Schattenblick →INFOPOOL →MEDIZIN → SOZIALES

SUCHT/618: Bundesweiter Aktionstag gegen die Glücksspielsucht am 25. September (BMG)


Die Drogenbeauftragte der Bundesregierung - 24. September 2012

Dyckmans: Weniger Glücksspielautomaten und Einführung einer Spielerkarte reduzieren das Suchtrisiko

Bundesweiter Aktionstag gegen die Glücksspielsucht am 25. September



Die Drogenbeauftragte der Bundesregierung Mechthild Dyckmans begrüßt den bundesweiten Aktionstag gegen Glücksspielsucht und erklärt dazu: "Rund 264.000 Menschen im Alter von 16 bis 65 Jahre sind in Deutschland glücksspielsüchtig, 275.000 zeigen ein problematisches Glücksspielverhalten. Dies entspricht ca. 1 % der erwachsenen Bevölkerung in Deutschland.

Glücksspielsucht ist eine ernste Suchterkrankung, die für die Betroffenen und ihre Familien eine große psychische Belastung bedeutet und sie häufig in den wirtschaftlichen Ruin treibt. Wir brauchen mehr Aufklärung über die Suchtgefahren von Glücksspielen, aber auch gesetzliche Regelungen, wo sie notwendig sind. Besonders bei Glücksspielen mit sehr großem Suchtpotential, wie dem Automatenspiel, muss sicher gestellt sein, dass der Jugend- und der Spielerschutz gewährleistet sind."

Derzeit arbeitet die Bundesregierung an gesetzlichen Neuregelungen der Spielverordnung und der Gewerbeordnung. Die Drogenbeauftragte hat sich erfolgreich dafür eingesetzt, dass durch die neue Regelung die zulässige Anzahl der Spielautomaten in Gaststätten von derzeit drei auf einen Automaten reduziert wird. Gleichzeitig ist geplant, in einem ersten Schritt eine personenungebundene Spielerkarte einzuführen, mit der man den Automaten freischalten muss. Dies ermöglicht einen besseren Jugend- und Spielerschutz. So wird die Gefahr verringert, dass Jugendliche an Automaten spielen und dass Spieler mehrere Automaten gleichzeitig bedienen.

"Die Einführung einer personengebundenen Spielerkarte wird einen noch weitergehenden Spielerschutz gewährleisten. Dazu sind noch technische und datenschutzrechtliche Fragen zu klären", so Dyckmans. "Dass dies schnell geschieht, dafür werde ich mich einsetzen."


Hintergrund:

Das Spiel an Geldspielautomaten hat ein etwa fünffach höheres Risiko für problematisches Glücksspielverhalten als andere Glücksspiele. 50, 44 % der pathologischen Glücksspieler spielten nach eigenen Angaben zu Beginn ihrer Sucht an gewerblichen Spielautomaten. In Einrichtungen der Suchthilfe liegt der Anteil der pathologischen Glücksspieler, die an Geldspielautomaten spielen, bei 74,3 %.

Weitere Informationen unter:
www.drogenbeauftragte.de

*

Quelle:
Die Drogenbeauftragte der Bundesregierung
Pressemitteilung vom 24.09.2012
Bundesministerium für Gesundheit
Friedrichstraße 108, 10117 Berlin
POSTANSCHRIFT: 11055 Berlin
Telefon: +49 (0)30 18441-1452, Fax: +49 (0)30 18441-4960
E-Mail: drogenbeauftragte@bmg.bund.de
Internet: www.drogenbeauftragte.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 25. September 2012