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PFLEGE/365: Forschungsprojekt "Pflegenetzwerk Dorf in der Stadt" der Hochschule Esslingen (idw)


Hochschule Esslingen - 16.02.2009

Forschungsprojekt "Pflegenetzwerk Dorf in der Stadt" der Hochschule Esslingen


(Esslingen) Die Versorgung von pflegebedürftigen alten Menschen ist zu einem zentralen gesellschaftlichen Thema geworden. In dem Forschungsprojekt "Pflegenetzwerk Dorf in der Stadt" wurde ein Konzept erarbeitet, das zeigt, wie ein Pflegenetzwerk aus Nachbarn, freiwillig Engagierten und professionellen Pflegediensten entstehen kann. Ziel ist es, dieses Konzept auf andere Städte auszuweiten, um Menschen auch im Alter ein Wohnen und Leben mit hoher Lebensqualität zu garantieren. Das Projekt der Hochschule Esslingen, dessen Ergebnisse nun vorgestellt werden, wurde vom GKV-Spitzenverband, der zentralen Interessenvertretung der gesetzlichen Krankenversicherungen, gefördert

Das "Dort in der Stadt" liegt in Heidenheim. Dort wurde das generationenübergreifende Wohnprojekt verwirklicht. Zirka 100 Bewohnerinnen und Bewohner jeden Alters leben in diesem städtischen Wohnquartier. Sie kamen teilweise aus ganz Deutschland, um Wohnen und Leben aktiv und gemeinschaftlich zu gestalten. Wichtig ist ihnen, dass ältere Menschen auch dann in das Leben integriert werden, wenn die selbstständige Lebensführung nicht mehr möglich ist, und sie Hilfe und Pflege benötigen.

Pflegebedürftige Menschen, ihre Angehörigen und nicht zuletzt die professionell Pflegenden wissen, dass Pflege im häuslichen Umfeld nur mit vereinten Kräften gelingt. Nur diese Mischung der Pflege sichert eine hohe Lebensqualität. Deshalb wurde im "Dorf in der Stadt" mit Unterstützung eines Forschungsprojektes der Hochschule Esslingen ein Pflegenetzwerk konzeptionell und praktisch aufgebaut.

Dr. Astrid Elsbernd, Professorin an der Fakultät Soziale Arbeit, Gesundheit und Pflege begleitete das Projekt wissenschaftlich von 2006 bis 2008. Das Forschungsprojekt wurde von der zentralen Interessenvertretung der gesetzlichen Krankenversicherungen, der GKV-Spitzenverband, gefördert. Erstmalig wurde das Ineinandergreifen von professioneller Hilfe und freiwilligem Engagement in einem neuen Wohnquartier systematisch erforscht. Mit den Bewohnerinnen und Bewohnern des Dorfes wurden Interviews geführt, um die Arbeit des Pflegenetzwerkes, bestehend aus Nachbarinnen und Nachbarn, freiwilligen Engagierten und professionellen Dienstleistern zu dokumentieren und auszuwerten. Gruppengespräche mit Experten des Pflegenetzwerkes und der beteiligten Bewohner unterstützten dabei den Aufbau. Daraus entwickeln sich nun weitere Empfehlungen, um dieses Dorf-in-der-Stadt-Projekt auch in anderen Städten zu etablieren.

"Die Folgen des demografischen Wandels und die gesellschaftlichen Veränderungen in den Familien, wie zum Beispiel die Vereinzelung und der Rückgang der immer noch allzu selbstverständlich vorausgesetzten "Töchter und Ehefrauenreserve" zur Sicherung volkswirtschaftlich kostenneutraler Fürsorge- und Pflegetätigkeiten, sind in aller Munde. Mit diesem Forschungsprojekt beteiligen wir uns an den konzertierten gesellschaftspolitischen und fachlichen Bemühungen um innovative Versorgungsformen für hilfe- und pflegebedürftige ältere Menschen", sagt Prof. Elsbernd.

Am Dienstag, 17. Februar fand eine Fachtagung zum Modellprojekt "Dorf in der Stadt" - Ambulante Versorgung pflegebedürftiger alter und behinderter Menschen in einem städtischen Wohnquartier - statt.

Kontakt:
Prof. Dr. Astrid Elsbernd
astrid.elsbernd@hs-esslingen.de

Weitere Informationen finden Sie unter:
http://www.hs-esslingen.de

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung:
http://idw-online.de/pages/de/institution138


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Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft - idw - Pressemitteilung
Hochschule Esslingen
Diplom-Übersetzerin (FH) Cornelia Mack, 16.02.2009
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 18. Februar 2009