Schattenblick →INFOPOOL →MEDIZIN → PHARMA

THERAPIE/201: 407.000 gesetzlich Versicherte nehmen Medikamente gegen ADHS (ABDA)


ABDA - Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände - Montag, 30. März 2009

407.000 gesetzlich Versicherte nehmen Medikamente gegen ADHS


Berlin - In Deutschland wurden im Jahr 2008 etwa 407.000 Versicherte der gesetzlichen Krankenkassen mit verschreibungspflichtigen Medikamenten gegen eine Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS) behandelt. Dies ergibt sich aus einer Analyse des Deutschen Arzneiprüfungsinstituts (DAPI) im Auftrag der ABDA - Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände. Ausgewertet wurden anonymisierte Rezepte der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV). Dem DAPI liegen keine Daten dazu vor, wie viele Versicherte der Privaten Krankenkassen behandelt werden. Zum Vergleich: Im Jahr 2007 wurden 388.000 GKV-Versicherte behandelt, das waren etwa 7 Prozent mehr als 2006. "Der Trend, mehr Patienten zu behandeln, hat sich auch im Jahr 2008 fortgesetzt, wenn auch mit 5 Prozent Zuwachs etwas abgeschwächt", so Prof. Dr. Martin Schulz, Geschäftsführer Pharmazie des DAPI.

Beinahe die Hälfte der ADHS-Medikamente wurden im Jahr 2008 von Kinderärzten verordnet, 27 Prozent von Neurologen. Angaben zum Alter der Patienten sind nicht verfügbar. Im Jahr 2008 wurden 91 Prozent der 407.000 GKV-Versicherten mit dem Wirkstoff Methylphenidat therapiert, 11 Prozent mit Atomoxetin und 2 Prozent mit Modafinil. Behandlungen mit mehreren Wirkstoffen sind also selten. Durchschnittlich bekam jeder Patient im Jahr 2008 4,3 Packungen Methylphenidat verordnet. Im Jahr 2007 waren es 4,5, im Jahr 2006 4,3 Packungen. Die pro Patient verordnete Anzahl der Packungen ist daher nahezu konstant.


Weitere Informationen finden Sie unter:
www.abda.de und www.dapi.de


*


Quelle:
ABDA - Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände
Dr. Ursula Sellerberg, Stellv. Pressesprecherin der ABDA
Tel.: 030-40004-134, Fax: 030-40004-133
E-Mail: u.sellerberg@abda.aponet.de
http://www.aponet.de
http://www.abda.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 2. April 2009