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MELDUNG/126: Arzneimittel sind keine Konsumgüter - Warnung vor zu leichtfertigem Umgang (muebri-online)


Apotheker Brandenburg - Pressemitteilung von Montag, 20. Dezember 2010

Fachliche Beratung zu zielgerichtetem Arzneimittelgebrauch


Potsdam. Die Apotheker im Land Brandenburg warnen vor einem zu leichtfertigen Umgang mit Arzneimitteln. "Für immer mehr Menschen sind Arzneimittel Konsumgüter, die sie benutzen, um damit alle möglichen Befindlichkeitsstörungen zu beseitigen", erklärt Monika Harms, Beauftragte für Öffentlichkeitsarbeit der Landesapothekerkammer Brandenburg. Eine fatale Entwicklung, denn unkontrollierte Medikamenteneinnahme verhindert eine zielgerichtete Therapie und kann schlimmstenfalls zu einer Abhängigkeit führen.

"Arzneimittel sind ein hohes Gut", sagt Apothekerin Harms. "Es ist wichtig, dass wir sie haben, denn sie helfen Menschen gesund zu werden." Vieles ist heute möglich, weil es die entsprechenden Arzneimittel gibt. Doch das Bewusstsein dafür, ist vielen Patienten abhanden gekommen. Trotz Wohlstandskrankheiten wie Gicht, Diabetes, Bluthochdruck und Schmerzen auf Grund mangelnder Bewegung können wir dank gut wirksamer Arzneimittel auch ohne eine zwar unbequeme aber notwendige Lebensumstellung weitestgehend unbeschwert leben.

"Arzneimittel sind hilfreich und wichtig, aber wir sollten nicht allein auf die Kraft des Medikamentes vertrauen", findet Monika Harms. "Wir haben vielfach verlernt, auf unseren Körper zu hören, auf die Signale, was ihm gut tut und was nicht", erklärt die Apothekerin. So kommt es vor, dass Menschen abends Tabletten gegen Schlafstörungen nehmen und morgens Aufputschmittel, um wieder fit zu sein. "Statt uns Ruhe zu gönnen, nehmen wir Arzneimittel, um zu funktionieren."

Wo Licht ist, ist auch Schatten. Das gilt auch für Arzneimittel: "Sachgerecht angewendet, helfen sie gesund zu werden oder Beschwerden zu lindern. Unsachgemäß angewendet, wirken sie entweder gar nicht oder schaden der Gesundheit", sagt die Beauftragte für Öffentlichkeitsarbeit. Die Apotheker im Land Brandenburg wissen, wo die Grenze zwischen richtiger und falscher Anwendung liegt. "Die ist zum Beispiel erreicht, wenn Arzneimittel ohne medizinische Notwendigkeit eingenommen werden", sagt Monika Harms. Wer bereits regelmäßig vorbeugend zur Tablette greift, damit beispielsweise Kopfschmerzen gar nicht erst auftreten, geht eindeutig zu weit. Mögliche Folge: Werden die Tabletten abgesetzt, kommt es zu einem Entzugskopfschmerz, gegen den dann wieder Schmerztabletten genommen werden. So entsteht schnell ein Teufelskreis aus einem gleichzeitig durch Schmerzmittel ausgelösten und mit Schmerzmittel bekämpften Dauerkopfschmerz.


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Quelle:
Nachrichtendienst muebri-online
Pressemitteilung von Montag, 20. Dezember 2010
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veröffentlicht im Schattenblick zum 22. Dezember 2010