Weil sich trauernde Jugendliche und junge Erwachsene mit einer persönlichen Beratung im Hospiz schwer tun, hat der ambulante Kinder- und Jugendhospizdienst des Katharinen Hospizes am Park in Flensburg ein Online-Projekt in der Trauerarbeit gestartet. Die Einrichtung hat die Erfahrung gemacht, dass Jugendliche und junge Erwachsene oft schon psychosomatische Symptome oder Anpassungsstörungen aufweisen, bevor sie den Weg in die Beratung finden. Als Folge erschwert sich der Trauerprozess und muss therapeutisch begleitet werden.

"Mit der Online-Begleitung können wir Jugendliche und junge Erwachsene schon früher erreichen und sie in ihrem Wohnzimmer abholen", beschreibt die Einrichtung die Vorteile. Nach ihren Angaben geht es in der Beratung um sachliche Fragen zum gesamten Themenkomplex von Tod, Trauer und Sterben. Die Betroffenen erkennen die eigene Endlichkeit und spüren Verlustängste um Familienmitglieder oder Freunde. Es folgen häufig Existenzsorgen, Einsamkeit und der Wunsch, die Kontrolle über die eigenen Gefühle zu behalten. Auch Fragen zur eigenen Identität und zur Rolle des verstorbenen Menschen im eigenen Leben tauchen auf. Das Selbst- und Weltbild wird erschüttert, ebenso die Beziehungen innerhalb von Familie, Freundeskreis und sozialem Umfeld.

Bei der digitalen Begleitung setzt das Hospiz haupt- und ehrenamtliche Mitarbeiter ein. Weil der Austausch mit Gleichaltrigen oder jungen Erwachsenen besonders geschätzt wird, werden schon 18-Jährige als Ehrenamtler geschult.

Weitere Infos zum Projekt unter

www.schreiben-als-bruecke.de