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MELDUNG/070: Medikamente nicht in der prallen Sonne liegen lassen (ABDA)


ABDA / Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände - 16. Juli 2010

Medikamente nicht in der prallen Sonne liegen lassen


Berlin - Im Sommer sollten Medikamente vor starker Hitze geschützt werden und nicht in der prallen Sonne liegen. "Wird ein Medikament falsch gelagert, kann es seine Wirkung verlieren - auch wenn man das von außen nicht sieht", so Erika Fink, Präsidentin der Bundesapothekerkammer. Werden etwa Asthmasprays in der direkten Sonne gelagert, können sie sich stark aufheizen. Das verändert ihre Dosierungsgenauigkeit und die Wirksamkeit. Einige Veränderungen sind auch äußerlich erkennbar. Beispielsweise schmelzen Zäpfchen in der Sonne. Sind sie einmal geschmolzen, dürfen sie auch nach dem Abkühlen nicht mehr verwendet werden. Der Grund: Die Wirkstoffe können sich in der geschmolzenen Grundlage ungleichmäßig verteilen. Cremes können durch Hitze ihre Konsistenz verändern, Fette können verderben. Fink: "Wenn ein Arzneimittel anders aussieht als gewöhnlich oder erwartet, fragen Sie vor der Anwendung Ihren Apotheker um Rat."

Müssen Arzneimittel zum Beispiel bei der Fahrt in den Urlaub im Auto gelagert werden, sollten sie unter einem Vordersitz oder im Kofferraum verstaut werden. Bei einer Außentemperatur von 30 Grad heizt sich ein Auto auch im Schatten stark auf. Auf der Hutablage oder dem Armaturenbrett klettern die Temperaturen dann auf mehr als 70 Grad, das Handschuhfach heizt sich auf mehr als 60 Grad auf. Unter den Vordersitzen oder auf dem Boden des Kofferraums bleibt es mit etwa 30 Grad kühler.

Medikamente sind unterschiedlich temperaturempfindlich. Einige müssen auch im Sommer kühl gelagert werden, etwa Insuline oder einige der so genannten Biologicals. Vorräte sollten in einem Kühlbehälter mitgenommen werden. Fink: "Dabei sollte das Medikament aber keinen direkten Kontakt zu den Kühlelementen haben. Denn wenn Medikamente einfrieren, kann das ihre Wirkung verändern." Über die richtige Lagerung der individuell benötigten Medikamenten informiert der Apotheker gerne.

Weitere Informationen finden Sie unter
www.abda.de


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Quelle:
ABDA - Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände
Dr. Ursula Sellerberg, MSc
Stellv. Pressesprecherin und Apothekerin
Jägerstr. 49/50, 10117 Berlin
Telefon: 030-40004-134
E-Mail: u.sellerberg@abda.aponet.de
Internet: www.abda.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 20. Juli 2010