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INITIATIVE/047: Deutsche IPPNW-Ärzte auf Atomwaffensperrvertrags-Konferenz in New York (IPPNW)


IPPNW - Berlin, den 28. April 2010

Deutsche IPPNW-Ärzte auf Atomwaffensperrvertrags-Konferenz in New York

Die Atombombe ist 65 Jahre alt: Zeit für eine Zwangspensionierung


Mehr als 30 Außenminister, darunter Außenminister Guido Westerwelle, werden sich kommenden Montag in New York zum Beginn der einmonatigen Überprüfungskonferenz des Atomwaffensperrvertrags treffen. Unter den etwa 1.500 Repräsentanten der Zivilgesellschaft aus aller Welt ist auch eine Gruppe von IPPNW-Ärzten und Medizinstudierenden für die Konferenz akkreditiert. Sie werden am 2. Mai mit Tausenden Menschen auf den Strassen von New York demonstrieren, um vor Beginn der Überprüfungskonferenz die Regierungen dazu aufzurufen, sich für eine globale Ächtung von Atomwaffen einzusetzen. Die Mediziner nehmen an der Friedenskonferenz in der Riverside Church teil, übergeben dem UN-Generalsekretär Ban Ki-moon Unterschriften für eine Zukunft ohne Atomwaffen und führen Lobby-Gespräche mit Diplomaten. Die Studierenden veranstalten eine Nachtwache und ein Global Zero Festival auf dem Dag Hammarskjöld Plaza.

Die letzte Überprüfungskonferenz hatte im Jahr 2005 stattgefunden und wird als gescheitert betrachtet: die Vertragsparteien hatten sich auf keine entscheidenden Abrüstungsschritte einigen können. "Unser Ziel ist, auf der Konferenz weniger über die Kontrolle als viel mehr über die Abschaffung atomarer Waffen zu debattieren", erklärt die IPPNW-Abrüstungsexpertin Xanthe Hall. "Wenn die Regierungen es tatsächlich ernst meinen mit der Vision einer atomwaffenfreien Welt, dann sollen sie auf der Konferenz einen Vorbereitungsprozess für eine Nuklearwaffenkonvention verabreden."

"Die Atombombe ist jetzt 65 Jahre alt. Unsere Botschaft an die Konferenzteilnehmer ist: Es ist Zeit für eine Zwangspensionierung! Die Regierungen müssen einen Vertrag verhandeln, der Atomwaffen global ächtet und die Eliminierung der Nuklearwaffen innerhalb eines festen Zeitrahmens und einer strengen internationalen Kontrolle festlegt", fordert Tim Wright, Sprecher der Internationalen Kampagne zur Abschaffung von Atomwaffen ICAN.

ICAN steht für International Campaign to Abolish Nuclear Weapons und ist eine Kampagne, bei der mehr als 200 Nichtregierungsorganisationen in 60 Ländern beteiligt sind - darunter die IPPNW. Sie wurde 2007 gegründet, mit dem Ziel, das öffentliche und politische Bewusstsein für eine Nuklearwaffenkonvention wachzurütteln. Vier Nobelpreisträger, darunter Seine Heiligkeit der Dalai Lama, unterstützen die Kampagne. Jody Williams, die 1997 für ihre Arbeit zur Ächtung von Landminen mit dem Nobelpreis geehrt wurde, ist eine weitere prominente Unterstützerin der Kampagne.

Weitere Informationen zu der Kampagne "Für eine Zukunft ohne
Atomwaffen": www.npt2010.de

Weitere Informationen zur ICAN-Kampagne: www.icanw.org


Über die IPPNW:

Diese Abkürzung steht für International Physicians for the Prevention of Nuclear War. Die Internationalen Ärzte für die Verhütung des Atomkrieges engagieren sich seit 1982 für eine Welt ohne atomare Bedrohung und Krieg. 1985 wurden sie dafür mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet. Seit 1990 stehen zusätzlich gesundheitspolitische Themen (z.B. Gesundheitsversorgung für Menschen ohne Papiere, Zugang zu lebensnotwendigen Medikamenten) auf dem Programm des Vereins. In der IPPNW sind rund 7.000 ÄrztInnen und Medizinstudierende organisiert.


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Quelle:
Presseinformation der IPPNW - Deutsche Sektion der
Internationalen Ärzte für die Verhütung des Atomkrieges, 28.04.2010
Körtestr. 10, 10967 Berlin
Sven Hessmann, Pressereferent
Tel.: 030-69 80 74-0, Fax: 030-69 38 166
E-Mail: ippnw@ippnw.de
Internet: www.ippnw.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 30. April 2010