der Verneigung der stimmlichen Größe vor der Songwriting-Meisterschaft. Lavette, deren geniale Fähigkeit der Interpretation von ausgewähltem Fremdgut bestens bekannt ist, widmet sich diesmal in zwölf Songs allein der Urheberschaft Bob Dylans, und verleiht Weisen wie It Ain't Me Babe, Political World, Mama, You Have Been On My Mind, Ain't Talkin', The Times They Are A-Changin', Emotionally Yours, Do Right To Me Baby und Going Going Gone ihre ganz eigene Stimme.


Planxty - One Night In Bremen
CD - EUR 15,95

Vor allem auch klanglich glasklare Glanzstunde der an Veröffentlichungen eher armen Live-Geschichte dieses talent- und folgenreichen irischen Folk-Quartetts, das sich für diese gute Konzertstunde (60:47) aus der 1979er Wiedervereinigungs-Mammut-Tournee am 24. April in Quintett-Stärke auf der Mensa-Bühne der Universität Bremen präsentierte. Das MIG-Label hat diesen lebedingen Live-Schatz klanglich perfekt aufgearbeitet, präsentiert den fulminanten Folk-Fünfer in der denkbar besten Besetzung und zeigt Planxty in der Urformation Christy Moore, Andy Irvine, Liam O'Flynn und Donal Lunny bereichert um die phantastischen Flötentöne Matt Molloys. Obwohl seit Jahren solistisch oder anderweitig agierend, bündelte man zur 1979 Tournee noch einmal alle Fähigkeiten - hier treffen drei höchst individuelle Sänger und fünf glänzende Instrumentalisten aufeinander - um einem begeisterten Publikum im wohlklingenden Wechsel seelenvolle Balladen und schwungreiche Tänze zu kredenzen, wobei die geeinte Spielkunst auch in den schnellsten Momenten von gereiftem Gefühl und beeindruckender Erfahrung kündet. Erfreulicherweise wird trotz manch bekannter Melodie eben nicht das Standard-Programm heruntergeleiert, und auch die gesungenen Weisen wie The Pursuit Of Farmer Michael Hayes, The Bonny Light Horseman, You Rambling Boys Of Pleasure oder Nancy Spain werden durch mitreißende Instrumental-Eskapaden auf Gitarren, Bouzouki, Mandoline, Drehleier, Harmonium und allerlei Whistles, Pipes & Flutes ausgekleidet. Live-Leckerbissen für wurzeltreue Folk-Kenner, irdisch, irisch, gut. (cpa)


Procol Harum - Still There'll Be More: An Anthology 1967-2017 (rem.)
2-CD - EUR 17,95

Vom ehrenwerten Esoteric-Label kuratiertes 29-Track-Compendium aus dem reichen Schaffen der Art-Rock-Legende, Alben- und Single-Tracks von 1967 bis 2017 vereinend; das beigefügte Booklet bietet ein Essay von Patrick Humphries und rare Fotos aus dem Brooker-Heimarchiv.


Procol Harum - Still There'll Be More: An Anthology 1967-2017
5-CD+3-DVD - EUR 99,95

Der große Bruder zur Esoteric-Doppel-CD bietet drei CDs mit insgesamt 49 Tracks aus dem Bandschaffen, zwei CDs mit bisher unveröffentlichten Konzerten (Live At The Hollywood Bowl 1973 (mit Orchester & Chor) und Bournemouth Winter Gardens 1967, insgesamt 20 Aufnahmen) und gleich drei DVDs mit gesammeltem Material aus deutschen und britischen Senderarchiven (Top Of The Pops, Beat Club, Musikladen, Sight & Sound In Concert etc., 39 Tracks in total). Als Dreingabe findet sich ein 68-seitiges Buch und ein 60x40cm großes Konzertplakat.



Alasdair Roberts, Amble Skuse & David McGuiness - What News
LP/CD - EUR 24,95/15,95

Im Trio mit zwei Mitstreitern klingt mein Lieblingsschotte Alasdair Roberts erstaunlicherweise noch direkter und intensiver. Das liegt wahrscheinlich am extrem reduzierten Klangbild, denn hier gibt es keine Band, nicht mal Gitarren. Stattdessen wird Alasdairs betörender Gesang fast nur von Tasteninstrumenten (meistens ein historisches Piano) und winzigen elektronischen Verfremdungen seiner Gäste begleitet. Was die Songs dann fast schon klassizistisch statt traditionell und historisch-folky wirken lässt, obwohl es diesmal wieder verstaube Traditionals aus vergangenen Epochen sind. Bei Alasdair Roberts verschwimmen diesbezüglich ja aber schon immer die Grenzen. Gemeinsam mit den eher unauffälligen Mitstreitern Amble Skuse (ein interaktiver Digital-Künstler und Soundscaper) und David McGuiness am Piano klingt Roberts auf seinem zwölften Album also noch direkter, intensiver und persönlicher - vielleicht weil er sich diesmal ganz auf seinen grandiosen Gesang konzentrieren kann? Der relativ formstrenge Transfer von historischer schottischer Folklore in die Gegenwart gelingt jedenfalls wieder auf beeindruckende Weise. (Joe Whirlypop)


Ed Romanoff - The Orphan King
CD - EUR 14,95

18er, 2. LP eines reifen New Yorker Singer-Songwriters, der gerne mit Leonard Cohen verglichen wird - was Gründe hat (die weiblichen Backing Vocals, manchmal ein bischen die eigene Stimme, die atmosphärische Stärke), doch insgesamt nicht paßt, er wirkt "lichter", die Begleitung, variabel, fußt z.T. z.B. auf klangmalenden bis fast Pedal Steel-artigen Gitarren (eine echte ist auch dabei), er greift öfter auf alte Folk-Traditionen zurück (auch britische; aber nie pur), verwendet mal Country-Einflüsse (resp. Americana). Neben vornehmlich Songwriter-Folk/Pop der edlen Sorte. Dabei ist der Balladenanteil sehr hoch, wie schon angedeutet teils wunderbar atmosphärisch, deep, teils ruhig und gelassen, teils dezent süffig oder eine Spur handfester, leicht elegische Phasen, Kontraste, mehrfach außerordentlich eindringlich/intensiv (und absolut packend!!), oder auf tolle Art dunkel, dräuend. Und 2x zupackender (Roots/Americana-Rock, eine Prise Blues). Vor allem aber Songs voller Tiefe und melodischem Gehalt, exzellent, manchmal herausragend! Gern akust. und E-Gitarre kombiniert, viele bunte Tupfer (Streich-, Tasten-, Blas-, Saiten-Instrumente). U.a. mit den Koryphäen Larry Campbell und Cindy Cashdollar (Dylan, Peter Rowan, Van Morrison etc.). Sehr zu empfehlen. (dvd)


Mitch Ryder - Live At Rockpalast
3-CD+2-DVD - EUR 21,95

2018er MIG-Zusammenfassung der 3-CD-Ausgabe und der Doppel-DVD zu einem dicken Digipak (der zudem dezent günstiger daherkommt als die ehemaligen Einzelteile in Summe). Das legendäre 79er Konzert aus der Grugahalle glänzte mit jeder Menge Klassiker aus frühen Rock & Roll Tagen mit den Detroit Wheels bis zur zweiten Karriere und dem Knaller Ain't Nobody White. 13 Songs total, inklusive dem volltrunkenen Interview mit Alan Bangs. 2004 spielte der Altmeister erneut im Rahmen des Rockpalasts auf der Burg Satzvey, 18 Songs (2 x Dylan, Gimme Shelter, Soul Kitchen, etc.), dazu Interview mit ihm und seiner damaligen Band Engerling. Ca. 252 Minuten purster Rock & Roll. Kommt im Digipak mit Booklet, vielen Fotos und ausführlichen Linernotes.


Sky - The Studio Albums 1979-1987
7-CD+DVD - EUR 39,95

Esoteric-Versammlung sämtlicher frisch remasterter Studioalben der Classic-Rock-Crossover-Künstler, bietet neben den Vollwerken Sky 1, Sky 2, Sky 3, Forthcoming, Cadmium, The Great Balloon Race und Mozart noch eine Bonus-Audio-DVD mit dem ebenfalls klangtechnisch aufgearbeiteten 1990er Konzertmitschnitt Sky Live In Nottingham, alles vereint in einer dem Band-Design entsprechenden Clamshell-Box.


Gizelle Smith - Ruthless Day
LP/CD - EUR 15,95/14,95

Das Debütalbum von Soulsängerin Gizelle Smith entstand 2009 noch mit den mächtigen Hamburger Mocambos, mit denen sie im selben Jahr ja sogar beim legendären Stag-O-Lee Shakedown im Weserbergland zu erleben war. Warum das jetzt neun Jahre bis zum zweiten Album gedauert hat, weiß ich nicht - leider muss "Ruthless Day" auch ohne die Mocambos auskommen, die ich als Band ja perfekt passend für Gizelles recht breitgefächerte Styles fand. Heute verbindet sie Funk und Soul, teils mit einer coolen psychedelischen Note wie kleinen angedubten Echos versehen. Die Bläser bleiben meistens im Hintergrund, stattdessen gibt es Harpsichord und E-Gitarre (erinnert an Curtis Mayfield) zu auch mal milde modernisierten Beats oder aktuelleren Keyboards-Sounds (bleibt aber die Ausnahme). Es klingt hier also nicht so kompakt und vintage wie beispielsweise bei Daptone. Dafür abwechslungsreicher: mal fett groovend wie JBs Funky People, mal mit gospeliger Chorunterstützung. Gizelles Stimme ist klar und eher schneidend-präzise, also weniger die voluminöse Deep Soul- bis -Gospel-Schule von vokalen Kraftpaketen wie Sharon Jones. Die Britin klingt subtiler und variabler, nimmt das Tempo öfters mal raus und erinnert mich tendenziell eher an mittlere 70er als an späte 60er. Variantenreich produziert hat Def Stef, als Gast ist bei zwei Songs Stones Throw-Soulvoice Eric Boss dabei. Und ganz zum Schluss gibt es noch ein kleines Gospel-Gebet. (Joe Whirlypop)


Wadada Leo Smith - Najwa
CD - EUR 15,95

(End-) 17er. Großartiger Jazz. Meine Güte, es gibt so viel tolles Zeug von ihm - ganz besonders in den letzten vielleicht 12 Jahren. Nicht alles, aber immer wieder. Und ständig anders. Hier mit 4 Gitarristen, die u.a. für David Murray, Henry Threadgill, Carlos Santana, Richard Thompson, Herbie Hancock, John Zorn, Archie Shepp, Steve Winwood, David Lindley, Cassandra Wilson spielten: U.a. Henry Kaiser, Michael Gregory Johnson. Dazu Bill Laswell am (auffälligen!) Bass (er mixte auch, und wie!). Smiths Trompete wirkt quasi als eine natürliche emotionale Stimme - brillant. Zu hören ist: Free Electric Jazz in höchster Dichte, entfernt a la Früh-70er Miles Davis in der freien Form, ein ebensolcher (organisch!) pulsierender muskulöser intensiver Drum/Percussion-Teppich, komplex-bestechend verwoben; dann ein ruhiges und wunderbar atmosphärisches sacht swingendes Fließen und Tasten (ebenfalls Miles?). Der quirlige/agile Puls-Drive setzt sich im nächsten Stück fort (eine Spur lichter), in einem weiteren kommt er über lange Strecken toll federnd-rollend und Groove-artig; diese beiden Tracks werden in ihrem unterschwelligen Brodeln höchst reizvoll kontrastiert von strahlenden fast majestätischen Trompeten-Statements (superb!), untermalt von vielfältig effektgetriebenen (gern mehreren) Gitarren in unterschiedlichsten Klangfärbungen (generelles Merkmal durchweg); in einem Fall am Ende ein bedächtiger satter Groove (Miles, nochmal). Der letzte der 4 sehr langen Tracks und der einzige kurze pendeln zwischen kontemplativ-meditativ, feinfühlig-filigran und zart bzw. sanft, poetisch schwebend, rhythmuslos (fast keine Drums, neben klangmalerischer elektrischer auch akust. Gitarre) - einfach wunderwunderschön!! Im schönen Multiklapp-Digi mit eingeheftetem 39-S.-Booklet. Eine große Empfehlung! (dvd)


Standing At The Gates: The Songs Of Nada Surf - Various Artists
CD - EUR 16,95

Für dieses gemeinnützige Projekt ließ Nada Surf 13 Songs ihres Let Go-Albums von auserwählten Artisten neu intonieren und interpretieren und gab die bekannten Weisen dazu in die vertrauenswürdigen Hände (und Stimmen) von u.a. Aimee Mann, Holly Miranda, Victoria Bergsman (The Concretes), Ed Harcourt, Rogue Wave, Manchester Orchestra, William Tyler (Lambchop, Silver Jews), Charly Bliss und The Texas Gentlemen. Lohnenswertes Unterfangen.


Valparaiso - Broken Homeland
LP/CD - EUR 23,95/15,95

Manche Alben müssen eben erst reifen, bevor ihr wirklicher Wert mit ganzem Gewicht Hirn, Herz und Seele trifft, mitunter muss sich auch der Rezensent an das Gute & Wahre erinnern lassen, ab und an aber ist sogar der ignorant in seiner eigene Suppe vor sich hinkochende Plattenpapst einfach zu borniert, um ein wahrhaft wertes Handwerk zu erkennen. Vielleicht abgeschreckt von der schieren Fülle der klangvollen Namen, die an diesem köstlichen (Desert-) Country-Kunststück beteiligt waren, womöglich auch bereits beruhigt durch die positive Besprechung des bewanderten Rezensions-Kollegen (muss ich nicht mehr hören, hat Detlev schon beschrieben), verschwand das schon optisch beeindruckende Vollwertwerk der Jack The Ripper-Nachfolgeband irgendwo in den weiten Räumen meines Vergessens, und erst heftigstes Nachbohren sorgte für die verdiente Wahrnehmung eines Albums, das ebenso unmissverständlich wie unverkennbar den guten alten Glitterhouse-Geist atmet, dass meine 16 Horsepower- und Lilium-bewohnte Seele vor düsterer Desert-Freude aufjauchzen möchte. Die spürbare Nähe zu den Genannten ist bei dem Quintett um Thomas Belhom nicht völlig überraschend, auch die bemerkenswerte Liste der Beteiligten verstärkt nur noch die Verwandtschaft zum 16 HP/Giant Sand-Kosmos, aber selbst die ebenso prägende, belebende wie beseelende, vor allem stimmlich bereichernde musikalische Mittäterschaft von Howe Gelb, Phoebe Kildeer, Sannon Wright, Marc Huyghens, Julia Lanoe, Dominique A, John Parish (dessen Produktion dem Album seine Americana-Krone aufsetzt) und Josh Haden (der uns hier eine seiner schönsten Weisen jenseits von Spain schenkt) kann nicht sämtliche Vergleiche und Verweise fassen, die mir beim mal zu mal begeisterteren Lauschen dieses Langwerks in den Sinn kommen. Das reicht von naheliegenden PJ Harvey-Nähen über berührende Marianne Dissard-Melancholie und kunstreiche Yann Tiersen-Elemente bis hin zu deutlichen Devotchka-Delikatessen, die vor allem in den gleichermaßen kunst-reich wie dreckig-rauh, ebenso elektrisch-verzerrt wie artifiziell akustisch gereichen Instrumental-Passagen hauchnah spürbar sind, wobei das Basis-Quintett seine meisterliche Begleitungskunst sowohl in rohen Saitenattacken als auch in dezent gebesten Schlagwerk-Sanftheiten zu offenbaren weiß. Ein Desert-Americana-Schmuckstück von beeindruckender, bleibender Größe, dem langjährigen Glitterhouse-Gourmet beherzt und mit bestem Gewissen zum gehobenen Genuss empfohlen. (cpa)


Tom Waits - Closing Time (rem.)
LP/CD - EUR 19,95/14,95

Mit dieser klanglich aufgearbeiteten 2018er Wiederveröffentlichung des Waits-Debütalbums startet das Anti-Label eine kleine Reissue-Reihe der sieben Asylum-Alben des Meisters. Wie schrieben wir doch einst über den 1973er Erstling: Dieses Debüt-Album (die "Early Years" CDs wurden später veröffentlicht) zeigt Waits noch als Songwriter, der über breite stilistische Möglichkeiten verfügte und dessen Stimme zwar recht eindimensional, aber warm und einnehmend klang. Weit entfernt vom späteren rauhen, alkohol-geschwängerten Timbre. Da passiert viel zwischen angejazzt ("Virginia Avenue"), countrifiziertem ("Ol' 55", später von den Eagles gecovert) und folkigem (das wundervolle "I Hope I Don't Fall In Love With You"). Viel Piano, fast durchweg balladig und für ein Debüt auf erstaunlich hohem Niveau. Mit Sicherheit kann man dieses Werk nicht mit den vielen gesichtslosen LA-Produktionen dieser Zeit in einen Topf werfen, auch wenn es laut Mojo darin verschwand.

Ebenfalls als frisch remasterter Anti-Reissue zu haben, je 1-CD:
Tom Waits - Heart Of Saturday Night (rem.) - 14,95
Tom Waits - Nighthawks At The Diner (rem.) - 14,95
Tom Waits - Small Change (rem.) - 14,95
Tom Waits - Foreign Affairs (rem.) - 14,95
Tom Waits - Blue Valentine (rem.) - 14,95
Tom Waits - Heartattack And Wine (rem.) - 14,95


Watersons - An Introduction To
CD - EUR 9,95

Diese Folge der Introduction-Serie des Folk-Labels Topic widmet sich einer ebenso stilreich agierenden, talentgesegneten wie folgenreichen Folk-Familie und bietet dabei im 15 Tracks-Listing Stücke von u.a. The Watersons, Lal Waterson, Mike Waterson, Norma Waterson und Waterson:Carthy. Nicht nur für den Einsteiger bestens geeignet.


Jack White - Boarding House Reach
LP/CD - EUR 24,95/13,95

Vom dritten artistischen Alleingang des White Stripes-Erfinders und Herrschers über das vinyle Wunderreich des Third Man-Labels ein Gefälligkeitsalbum zu erwarten, wäre und ist hoffnungsfreies Handeln, sind doch Exzentrik, Experiment und Eigensinn seiner Furiosiät Vornamen 2, 3 und 4. Aber bei all seiner künstlerisch-kreativen Dickköpfigkeit, bei aller für Schlichtgeschaffene beim ersten Zusammentreffen kaum nachzuvollziehende, liebgewordene Hörgewohnheiten sprengende Stil-Sprunghaftigkeit ist der Meister des Eigensinns gleichzeitig eben auch ein Meister vieler Instrumente (wobei das Gitarren-Genie hier auch seine fulminanten Fähigkeiten an Orgel, Synthesizer, Klavier und Schlagzeug unter Beweis stellt), ein erfahrener Erschaffer eingängiger Riffs und Melodien und vor allem ein naturnah aufgewachsener Gelehrter, ein mit allen Wurzelwassern gewaschener wahrer Musiker, der es schafft, all seine Einflüsse und Eigenheiten in eine 13-Songfolge zu pressen, die für diese Fülle auf den ersten Hörgang fast zu eng scheint. Und dennoch gelingt es dem schillernden Schamanen, von Song zu Song, mitunter in einem einzigen Stück, gern auch einfach von Moment zu Moment die gewagtesten Stilhaken zu schlagen, Gospel und Synthesizer, voluminös verzerrte Gitarrenakkorde und rüde Electronica, berauschten Tom Waits-Bar-Blues und aus allen Nähten platzenden Prog-Punk, New Orleans Jazz und flirrenden Funk, auf die Knochen reduzierten Field Song und zappaeske Arrangement-Architektur zu einem anfangs schwer zu fassenden, mit jedem neuen Hören aber höher und vor allem enger zusammen wachsenden Ganzen zu vereinen, dessen Faszination unaufhaltsam zunimmt. Zum Glück muss man selbst kein Genie sein, um dem wirren Weisen White auf seinem dritten Solo-Ausflug folgen zu können, es genügt, wenn man den großen Geist erkennt und sich von ihm leiten lässt. Schier überschäumender Reichtum in seiner karg-rohsten Form, flirrende Phantasie in wüst-wilder Einsamkeit, finale Faszination in uneingeschränkter Vielseitigkeit. (cpa)

Ein Blick auf den Backkatalog, zu Sonderpreisen:
Jack White - Acoustic Recordings 1998-2016 2-LP/2-CD - 24,95/12,95
Jack White - Blunderbuss LP/CD - 16,95/12,95
Jack White - Lazaretto Ultra-LP/CD - 19,95/12,95

White Stripes - White Stripes LP/CD - 14,95/8,95
White Stripes - White Blood Cells LP/CD - 14,95/8,95
White Stripes - De Stijl LP/CD - 14,95/8,95
White Stripes - Elephant CD - 8,95
White Stripes - Get Behind Me Satan 2-LP/CD - 21,95/8,95
White Stripes - Icky Thumb 2-LP/CD - 21,95/12,95
White Stripes - The Complete John Peel Sessions 2-LP - 24,95


Demnächst in diesem Theater...

06.04.
Wye Oak - The Louder I Call, The Faster It Runs
King Crimson - Live In Vienna
Heads. - Collider
Eels - The Deconstruction

13.04.
Blaudzun - _UP_
Neil Young & Promise Of The Real - Paradox
Beth Hart - Front And Center: Live From New York
John Prine - The Tree Of Forgiveness
Laura Veirs - The Lookout
Tom Liwa - Ganz Normale Songs
Ray Cooper - Between The Golden Age & The Promised Land
Wendy McNeill - Hunger Made You Brave
Mouse On Mars - Dimensional People

20.04.
Die Nerven - Fake
Scott Matthew - Ode To Others
Bonnie Prince Billy - Wolf Of The Cosmos
JCM (= Hiseman, Clempson & Clarke) - Heroes

04.05.
Frank Turner - Be More Kind


LIVE!!! LIVE!!! LIVE!!!

Derzeit und baldigst sind viele Glitterhouse-Künstler in Europa unterwegs. Ein Konzert empfehlenswerter als das andere. Also bitte: Vollversammlung.

BIRTH OF JOY
birthofjoy.com
"Hyper Focus" Tour 2018
31.03.2018 BE - Hoboken - Cockerill
01.04.2018 NL - Schijndel - Paaspop Festival
04.04.2018 FR - Paris - La Maroquinerie
05.04.2018 FR - Limoges - CC John Lennon
06.04.2018 FR - Lyon - Le Marché Gare
07.04.2018 FR - Scey Sur Saône - L'Echosystem
10.04.2018 DE - Münster - Cafe Sputnik
11.04.2018 DE - Hamburg - Hafenklang
12.04.2018 DE - Bremen - Tower
13.04.2018 DE - Berlin - Musik & Frieden
14.04.2018 DE - Nürnberg - Club Stereo
15.04.2018 DE - Leipzig - Naumanns
16.04.2018 CZ - Jablonec nad Nisou - Klub Narampe
17.04.2018 AT - Vienna - Viperroom
18.04.2018 DE - München - Ampere
19.04.2018 CH - Lausanne - Bleu Lezard
20.04.2018 CH - Dudingen - Bad Bonn
21.04.2018 CH - Zurich - Papiersaal
22.04.2018 AT - Lustenau - Carini Saal
23.04.2018 DE - Konstanz - Kulturladen
24.04.2018 DE - Stuttgart - Goldmarks
25.04.2018 DE - Heidelberg - Halle 02 Club
26.04.2018 DE - Wiesbaden - Schlachthof
27.04.2018 NL - Nijmegen - Oranjepop Festival
28.04.2018 DE - Köln - Blue Shell
03.05.2018 NL - Groningen - Vera
10.05.2018 NL - Utrecht - Ekko
11.05.2018 NL - Amersfoort - Fluor
12.05.2018 NL - Middelburg - De Spot
17.05.2018 NL - Rotterdam - Rotown
18.05.2018 NL - Alkmaar - Victorie
19.05.2018 NL - Landgraaf - Oefenbunker
20.05.2018 DE - Beverungen - Orange Blossom Special
24.05.2018 BE - Hasselt - Cafe Cafe
25.05.2018 NL - Enschede - Atak
01.06.2018 NL - Lelystad - Underground

BLAUDZUN
blaudzun.com
14.04.2018 BE - Brussels - AB
19.04.2018 NL - Utrecht - Tivoli Vredenburg
20.04.2018 NL - Arnhem - Luxor Live
21.04.2018 NL - Venlo - Grenswerk
25.04.2018 DE - Berlin - Privat Club
26.04.2018 DE - Köln - Yuca Cologne
28.04.2018 BL - Maastricht - Muziekgieterij
18.05.2018 NL - Amsterdam - Paradiso
19.05.2018 NL - Breda - Mezz
20.05.2018 DE - Hamburg - Knust - About Songs Festival 2018

DIE NERVEN
dienerven
19.04. Wiesbaden - Schlachthof
20.04. Leipzig - Conne Island
21.04. Berlin - Festsaal Kreuzberg
22.04. Hamburg - Hafenklang
23.04. Köln - Gebäude 9
24.04. Amsterdam (NL) - Sugarfactory
25.04. Groningen (NL) - Vera
26.04. Bruxelles (BEL) - AB Club
27.04. Schorndorf - Manufaktur
28.04. München - Strom
29.04. Wien (AUT) - Fluc
VVK: https://www.love-your-artist.de/de/dqagency/dienerven

GOLDEN KANINE
goldenkanine.com
29.05.2018 DE - Berlin - Monarch
30.05.2018 DE - Hamburg - Knust
31.05.2018 DE - Halle - Peißnitzhaus Festival
01.06.2018 DE - Chemnitz - Fuego a la Isla Festival
02.06.2018 DE - Nürnberg - Muz Club
03.06.2018 DE - Bochum - Rotunde

SCOTT MATTHEW
scottmatthewmusic.com
07.05.2018 NL - Amsterdam - Paradiso
08.05.2018 BE - Leuven - Stuk
09.05.2018 DE KÖLN Kulturkirche
10.05.2018 DE DRESDEN Societaetstheater
11.05.2018 DE MANNHEIM Alte Feuerwache
12.05.2018 DE HAMBURG Gruenspan
13.05.2018 DE BERLIN Heimathafen
15.05.2018 DE LEIPZIG UT Connewitz
16.05.2018 DE MÜNSTER Pumpenhaus
17.05.2018 DE FRANKFURT Mousonturm
18.05.2018 DE SCHORNDORF Manufaktur
19.05.2018 DE BEVERUNGEN Orange Blossom Special
21.05.2018 DE MÜNCHEN Theatron Festival
22.05.2018 AT SALZBURG Arge
23.05.2018 AT DORNBIRN Spielboden
24.05.2018 AT LINZ Posthof
25.05.2018 AT GRAZ Orpheum Extra
26.05.2018 AT VIENNA Theater Akzent

SLIM CESSNA'S AUTO CLUB
scacunincorporated.com
30.03.2018 SWE - Stockholm - Berns w/ Nathaniel Rateliff & the Night Sweats
31.03.2018 DK - Copenhagen - Vega w/ Nathaniel Rateliff & the Night Sweats
03.04.2018 DE - Hamburg - Grosse Freiheit w/ Nathaniel Rateliff & the Night Sweats
04.04.2018 NL - Amsterdam - Paradiso w/ Nathaniel Rateliff & the Night Sweats
05.04.2018 NL - Amsterdam - Paradiso w/ Nathaniel Rateliff & the Night Sweats
07.04.2018 BE - Antwerp - Roma w/ Nathaniel Rateliff & the Night Sweats.
09.04.2018 FR - Paris - Trianon w/ Nathaniel Rateliff & the Night Sweats.
11.04.2018 UK - London - O2 Shepherds Bush Empire w/ Nathaniel Rateliff
12.04.2018 UK - London - O2 Shepherds Bush Empire w/ Nathaniel Rateliff
13.04.2018 UK - London - O2 Shepherds Bush Empire w/ Nathaniel Rateliff
14.04.2018 UK - Manchester - Albert Hall w/ Nathaniel Rateliff & the Night Sweats
16.04.2018 UK - Liverpool - Olympia w/ Nathaniel Rateliff & the Night Sweats
18.04.2018 IR - Dublin - Olympia Theatre w/ Nathaniel Rateliff & the Night Sweats
19.04.2018 IR - Dublin - Olympia Theatre w/ Nathaniel Rateliff & the Night Sweats
20.04.2018 UK - Belfast - Ulster Hall w/ Nathaniel Rateliff & the Night Sweats
21.04.2018 UK - Edinburgh - Usher Hallw/ Nathaniel Rateliff & the Night Sweats

STEINER & MADLAINA
steinermadlaina
09.04. CH - Basel, Grenzwert
11.04.   D - Berlin, Badehaus
04.05. CH - Zürich, Lauter Festival
19.05.   D - Beverungen - Orange Blossom Special

WOVENHAND
wovenhand.com
07.06.2018 SE - Gothenburg - Pustervik
08.06.2018 NO - Moss - Lyse Netter
09.06.2018 NO - Oslo - Blå


Alle guten Wünsche für ein wohlverdientes Wochenende!

*

Quelle:
Glitterhouse Records, Label & Mailorder
Grüner Weg 25, D-37688 Beverungen
Telefon: 05273/36 36 36, Fax: 05273/36 36 37
E-Mail: mailorder@glitterhouse.com
Internet: www.glitterhouse.com


veröffentlicht im Schattenblick zum 4. April 2018

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