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SUCHT/657: ESCapade - Hilfe für Familien bei problematischer Computernutzung Jugendlicher (BMG)


Die Drogenbeauftragte der Bundesregierung - 15. August 2014

Hilfe für Familien bei problematischer Computernutzung Jugendlicher

Mit ESCapade steht jetzt ein erfolgreich evaluiertes Programm bundesweit zur Verfügung



Wie faszinierend die interaktive Unterhaltungselektronik sein kann, zeigt sich bei der aktuell stattfindenden Gamescom, der weltweit größten Messe für Computerspiele in Köln, die mehrere hunderttausend Besucher und Besucherinnen anzieht. Diese Faszination kann exzessive Ausmaße mit negativen Auswirkungen für die Nutzer und ihr Umfeld annehmen, nicht nur bei Computerspielen, auch bei anderen Internetnutzungen wie Social Media. Nach fundierten Schätzungen gelten etwa 560.000 Personen zwischen 14 und 64 Jahren in Deutschland sogar als internetabhängig, bei der Altersgruppe der 14-bis 24-Jährigen sind etwa 250.000 betroffen.

Das Bundesministerium für Gesundheit hat deshalb mit "ESCapade - familienorientierte Intervention bei Computersucht" ein in dieser Form deutschlandweit einzigartiges und erfolgreich evaluiertes Programm sowie den bundesweiten Transfer des Programms gefördert.

Die Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Marlene Mortler, erklärt dazu: "Der Transfer von 'ESCapade' hat gezeigt, dass Qualifizierungen zur Prävention und Beratung bei exzessiver Mediennutzung auf ein großes Interesse stoßen. Fachkräfte, die mit betroffenen Jugendlichen und deren Familien arbeiten, haben einen hohen Schulungsbedarf, dem mit der bundesweiten Implementierung von 'ESCapade' entsprochen wurde. Zugleich trägt der Transfer dazu bei, das im Koalitionsvertrag verankerte Vorhaben umzusetzen, die Präventions- und Beratungsangebote zu online basiertem Suchtverhalten bundesweit auszubauen. Ich finde es besonders erfreulich, dass es bei den Qualifizierungen gelungen ist, die Fachkräfte von Sucht- und Familienberatungsstellen gemeinsam zu qualifizieren und damit die Zusammenarbeit dieser Hilfebereiche zu stärken."

Hintergrund:
Um den betroffenen Jugendlichen und ihren Angehörigen zu helfen, wird im ESCapade-Programm gemeinsam mit den Eltern die familiäre Gesamtsituation betrachtet und mit der gesamten Familie Lösungen auf den Weg gebracht. Am Transfer von ESCapade haben über 80 Einrichtungen in 15 Bundesländern mit fast 130 Fachkräften teilgenommen. Diese Einrichtungen sind jetzt als ESCapade-Standorte qualifiziert. Das Interesse weiterer Einrichtungen an einer solchen Qualifizierung ist sehr hoch.


Weitere Informationen unter:
http://www.drogenbeauftragte.de/drogen-und-sucht/computerspiele-und-internetsucht.html

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Quelle:
Die Drogenbeauftragte der Bundesregierung
Bundesministerium für Gesundheit
Pressemitteilung Nr. 13, 15. August 2014
Friedrichstraße 108, 10117 Berlin
POSTANSCHRIFT: 11055 Berlin
Telefon: 03018-441-1452-1452, Fax: 030-20640-4960
E-Mail: drogenbeauftragte@bmg.bund.de
Internet: www.drogenbeauftragte.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 16. August 2014