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LABEL/4766: Glitterhouse-Mail-Order-Mail - 04.11.17 (glitterhouse)


GLITTERHOUSE MAIL-ORDER-MAIL (04.11.2017)


Der Countdown läuft ...

Während sich eigentlich bereits seit Wochen die ganz versteckten OBS-Ticket-Vorfühl-Fragen häufen (Sammakammadanichmalneausnahmemachen? Neekammannich), so beginnt jetzt wirklich die heiße Phase und in nur wenigen Tagen hat der OBS-VVK-Advent ein Ende (Hosianna!). Am Mittwoch, 8.11. stehen wir pünktlich ab 18.00 am Glitterhouse-Telefon (05273363636) für Euch bereit, auch die bekannten Ticket-Stellen (Theaterkasse Schumacher in Hamburg, Subrosa in Dortmund, Glitterhouse in Beverungen) und die für die Systemtickets zuständigen Partner von Love Your Artist (Direktlink: https://www.love-your-artist.de/de/obs) werden exakt zu dieser Minute die Vorverkaufspforten öffnen. Punkt 18.00 Uhr wird das OBSjekt der Begierde auch im Shop (mailorder.glitterhouse.com) freigeschaltet, und wer das relativ belebte Geschehen rund um die Karte kennt, weiß sich gut vorzubereiten. Als Alt-Kunde schadet es nicht, die 6-stellige (ja, 6 Stellen. Seit ein paar Jahren zumindest) Kundenummer zur Hand zu haben und bei der Shop-Bestellung auch das aktuelle Passwort zu kennen. Der Neukunde kann sich bereits im Vorverkaufs-Vorfeld bereits auf der Shop-Seite umtun, und das Bestellen (und Anmelden) üben, am Besten mit einer kleinen CD-Bestellung, dann weiß er gleich, ob und wie es funktioniert.

Ansonsten heißt es wieder etwas Geduld üben und bewahren, die Erfahrung der letzten 20 Jahre zeigt, dass die meisten durchkommen werden, auch wenn es schon mal ein paar mehr Versuche kostet, um ans Ziel zu gelangen.
Wir setzen alles daran, dass Ihr einen erfolgreichen Einkaufsabend im Glitterhouse erleben könnt.


Beglückende Bestätigungen!

Wir freuen uns, euch die ersten bestätigten Acts für das OBS 22 verkünden zu können. Folgende Bestätigungen lagen bis zur heutigen Newsletter-Deadline vor:

Midnight Choir (NOR), Scott Matthew (USA/AUS), White Wine(D/USA), Ida Mae (UK), D/troit (DK), Steiner & Madlaina (CH), Laura Carbone (D), Donovan Woods (CAN), Daily Thompson (D), Schreng Schreng & La La (D), Boy Division unplugged (D), Linus Volkmann (D).

Alle Infos zu den einzelnen Bands und zum OBS 22 generell immer frisch auf:

www.orangeblossomspecial.de


Das Dreckfehlertüffelchen ...

 ... hat wieder zugeschlagen, und diesmal (mindestens) auf Seite 2 des allseits beliebten Glitterhouse-November-Kataloges (siehe unten). Auch wenn es diesmal nicht die Silvesteransprache von 1986 ist, so sind auch cpa's On The Decks vom Oktober dort mindestens ebenso fehl am Platz. Drum hier die fünf gültigen November-Glanzlichter:

Christoph (cpa):

1. COURTNEY BARNETT & KURT VILE - Lotta Sea Lice (Reife Roh-Diamanten eines kongenialen Paares).

2. SUPERSONIC BLUES MACHINE - Californisoul (Prall-perfektes Blues-Rock-Trio-Pracht-Paket).

3. WAILIN' JENNYS - Fifteen (Die elysischen Engelsstimmen widmen sich erlesenem Fremdgut).

4. WILLIE WATSON - Folksinger Vol. 2 (Reiner geht's nicht - zeitlose Folk-Kunst für die Ewigkeit).

5. YES - Close To The Edge (Grüße vom Klanggipfel: Finale Fassung des 3-Epen-Edelsteins).


Jetzt aber: Der November-Katalog

Endlich im Netz zu bewundern: Der Glitterhouse-Mailorder-Katalog für November.


Auserwählte Tonträger-Pretiosen zum verdienten Wochenende:

The Anatomy Of Frank - South America
CD - EUR 15,95

Auch auf seinem dritten Longplayer klingt das US-Trio The Anatomy Of Frank wieder einnehmend harmonisch, zart und stimmungsvoll. Das Genre ist Americana-Folk-Pop, fast ohne laute Töne gespielt und getragen von feingesponnenen Gitarrengeflechten und federleichten Vocals. Dieser fein austarierte Sound erinnert an Britfolk der frühen 70er (die perlenden Folk-Gitarren), 70er Westcoast-Sound (die gesanglich-harmonische Perfektion) und auch an gegenwärtigen Indie-Folk von schwebender Leichtigkeit (gerne aus Island). Der (weitgehende) Verzicht auf Drums lässt "South America" (jedes Album von TAOF wird einem Kontinent gewidmet) besonders luftig, ja schwerelos klingen, der Vibe der milde melancholischen Songs passt perfekt zur spätsommerlichen Jahreszeit. Die sehr gediegene und angenehm schlanke Produktion arbeitet am Rande mit Piano, Banjo, Trompete, Orgel, Glockenspiel und Fender Rhodes, während der Einsatz von Drums extrem sparsam bleibt. Die Emotionalität der Songs bleibt angenehm unaufdringlich und die Qualität des Songwritings ist schlicht bestechend - gleich mehrfach denke ich fälschlicherweise, dass hier Historisches aus der Laurel Canyon-Epoche gecovert wird. So viel Wohl- und Schönklang ist mir meistens etwas zu viel, hier wird man von der schlichten Schönheit der Musik aber förmlich aufgesogen. Für Freunde von Sufjan Stevens sind The Anatomy Of Frank übrigens nach wie besonders geeignet. (Joe Whirlypop)


Courtney Barnett & Kurt Vile - Lotta Sea Lice
LP/Ltd. white LP/CD - EUR 23,95/23,95/15,95

Die gehäufte, gern auch fehlerbehaftete Verwendung des kongenial-Begriffes wird mitunter als störend empfunden, bei dieser 2017er Gemeinschaftsarbeit aber haben sich wirklich zwei großartige Geister auf der gleichen gehobenen Stufe getroffen und sich gegenseitig in himmlische Höhen geschrieben, gespielt und gesungen. Und allen Kurt- wie Courtney-Solo-Verehrern sei versprochen - Ihr habt bei dieser Kreativ-Hochzeit nicht Euren Künstler verloren, sondern noch einen dazu gewonnen. Gebettet in ein herrlich handgeschaffenes, vorwiegend von vielerlei Gitarren gestaltetes Lager lassen die zwei ebenso geistesverwandten wie befruchtend verschiedenen Protagonisten ihre Stimmen im Alleingang, im Wechsel- und auch im zwei- und mehrstimmigen Paargesang wirken, und auch wenn den beiden ab und an ein leis-charmanter Hang zum laxen Umgang mit Tonhöhen gemein ist, so finden sie im vokalen Paarflug immer wieder in den Harmoniehimmel. Und während Kurt sich herzhaft gelassen durch die vokale Welt von Howe Gelb bis Steve Earle nölt, so gelingt Courtney der beeindruckende Stimm-Spagat zwischen lässiger Lucinda-Larmoyanz und mädchenhaftem Zooey-Zauber, zusammen aber werden sie zur perfekten Alternative-Ausgabe von Nancy & Lee, die sich von einer rauh-reifen Gitarren-Armada jeglicher Gang- und Klangart in die Singer-Songwriter-Anti-Folk-Roots-Pub-Rock-Mitte des Himmels zwischen Giant Sand und Go-Betweens tragen lassen. Denn neben der hemdsärmeligen Harmonie von Geist und Gesang ist es die breite Vielfalt an satt-saftiger Saitenseligkeit, die leidenschaftliche Lust auch am musikalischen Auserzählen einer Geschichte, die dieses gelungene Gipfeltreffen zu einem Ausnahme-Album werden lässt und so manchen Song mithilfe zweier, dreier und mehrerer Gitarren problemlos über die Sechs-Minuten-Grenze trägt. Genießt man das Werk via Kopfhörer, umspülen die vielfältig und -farbig-gereichten Saitenwogen zwischen akustischer Finesse und rauh-verzerrter Crazy Horse-Gewalt (und allerlei Wurzelwerkzeug von Twang bis Slide mittendrin) von allen Seiten die Sinne, während im Zentrum die zwei zurückhaltend agierenden Zauberer ihre mitreissende Magie entfalten. Ein rauh-rüde-romantisches und, ja, kongeniales Kunstwerk, entstanden mit der Unterstützung von u.a. Dirty Three, Stella (Warpaint) und Mick Harvey. (cpa)


Blitzen Trapper - Wild And Reckless
LP/CD - EUR 21,95/14,95

Die Alleskönner aus Portland, Oregon hatte ich die letzten Jahre etwas aus den Augen verloren, aber dennoch in allerbester Erinnerung. Dieses neue Album der stilistisch flexiblen Band (Wikipedia schreibt "Experimental Country/Folk/Rock") basiert auf einem gleichnamigen Musical, das Blitzen Trapper letztes Jahr in ihrer Heimat selbst inszeniert haben - es klingt aber keineswegs nach Theaterdonner oder gar Rock-Oper, sondern ist eine Songsammlung, die sich souverän an Rockgrößen zwischen späten 60ern bis frühen 80ern erinnert. Die Qualität des Songwritings ist schlicht bestechend und erinnert wie auch die Haltung der Band an die grandiosen Decemberists. Die stilistischen Eckpfeiler heißen aber ganz klar Bob Dylan und Tom Petty. Nicht zuletzt wegen Eric Earleys Gesang, der oft exakt zwischen diesen beiden verankert ist. Und zwar nicht als Plagiat, sondern hörbar gewachsen. Besonders bodenständige Rockstampfer erinnern dazu deutlich an Bruce Springsteen, das laidback funkige "When I'm Dying" sogar an Steve Miller in den 70ern. Stilistisch reicht das Spektrum von Countryrock über kargen Dylan-Folk bis zu rundum radiotauglichem Travelling Wilburys-Style. Gitarren und Orgel-Sounds sind immer wieder im klassischen Heartbreakers-Vibe gehalten und überhaupt klingt hier das meiste gekonnt nach den 70ern. Und eben vor allem nach Tom Petty, was sich wenige Tage nach dessen Tod zwar erst mal etwas schwierig anfühlt, dann aber doch ganz und gar überzeugen kann. (Joe Whirlypop)


Christmas Rules Vol. 2 - Various Artists
CD - EUR 16,95

Bereits bei Christmas Rules Teil 1 geriet ich zu recht ins Schwärmen, der 16-Track-reiche Nachfolger steht dem Erstling in Sachen Song- wie Beteiligten-Auswahl in nichts nach. Gut geläufige und feine frische Namen wie Paul McCartney (with The Roots & Jimmy Fallon), Barns Courtney, Kandace Springs, Norah Jones, Grace Potter, Rosanne Cash, Lake Street Dive, Vera Blue, MUNA, US Girls, Andrew McMahon oder The Decemberists reichen uns ihre weihnachtlichen Versionen von u.a. Wonderful Christmastime, Baby It's Cold Outside, All I Want For Christmas Is You, Peace, Christmas Moon, A Winter Romance, Pipes Of Peace, Blue Christmas und I Want A Hippopotamus For Christmas dar.


Popa Chubby - Two Dogs
LP/CD - EUR 21,95/14,95

17er. Gewohnte Vielfalt vom New Yorker, vielleicht sogar mehr denn je, manches verläßt gar den Blues-Rahmen weitgehend - ein sehr schön leichtfüßiger/lichter/eleganter federnder Roots Rocker, eine sehr gefühlvolle teilakustische Roots-Ballade inkl. Folk- und Soul-Elementen, einer der beiden CD-Live-Bonustracks (Cohens/Buckleys Hallelujah, schlicht und einfühlsam; der andere ist eine derbere/fleischigere Fassung von Sympathy For The Devil, auch nicht gerade typischer Blues). Ansonsten: Fetter satter melodischer Modern Blues Rock bzw. fein abziehender (ein bischen lugen die Früh-70er Stones um die Ecke), ein dezent groovender Hybrid aus 60s-R'n'B und Blues Rock, treibender Boogie, Deep Southern Roots/R'n'B-Rock (etwas swampy-funky, sehr apart!), oder auch (2x) im Prinzip guter alter tougher/fetter 70s-R'n'B in Rock, nur dezent upgedatet. Durchgängig sind die Songs mit kompetenten Gitarrensoli gespickt, natürlich. Vinyl ist limitiert. (dvd)


Bob Dylan - Trouble No More: The Bootleg Series 13 / 1979-1981
4-LP (+2-CD)/2-CD/8-CD+DVD - EUR 64,95/17,95/134,95

Die 13. Folge der bewährten Bootleg-Reihe dreht sich um die christlich-spirituelle Phase des Meisters, die die Zeit von 1979 bis 1981 und damit die Album-Trilogie Slow Train Coming, Saved und Shot Of Love prägte und bestimme. Und während die Normfassung (Doppel-CD wie Vierfach-LP) der Dylan-Delikatessen-Sammlung mit der unglücklichen Ordnungszahl 30 rare und auch rarste Live-Fassungen aus dieser Zeit bietet, sprengt die schwer limitierte Edel-Kisten-Konfiguration mit 109 Titeln (+ 28 DVD-Tracks) nahezu sämtliche Maßstäbe (zumal es laut verlässlicher Aussage diesmal keine noch deluxere Ausgabe im Dylan-Direkt-Universum geben soll). Aber Obacht: Die Bestände sind definitiv beschränkt. Ober-Obacht: Dank Tante Sony und aus liebgewordener Tradition bekommen die ersten Neu-Bootleg-Besteller bei uns, und nur bei uns, ein kleines feines Dylan-Postkarten-Set gratis dazugelegt.


Electric Eye - From The Poisonous Tree
LP/CD - EUR 17,95/15,95

Auf so etwas hoffe ich ja schon seit geraumer Zeit: Electric Eye aus Norwegen spielen modernisierten Space-und Psychrock, der zwar noch hörbar in den frühen 70ern verwurzelt ist (Hammond-Orgel), aber eben doch deutlich über enge Genre-Formate hinausblickt. Der Gesang ist cool und weit entfernt von hardrockigem Shouting, die Beats variieren zwischen kerniger Härte und cleverer Subtilität. Und die Gitarren strotzen vor stilistischer Flexibilität. Womit "From The Poisonous Tree" dann den erstaunlichen Spagat schafft, den Bogen von orgellastigem Deep Purple-Hardrock bis zum Neo-Spacerock von King Gizzard & The Wizard Lizard zu spannen. Hier klingt jeder Song anders, eine Songperle wie "Invisible Prison" arbeitet mit treibendem Funkbass und Sitar, tatsächlich recht nah an den entspannteren Momenten von King Gizzard, während "Rock Pa Norska" mächtige Twin-Guitars mit elektronisch verstärktem dubbigem Blubbern verbindet, was schon eine gewisse Pink Floyd-Grandezza entwickelt und dabei genügend Substanz hat, um auf Vocals zu verzichten und dazu auch noch richtig tanzbar ist. "Endless Summer" besticht mit maschinenhaftem Beat zu psychedelischem Vibraphon und entfaltet eine fast soundtrackhafte Schönheit, die durchaus an Stereolab erinnert. "The Diamond Sutra" greift gekonnt das krautige Konzept der hoffentlich nicht vergessenen Mushroom auf - und das machen sie großartig! Am Schluss klingt es sogar noch nach einem Wiegenlied von Spacemen 3.Überhaupt arbeiten Electric Eye auf ihrem dritten Album überwiegend mit subtilen Tönen, die Psychedelia gedeiht meist ausgesprochen luftig. (Joe Whirlypop)


Jaimi Faulkner - Back Road
LP/CD - EUR 19,95/14,95

Von gleißenden Gitarren und herzhaften Hymnen getragene wie getriebene Heartland-Americana-Sternstunde, dargereicht von einem mit allen Wurzelwassern gewaschenen australischen Singer-Song-Rocker, den das Geschick einst an die hiesigen Gestade spülte. In einem alten Bauernhaus nahe Bremen entstand auch sein viertes europäisches Album, in einem 14-tägigen Rutsch im festen, feist-feinen Quartett ohne viel Overdub-Firlefanz eingespielt, und es ist nicht zuletzt diese direkte Live-Energie, die den seelenvollen Songs ihre mitreißende Wirkung verleiht. Aber vor allem ist es die geradezu magische Meisterschaft, mit der Jaimi mit den Roots-Rock-Stilen jongliert, Swamp und Springsteen vereint, Go Betweens-Pub Rock mit gründelndem CCR-Groove erdet, mit New Orleans-Segen den Mellencamp-Highway passiert, gekonnt Funk-, Jazz- und Soul-Spitzen setzt, um den Blues'n'Roots'n'Rock'n'Boogie noch mit finaler Gospelseligkeit zu krönen. Und dies derart fiebernde Americana-Gumbo weiß der kreative Koch nicht nur mit seiner Matthew Ryan-gleich schneidenden Stimme zu befeuern, es ist seine stets grandios, mitunter genial gespielte E-Gitarre, die dem gelungenen Ganzen seine bleibende Hitze schenkt. Reifes, pralles Roots-Meisterstück in der hymnisch-himmlischen, irden-goldenen Mitte zwischen Matthew Ryan und Ryan Adams. (cpa)


Chris Jagger - All The Best
CD+DVD - EUR 15,95

17er, 16-Track Best of des oft unterschätzten Mick-Bruders (1996-2011, ein neuer Song). Es gastieren je 2x Mick Jagger (Harmony/Backing/Duett-Vocals) und David Gilmour (klasse singende Trademark-Gitarre). Es spielen u.a. Danny Thompson, Andy Sheppard, John Etheridge, Ed Deane (sehr schöne Slide mehrfach), also viele Hochkaräter - was man hört! Eine Menge Blueseinfluß (emotional modern, tief traditionell akustisch, zeitlos loser Blues Rock, melodisch mit Cajun-Spritzern, zwischen Blues und Folk) resp. R'n'B (mitreißend in Rock samt Zydeco-Spuren, ziemlich klassisch, fast swingend). Mächtig groovender Roots Rock (fast catchy, exzellent! Oder akustisch und fröhlich hüpfend). Zydeco (-Rock) in angestochen oder wenigstens agil und flott. Aber auch rhythmisch packend und funky, eine erstklassige Country-Ballade oder sanfter relaxter Folk Pop. Guter variabler Stoff! Als Bonus eine 41-minütige Doku-DVD, bluesbezogen, Musik/kurze Jams, Gespräche, Interviews von/mit u.a. John Peyton, Chuck Leavell, den Legenden Pinetop Perkins und Hubert Sumlin, Jimmie Vaughan, Joe Ely, Shannon/Layton (St.Ray Vaughans Double Trouble), in lockerer eher privater Atmosphäre, zum Schluß mit Mick Jagger backstage. (dvd)


Gisbert zu Knyphausen - Das Licht Dieser Welt LP (+CD)/ltd. LP+7" (+CD)/CD - EUR 21,95/24,95/15,95

Das lange, lange Warten hat ein Ende - und die Geduld wird fürstlich belohnt. Nicht nur OBS-Besucher wissen, dass Gisbert zu den großen Geschichtenerzählern zählt, aber dieses mal dezent, mal derb dargereichte Dutzend frischer Phantasien hebt die Knyphausen-Kunst auf eine neue Ebene, denn im Viel-Instrumental- und Produktions-Trio mit Jean-Michel Tourette und Florian Eilers kleidet der Meister des filigranen Verseschmiedens seine stets vielfarbigen Wortbilder, die für mal lindes, mal liebevolles, stets aber wiedererkennendes Lächeln sorgen in ein kreatives Klangkonzept, das immer wieder die Grenzen des Erwarteten sprengt. Artifizielle Alltags-Ansichten von Licht und Schatten, Liebe und Leid, Leben und Tod werden mal durschimmernd-filigran, mal opulent-ausgelassen in Sinne-schmeichelnde Arrangements gewandet, die von der schlicht-schönen Piano-Beperlung über mitreißende Pop-Pracht bis hin zum psychedelischen Rausch reichen. Natürlich hört und spürt man die üblichen Vergleichs-Verdächtigen durch die Zeilen spähen, aber bei aller Ähnlichkeit wirkt Gisberts Gespinst feinsinniger als Fink, eleganter als Element Of Crime, melancholischer als Missouri und knackiger als Kings Of Convenience. Und genauso, wie Gisbert eben nicht nur ein (mehrsprachig) genialer Erzähler, sondern auch ein gefühlstiefer Sänger ist, der hier mit sanfter Stimme Melodien schafft, die das innerliche Mitsingen mitunter nahezu erzwingen, so wächst er auch als Klangraumgestalter im Kreis auserwählter musikalischer Begleiter, die mit allerhand Tasten- und Saitenspiel, Trompeten, Posaune und vielerlei farbenfrohem Schlagwerk (dessen vorübergehendes völliges Fehlen schon mal aus dem Nichts mit Wucht und Vehemenz für akustische Ausbrüche sorgt) über sich hinaus. So entsteht zwischen perlender Delikatesse und packendem Druck ein köstlich klingendes Kunstwerk, das verbale Wundertaten in eine ebenso eigen- wie einzigartige Singer-Songwriter-Roots-Rock-Chanson-Folk-Art-Pop-Pracht kleidet. Und wenn man kurz vor Schluss dann Freund Nils leis-liebenswert aus dem Nichts nölen hört, dann weiß man, dass manche roten Lebensfäden nie aufhören, weil sie von den richtigen Händen weitergesponnen werden. (cpa)

Der bestellbare Backkatalog:
Gisbert zu Knyphausen - Live Im Konzerthaus Dortmund - CD - 11,95
Gisbert zu Knyphausen - Hurra! Hurra! So Nicht. - LP/CD - 16,95/9,95
Gisbert zu Knyphausen - Gisbert Zu Knyphausen - LP/CD - 16,95/9,95


Little Axe - London Blues
LP (+CD)/CD - EUR 21,95/14,95

Großartiger Typ, dieser Skip McDonald: seit den frühen 70ern mit Bassist Doug Wimbish in New York in diversen Bands am Start, Ende der 70er dann Hausgitarrist bei Sugar Hill Records (u.a. auf "The Message" von Grandmaster Flash dabei). Danach in Adrian Sherwoods britischem Dub-Universum heimisch geworden und bei so großartigen Acts wie Tackhead, Mark Stewart und African Head Charge an Bord. Sein Little Axe-Projekt besteht auch schon seit 1993, dies ist jetzt bereits der achte (laut Wiki sogar zwölfte) Longplayer des Endsechzigers. Und die musikalische Reife hört man ihm an, wenn er auch diesmal wieder Folk-Blues mit Dub fusioniert. Diese einzigartige und einfach umwerfende Rezeptur wird auch wieder dezent in allerlei andere Richtungen ausgebaut (Soul, Gospel, Funk, TripHop), meistens klingt es aber nach Blues im eleganten On-U Sound. Teilweise sogar wie wenn Adrian Sherwood BB King Dub Versions zaubern würde. Mal lowdown und trippy, mal richtig funky und durchaus tanzbar. Kein Wunder, bei derartigen Mitstreitern: Mark Stewart (The Pop Group), Doug Wimbish (Living Colour), Keith LeBlanc und Jeb Loy Nichols sind dabei und sorgen für subtilen Groove, während Meister Sherwood natürlich produziert hat. Am schönsten ist aber wieder McDonalds butterweiche Blues-Gitarre, deren Licks in sanften Dub-Echos davon schweben - ein Traum. Zusätzlich zu den zehn neuen Songs gibt es (auf der CD-Version) noch sechs famose Dub Versions, dem Vinyl liegt die CD als Bonus bei. (Joe Whirlypop)


Stills & Collins - Everybody Knows
CD - EUR 16,95

Prachtvolles Präsent für uns herzhaft Rückwärtsgewandte, eine 40-minütige, ansteckend lebendige Ode an die schönen Seiten der Nostalgie, vokale Wiedervereinigung zweier in verschiedener Hinsicht einander zugetaner Weggefährten, köstlich koinzidär zu den beiden frischen Solo-Veröffentlichungen der Herren Young und Crosby erscheinend (wobei eine hypothetische Nash-Lücke in den höheren Lagen durch Dame Collins perfekt geschlossen wird). Während aber Ol' Neil verschollen geglaubtes Archivmaterial vom Staub der Zeit befreit und David einen neuen Studioalben-Rekord aufstellt, wählen Stephen und Judy den goldenen Mittelweg, indem sie bewährtes Eigen- und mehr oder weniger naheliegendes Fremdmaterial in ebenso neue wie zeitlose Form gießen. Gekrönt von eher geschwister- als partnerschaftlich geteiltem Lead- und Begleit-Gesang erleben Klassiker wie Handle With Care, Everybody Knows, Reason To Believe, Girl From The North Country und Who Knows Where The Time Goes ebenso die stimm-segensreiche Duo-Aufbereitung wie die wiedererweckenden Versionen von Judy, So Begins The Task, River Of Gold oder Questions, wobei auch die entspannt-reife instrumentale Untermalung das ihre zum gelassen-grandiosen Gesamteindruck beiträgt. Im musizierenden Quintett ist es nicht zuletzt Russell Walden, der mit Piano und Hammond seine herrlichen Hornsby-Spuren hinterlässt, aber allen voran prägt die unverkennbar-einzigartige Stills'sche Saitenarbeit eine Song-Sammlung von zeitloser Schönheit zwischen akustisch-reiner Folk-Balladen-Perle und herzhaftem Country-Rock. (cpa)


Richard Thompson - Live At Rockpalast
3-CD+2-DVD - EUR 21,95

Mächtiges MIG-Paket mit zwei kompletten Rockpalast-Konzerten des Brit-Folk-Rock-Recken, WDR-aufgezeichnet an zwei Daten der Thompson-Tournee anlässlich seines Hand Of Kindness-Albums am 12. Dezember 1983 in der Hamburger Markthalle und am 26. Januar 1984 in Cannes. Bei beiden Gelegenheiten stand das Kindness-Album im Zentrum des Konzertgeschehens, neben einer Handvoll Shoot Out The Lights-Stücke als bereicherndes Beiwerk gabs daneben vor allem beim Hamburger Auftritt wohlgewähltes Fremdgut (Alberta, Can't Sit Down, Great Balls Of Fire, Highschool Hop und Glenn Miller's Pennsylvania 6-5000). Jeweils im Sextett mit Langzeitweggefährte Simon Nicol und zwei Saxophonisten agierend, präsentierte sich der großartige Gitarrist in 120 Hamburger Minuten mit dem gewachsenen Drums&Bass-Gespann Dave Pegg und Dave Mattacks, beim knapp 75-minütigen Midem-Konzert bildeten Rory McFarlane und Gerry Conway das Rhythmus-Rückgrat.


Richard Thompson - Acoustic Rarities
CD - EUR 14,95

Der dritte Teil der Acoustic-Trilogie beschäftigt sich mit selteneren, auch obskureren bis hin zu unveröffentlichten Thompson-Songs, die hier akustisch vom Meister selbst dargeboten werden. Neben Songs von Hokey Pokey oder Interviews With Ghost und Weisen, die bisher nur in Fremdversionen (von u.a. Blair Dunlop (Seven Brothers) oder The Albion Band (Rainbow Over The Hill)) vorlagen gibt's so auch bislang unerhörte Lieder wie What If, They Tore The Hippodrome Down oder I Must Have A March.

Weiterhin lieferbar: Richard Thompson - Acoustic Classics Vol.  I - CD - 14,95 Richard Thompson - Acoustic Classics Vol. II - CD - 14,95


Vanilla Fudge - Live At Sweden Rock 2016
CD+DVD - EUR 21,95

Ebenso lebendiger wie nachhaltiger Beweis für die ungebrochene Live-Energie dieses Kraft-Quartetts, und das im Jubiläums-Jahr des Goldenen Bestehens. Und nicht nur die ungebremste Hard-Rock-Wucht ist unverändert, auch die Besetzung ist nahezu deckungsgleich mit der Ur-Formation, nur Bassist Bogert wurde durch Neuling Pete Bremy ersetzt. Aufgenommen bei einem Auftritt vor 35.000 schwedischen Rock-Fans ist die alte machtvolle Magie zwischen Mark Stein, Carmine Appice und Vince Martell vom ersten Moment an wieder zu spüren, vor allem Stein's prägendes, mal Rod Argent-, mal Jon Lord-verwandtes Hammondspiel und Martell's satte Saitengriffe haben nichts von ihrer wuchtigen Wirkung verloren, selbst der Leadgesang in der gold-harten Mitte zwischen Coverdale und Gillan (mit einer dezenten Prise Cetera) sägt, schneidet und strahlt wie vor einem halben Jahrhundert. Vor allem in den episch angelegten Stücken wie Season Of The Witch (11:35) oder Dazed And Confused (11:33) strahlt die progressive Hard-Rock-Phantasie an der Schwelle zum frühen Metal, aber auch in der Kurzform wissen die virilen Veteranen das Publikum druckvoll zu packen. Im 81-minütigen Elf-Song-Paket gibt's auch zwei Fudge-Originale, aber es sind nach wie vor die eigensinnig-energischen Cover-Kunststücke wie Break On Through, She's Not There, Gimme Some Lovin' und natürlich You Keep Me Hanging On, die dem Jubiläums-Fudge die unverwechselbare Würze geben. (cpa)


Mahsa Vahdat & Corkun Karademir - Endless Path
CD - EUR 14,95

17er. Ein fabelhaftes Projekt einer iranischen Sängerin und eines türkischen Sängers und Instrumentalisten, basierend auf alten persischen und anatolischen Musiktraditionen und Texten des 13. JH. (ein Sufi, ein türkischer Volksdichter), auf einem Streich- und 2 schönen verschiedenen Saz-ähnlichen Saiten-Instrumenten sowie einer großen Trommel, seltener einer wunderbar klingenden Ney (Flöte). Die herrliche Melodik/Harmonik der Stücke unterscheidet sich deutlich (auch in der Phrasierung der Stimmen, sie singen abwechselnd), orientalische und arabisch beeinflußte Musikformen kommen zusammen, seine Songs besitzen teilweise einen auf packende Weise traurigen bis eher dunklen Charakter, sind rhythmisch insgesamt straighter (egal, ob zurückhaltend/langsam oder gar fast in Zeitlupe oder, selten, dynamisch und schnell), ihre changieren zwischen wunderbar schwebend (was ein paar Mal auch auf den Gesang zutrifft), in der Rhythmik offen/lebendig/mehrschichtig, zwischendurch schon mal beschleunigt oder in slow motion hypnotisch voranschreitend. Beiden gemeinsam ist eine öfters stark meditative und/oder enorm friedvolle bis äußerst poetische Note, beide singen ungeheuer ausdrucksstark, zeitweise absolut betörend, entwickeln eine enorme Faszinationskraft! Ähnliches gilt für die ganz exquisite manchmal brillant improvisierende und einfach kongeniale Begleitung. Das Ergebnis: Höchst inspirierte und inspirierende mehrfach mystisch wirkende Musik in einer total faszinierenden Atmosphäre - wozu der Aufnahmeort auf frappierende Weise beiträgt, ein Mausoleum in Oslo mit 14-Sekunden-Echo, ein extrem (auf natürliche Art) hallreicher weiter Raum. Erhebend, eine große Empfehlung!! (dvd)


Wailin' Jennys - Fifteen
LP/CD - EUR 21,95/14,95

Auch wenn sich dies mitunter wandelnde, stets sinnen-salbende Trio nicht durch Viel-Veröffentlichungs-Wut hervortut, auch wenn bereits einige der mittlerweile fünf Jennys-Alben wieder vom Tonträgermarkt verschwunden sind (auch die meisten der vielen verschiedenen Solo-Offenbarungen von Nicky Mehta, Ruth Moody und Heather Masse (nicht zu vergessen Annabelle Chvostek und Cara Luft) sind mittlerweile gestrichen) werde ich dennoch nicht müde, die einzigartige Gesangs-Kunst dieses unvergleichlichen Geschenks an alle Harmonie-Süchtigen in den Himmel zu heben. Nur wer diese einzigartige, elysische Eintracht dreier Stimmen je gehört hat, weiß was ihn hier erwartet (oder vielleicht auch jene, die sich ein vokales Zusammenklingen von Alison Krauss, Cara Dillon und Rosie Thomas im inneren Ohr vorstellen können), aber selbst die eindringlichsten Vergleiche können die weich-vokale Vielfalt, die als O Brother-Sirenengesang höchst verführerisch gewirkt hätte, nur annähernd umgarnen. Auch mit dem 2017er Werk setzen die drei Grazien die stimmliche Harmonien in allen delikaten Darreichungsformen in den Fokus des mal alternativen, mal ursprünglichen Folk-Geschehens, von artiger A capella-Artistik über mit rudimentärem Rhythmus oder meditativem Orgel-Ostinato kargst begleitete Vokal-Wolken bis hin zu herrlichsten Harmonien in feinst ausgestatteten Folk-/Blue Grass-Himmelbetten reicht die wurzelnahe, wundervolle, kunst- wie gefühlvolle Darbietung sämtlicher Facetten stimmlicher Feinarbeit, wobei man den zarten Zauber diesmal allein ausgewähltem Fremdwerk angedeihen lässt. Neun handverlesene Melodien aus verschiedensten Quellen, von der über Jahrhunderte tradierten Weise bis hin zum Paul Simon-Song, erleben hier die veredelnde Wailin' Jennys-Weihe, und so erleben auch wir Lieder wie Old Curchyard, Wildflowers, Loves Me Like A Rock, Boulder To Birmingham, Not Alone oder Keep Me In Your Heart in überwältigender Klar-, Wahr- und Schönheit. Einziges Manko dieses erlesenen Kleinods - es hätte noch unendlich länger weilen können. Aber wer braucht schon Stunden gepflegten Mittelmaßes, wenn er 34 Minuten vollendeter Reinheit genießen kann? (cpa)


Willie Watson - Folksinger Vol. 2
LP/CD - EUR 27,95/14,95

Ehrlicher, echter, ergreifender kann man die urwüchsige Kraft des amerikanischen Folk-Songs nicht mit Leben füllen - schon zum zweiten Mal lässt der Barde mit schneidender Stimme verstaubt geglaubte Traditionals und vergessene Standards final feurige Form annehmen. Unter der zurückhaltenden Produktionsregie von David Rawlings gönnt Watson jedem der elf Folk-Edelsteine seine ganz individuelle Wiedergeburt, gestaltet das zumeist karg ausgestattete akustische Lager mal gänzlich im Alleingang (ob a capella, allein zum knarzenden Banjo oder zu sanft aufgelösten Gitarrenakkorden), mal von Morgan Jahnig oder Paul Kowert am Bass verstärkt, dreimal von den Fairfield Four in vierstimmiges Gospel-Gewand gekleidet oder von einem Holzbläser-Quartett in eine völlig neue Klangwelt getragen. Durch Watsons wehmütig-intensiven Gesang gewinnen die zum Teil über Jahrhunderte tradierten Worte wieder ihre schmerzvoll tiefgehende Wirkung, die durch das jeweilige Klanggewand noch gesteigert wird, da reicht mitunter die rhythmisch gezupfte akustische Gitarre, um die Geschichte mit Wucht direkt in Hirn und Herz zu tragen. Höchst reizvoll ist aber das Watson-Zweitwerk auch, weil es diesen zeitlos reinen Folk-Fassungen auch zwei höchst kunstvolle, von Holzbläsern in einen sphärisch-edlen Kontext getragene Art-Folk-Visionen gegenüberstellt, die dies nur auf den ersten Blick so karg scheinende Werk umso heller leuchten lassen (vor allem das großartige Gallows Pole geht einem nicht mehr aus dem Sinn). Ursprünglichste Folk-Kraft von ungemein belebend-mitreißender Wirkung, zwischen Hank-Hymne, Woody-Wurzelwahrheit und Louvin-Leidenschaft ins Hier & Jetzt getragen und kunstvoll für die Zukunft aufbereitet. Ein wahrer Gewinn für Freunde des puren Stoffs. (cpa)

Obacht: Unter den Käufern der Folksinger 2 verlosen wir mithilfe der Unterstützung des Acony-Labels in diesem Monat einen von Watson handsignierten Kunstdruck.


Lucinda Williams - This Sweet Old World
2-LP/CD - EUR 24,95/16,95

Im reiferen Alter haben unsere Lieblinge Zeit und Muße allein das zu tun, was ihnen (und uns) Freude bereitet. Manche kramen in den alten Archiven und veröffentlichen Angestaubtes, andere interpretieren Lieblings-Fremdwerk, wieder andere widmen sich ausgewählten Eigenheiten, um sie aus heutiger Sicht neu zu be- und erleben. Zum Silber-Jubiläum eines ihrer herausragenden Song-Werke versammelte Lucinda u.a. ihre Tourband (Stuart Mathis/Gitarre, David Sutton/Bass, Butch Norton/Drums), Gast Greg Leisz (Steel Guitar) und Gatten & Co-Produzenten Tom Overby in das Studio von Engineer David Bianco, um gleich dem kompletten, immer noch fest im Hörer-Gedächtnis haftenden 1992er Album Sweet Old World nicht nur die Erfahrung der letzten 25 Jahre angedeihen zu lassen, sondern auch, um den großartigen Song-Ideen von damals noch mehr Raum und Luft zum Atmen zu geben. Und so ist es nicht nur Lucinda's gelassen-gereifter Gesang, der den mal druckvoll mitreißenden, mal versonnen daherkommenden Wurzelweisen neues Leben einhaucht, es sind vor allem die zwei- und drei-stimmigen, zum Teil herzhaft ausgespielten Saiten-Sternstunden, die die bekannt geglaubten Weisen gänzlich neu erleben lassen (und manchen Song mit leichter Spielhand über die 6-Minuten-Grenze tragen). In allen erdenklichen Gitarrenfarben, von gleißendem Twang über prächtigem Pedal-Steel-Silber und saftiger Slide bis hin zu schmutzigem Swamp-Braun reicht die Palette, die nicht nur dem Album-Kenner die Freudentränen in die Augen treibt, und während die kongenialen Instrumentalisten lässig sämtliche Roots-Rock-Register ziehen, beeindruckt die Americana-Fürstin mit ihrer unnachahmlichen Lesart bekannt geglaubter Zeilen und schafft es, geliebte Lieder noch liebenswerter werden zu lassen (wobei das ehemalige Dutzend durch 4 Bonustracks aus der gleichen Phase auf die neue 16-Track-Länge erweitert wurde). Nicht nur, aber gerade dem Sweet Old World-Liebhaber ans Herz gelegt. (cpa)


Yes - Fragile (Definitive Edition)
CD+BluRay-Audio - EUR 24,95

Bereits vor zwei Jahren veröffentlichte Atlantic die ebenso definitiven wie auch optisch ansprechend dargebotenen Final-Fassungen der klassischen Yes-Werke, allerdings ohne auf allzu große Resonanz zu stoßen. Jetzt, unter den progressiven Fittichen des King Crimson-Labels Panegyric, dürfen wir Euch die endgültigen Yes-Alben auch preislich etwas erfreulicher andienen: Die Geburt des vierten Albums ist die in Rillen gepresste Geschichte der Entstehung der phantasievollsten Formation der Yes-Historie, stießen mit Rick Wakeman und Steve Howe doch die perfekt passenden zwei kreativen Köpfe zur Artrock-Schiff-Besatzung, um Anderson's Orchester-Visionen finale Form annehmen zu lassen. Das Zusammenwachsen der ultimativen Yes-Besetzung wurde dabei noch durch die Hinzunahme von 5 jeweils solistisch verantworteten Stücken deutlich dargeboten, mit Roundabout, Long Distance Runaround und Heart Of The Sunrise aber barg der 1971er Longplayer gleich drei ewig gültige Yes-Hymnen. Die CD beinhaltet neben dem ohrenöffnenden 2015er Stereo Mix von Steven Wilson noch sechs Bonusstücke (vier mehr als die 2003er Elektra/Rhino-Ausgabe), den auditiven Overkill aber bietet die BluRay, dort finden sich die zwei Wilson-Mixe (2015 Stereo und 5.1 Surround), die originale Stereo-Abmischung, die 2015 Stereo-Instrumental-Mixes, der Original 5.1 Mix, Needle Drop (UK Vinyl Transfer), die Bonustracks der CD und noch 3 BluRay-exklusive Stücke. Yesss! (cpa)


Yes - Close To The Edge (Definitive Editon)
CD+DVD-Audio/CD+BluRay-Audio - EUR 21,95/24,95

War Fragile die Dokumentation der Geburtsstunde der kreativsten, ja klassischsten aller Yes-Formationen, so war das 1975er 3-Epen-Werk bereits ihr Meisterstück, derart perfekt war die ebenso artifizielle wie gefühlvolle Melange aus kreativ-konstruiertem Konzept, ausgelassener Improvisationsfreude und meisterlicher Spielkunst, die sich hier in bis zu knapp 20-minütigen Opulenz-Opern entfaltete. Die definitive Ausgabe bietet in der CD-Form den 2013er Steven Wilson-Mix, erweitert um America (10:31) und eine frühe Form des titelgebenden Tracks (18:42), auf DVD wie BluRay finden sich Stereo Mix & 5.1 Surround-Mix aus Meister Wilson's Hand, die originalen Stereo-Mixes, eine komplett alternative-Album-Fassung (mit z.T. spürbar differierenden Früh- und Vor-Versionen der drei Epen) und eine gute Handvoll America- und Single-Fassungen. (cpa)


Demnächst in diesem Theater...

10.11.
Hüsker Dü - Savage Young Dü

17.11.
Steiner & Madlaina - Speak
Bloodshot Records' 13 Days Of Christmas - Various Artists
Virgil & Steve Howe - Nexus


LIVE!!! LIVE!!! LIVE!!!

Derzeit und baldigst sind viele Glitterhouse-Künstler in Europa unterwegs. Ein Konzert empfehlenswerter als das andere. Also bitte: Vollversammlung.

CHANTAL ACDA
chantalacda.com
16.11.2017 Tivoli, Utrecht
17.11.2017 Theaters, Tilburg
18.11.2017 De Zeeuwse Concertzaal, Middelburg
19.11.2017 De Flux, Zaandam
08.12.2017 CC Maasmechelen, Maasmechelen
13.01.2017 CC De Werft, Geel
23.01.2017 Vooruit, Gent
28.01.2017 CC De Boogaard, St. Truiden
02.02.2017 CC Mechelen, Mechelen
17.02.2017 CC Nova, Wetteren
23.02.2017 CC Leper

TERRY LEE HALE
terryleehale.com
24.11.17 Hamburg, SoundYard
25.11.17 Berlin, Berlin Guitars
27.11.17 Solingen, Cobra
29.11.17 Dortmund, Subrosa
30.11.17 Dillenburg, Erbse
01.12.17 Tübingen, Café Haag
02.12.17 Weimar, Beatcorner
03.12.17 private show

SCOTT MATTHEW
scottmatthewmusic.com
07.05.2018 NL - Amsterdam - Paradiso
08.05.2018 BE - Leuven - Stuk

MY BABY
08.11.2017 CZ - Prague - Storm Club
09.11.2017 SL - Ljubjana - Kino Siska
10.11.2017 CR - Rijeka - Klub
11.11.2017 CR - Zagreb - Tvornica Kulture
14.11.2017 HU - Budapest - Dürer Kert
15.11.2017 AT - Vienna - FLUC
01.12.2017 NL - Venlo - Grenswerk
02.12.2017 NL - Haarlem - Patronaar
16.12.2017 NL - Leeuwarden - Neushoorn Freeze Festival
20.12.2017 FR - Paris - Le Pop Up Du Label
23.12.2017 NL - Utrecht - Tivoli 2017 Celebration

NIVE & THE DEER CHILDREN
niveandthedeerchildren.com
04.11.2017 TC - Prague - Nouvelle Prague

CHRISTINE OWMAN
christineowman.com
14.11.2017 NO - Oslo - Rockefeller (Mark Lanegan support)
15.11.2017 SE - Göteborg - Pustervik (Mark Lanegan support)
16.11.2017 FI - Helsinki - Tavastia (Mark Lanegan support)
18.11.2017 SE - Stockholm - Debaser Strand (Mark Lanegan support)
19.11.2017 DK - Kopenhagen - Amager Bio (Mark Lanegan support)

HUGO RACE & MICHELANGELO RUSSO
04.11.2017 CH - Zurich - EL Lokal
05.11.2017 CH - Luzern - Sedel
07.11.2017 DE - Paderborn - Theatre Deelenhaus
10.11.2017 SL - Ljubljana - Pinelina Dnevna Soba
11.11.2017 SL - Novo Mesto - KC Janez Trdine
12.11.2017 AT - Vienna - Chelsea
13.11.2017 SR - Belgrade - KC Grad
14.11.2017 SR - Kladovo - Fusion Klub
15.11.2017 SR - Novi Sad - Starlit Community Bar
17.11.2017 CZ - Bystre - Elada Centrum
18.11.2017 CZ - Sumperk - Blues Alive Festival
21.11.2017 PL - Zielona Gora - TBA
22.11.2017 PL - Poznan - Meskalina
23.11.2017 PL - Krakow - Alchemia
24.11.2017 PL - Łowicz - Tipes Topes Festival
27.11.2017 DE - Berlin - Badehaus
01.12.2017 IT - Ravenna - CISM (Hugo Solo + Fatalists)

ANDREA SCHROEDER
andreaschroeder.com
17.11.2017 DE - Hannover (D) - Pavillon
18.11.2017 DE - Dresden (D) - Beatpol
19.11.2017 DE - Berlin (D) - Frannz Club
22.11.2017 DE - Zwickau (D) - St. Barbara Kirche
23.11.2017 DE - Bielefeld (D) - Nicolaikirche
24.11.2017 DE - Leipzig (D) - UT Connewitz
25.11.2017 DE - Offenbach am Main (D) - Hafen 2

STEINER & MADLAINA
steinermadlaina
05.11.2017 CH - Theater am Gleis - Winterthur
14.11.2017 CH - Rössli - Stäfa
24.01.2018 DE - Jazzhaus - Freiburg


Alle guten Wünsche für ein rundum erfülltes Wochenende!

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Quelle:
Glitterhouse Records, Label & Mailorder
Grüner Weg 25, D-37688 Beverungen
Telefon: 05273/36 36 36, Fax: 05273/36 36 37
E-Mail: mailorder@glitterhouse.com
Internet: www.glitterhouse.com


veröffentlicht im Schattenblick zum 7. November 2017

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