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PFLEGE/443: Vernünftige Weiterentwicklung der Pflegenoten erforderlich (Caritas)


Caritas Pressemitteilung vom 10. Juni 2010

Caritas kritisiert Verweigerungshaltung der Krankenkassen

Vernünftige Weiterentwicklung der Pflegenoten erforderlich


Berlin. 10. Juni 2010. Der Deutsche Caritasverband (DCV) steht gemeinsam mit den anderen Pflege-Verbänden zu Transparenz und zur Veröffentlichung der Qualität von Pflegeleistungen. Die Veröffentlichung von Noten soll Pflegebedürftigen und ihren Angehörigen ermöglichen, sich ein umfassendes Bild von der Qualität der Arbeit von Pflegeeinrichtungen machen und Einrichtungen vergleichen zu können.

In einer Pressemeldung des GKV-Spitzenverbandes vom 9. Juni 2010 wird behauptet, die Träger der Pflegeeinrichtungen würden sich einer Weiterentwicklung des Bewertungsverfahrens verweigern. Dabei sind die Ergebnisse der gemeinsam vereinbarten wissenschaftlichen Untersuchung in vier Wochen zu erwarten. Der DCV möchte gemeinsam mit den anderen Leistungserbringern in der Pflege an der Entwicklung der Pflege-Transparenzvereinbarung auf der Grundlage valider wissenschaftlicher Daten weiterarbeiten. Dies kann geschehen, sobald die wissenschaftliche Evaluierung vorliegt. Der Deutsche Caritasverband ist zusammen mit den anderen Pflegeverbänden jederzeit zu weiteren Gesprächen bereit.

Obwohl eine umfassende Überprüfung des Verfahrens vereinbart und zwei wissenschaftlichen Instituten übertragen wurde, will der GKV-Spitzenverband auf der Grundlage einer wissenschaftlich unzureichenden Datensammlung innerhalb der nächsten Tage eine Änderung der Gewichtungen bestimmter Fragen des Prüfkatalogs vornehmen.

Seit Dezember 2009 werden Noten für Pflegeeinrichtungen veröffentlicht. Dies war das Ergebnis der Zusammenarbeit der Mitglieder der Selbstverwaltung in der Pflege, zu denen der GKV-Spitzenverband, die Wohlfahrtsverbände und andere Bundesorganisationen der Pflege gehören. Nach dem Willen des Gesetzgebers musste innerhalb kurzer Zeit ein Verfahren zur Veröffentlichung der Qualität von Pflegeleistungen erarbeitet werden. Das vereinbarte Verfahren stellt eine erste Grundlage für Qualitätsbewertungen dar, hat aber aus Sicht von Wissenschaft und Praxis erhebliche Mängel und muss dringend verbessert werden.

In den zurückliegenden Monaten wurde deutlich, dass es am System der Prüfung und der Veröffentlichung einen dringenden Weiterentwicklungsbedarf gibt, weil Standards und Gütekriterien für solche Verfahrensweisen nicht genügend eingehalten werden konnten. So gibt es derzeit große regionale Unterschiede in der Benotung, die nicht aus unterschiedlichen Pflegequalitäten erklärt werden können.


Kontakt:
Elisabeth Frischhut
Referat Altenhilfe
Behindertenhilfe und Gesundheitsförderung
E-Mail: elisabeth.frischhut@caritas.de


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Quelle:
Pressemitteilung vom 10. Juni 2010
Deutscher Caritasverband e.V.
Berliner Büro - Pressestelle
Haus der Deutschen Caritas
Reinhardtstraße 13, 10117 Berlin
Redaktion:
Claudia Beck (Verantwortlich)
Telefon: 030/284447-42, Telefax: 030/284447-55
E-Mail: pressestelle@caritas.de
Internet: www.caritas.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 12. Juni 2010