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PFLEGE/616: Caritas-Präsident fordert Paradigmenwechsel in der Pflege (Caritas)


Caritas Pressemitteilung vom 27. Mai 2014

Reform der Pflegeversicherung

Caritas-Präsident fordert Paradigmenwechsel in der Pflege



Berlin, 28. Mai 2014. "Die Pflegereform verbessert die Situation von pflegebedürftige Menschen. Solange aber die Belange Demenzkranker und psychisch Kranker nicht angemessen berücksichtigt werden, fehlt trotz vieler einzelner Leistungsverbesserungen in der Pflegeversicherung der erforderliche Durchbruch", betont Caritas-Präsident Peter Neher anlässlich der heutigen Verabschiedung des Gesetzes zur Pflegereform.

Es sei jetzt dringend erforderlich, endlich einen Paradigmenwechsel in der Pflege zu vollziehen: weg von der Defizitorientierung hin zu einem Ansatz, der vorhandene Ressourcen des zu Pflegenden stärkt und die Selbständigkeit fördert. Ein wichtiger Baustein ist dabei, den umfassenden Begriff von Pflegebedürftigkeit endlich umzusetzen. "Menschen mit Demenz und mit psychischen Erkrankungen müssen genauso versorgt werden wie Menschen, die körperlich erkrankt sind", fordert Neher.

An dem nun vorliegendem Gesetz sei zu begrüßen, dass die Tagespflege als eigenständige Leistung anerkannt werde. Dies entlaste die Angehörigen deutlich, denen hier zukünftig wesentlich mehr Leistungen zustehen werden. Auch die verbesserte Kombinierbarkeit von Kurzzeit- und Verhinderungspflege im Urlaubs- oder Krankheitsfall sei positiv. "Aber auch hier kommt es auf die Details an. Das Anrechnungsmodell der Kurzzeitpflege auf die Verhinderungspflege ist viel zu kompliziert und intransparent. Der Zugang zu den Leistungen muss einfach und unbürokratisch sein", fordert Neher. Für die Angehörigen sei es entscheidend, dass sie je nach individueller Situation Leistungen flexibel und frei kombinierbar wählen könnten. So fordert der Deutsche Caritasverband, Verhinderungspflege, Kurzzeitpflege und die zusätzlichen Betreuungsleistungen zu einem Entlastungsbetrag zusammenzufassen.

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Quelle:
Pressemitteilung vom 27. Mai 2014
Deutscher Caritasverband e.V.
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Redaktion:
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veröffentlicht im Schattenblick zum 29. Mai 2014