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MELDUNG/047: Arzneimittelversorgung im Alter großes Thema (muebri-online)


Apotheker im Land Brandenburg - Dienstag, 20. April 2010

Arzneimittelversorgung im Alter ist ein großes Thema

Apotheker stellen sich auf demographischen Wandel ein


Potsdam. Mit zunehmendem Alter kommt es in der Regel auch vermehrt zu gesundheitlichen Einschränkungen. Viele alltägliche Bewegungsabläufe funktionieren nicht mehr wie gewohnt. Nicht selten leiden ältere Menschen an mehreren Krankheiten gleichzeitig und bekommen für jede dieser Erkrankungen ein anderes Medikament verschrieben. Durch den demographischen Wandel wird diese Situation in den kommenden Jahren noch verschärft. In den Apotheken im Land Brandenburg ist die Entwicklung hin zu einer Überalterung der Gesellschaft bereits jetzt spürbar.

"Die Apotheker werden jeden Tag mit den Problemen älterer Menschen konfrontiert, da wir oftmals die erste Anlaufstelle bei Fragen rund um die Gesundheit sind", sagt Monika Harms, Beauftragte für Öffentlichkeitsarbeit der Landesapothekerkammer Brandenburg. "Wir stellen uns auf den demographischen Wandel ein und beraten mit besonderer Sorgfalt und intensiver Zuwendung." Das ist wichtig, denn es ist zum Beispiel keine Seltenheit, dass Senioren jeden Tag zehn oder mehr unterschiedliche Arzneimittel einnehmen. Diese können sich aber gegenseitig in ihrer Wirkung beeinträchtigen, also zu Wechselwirkungen führen. Dadurch treten oft neue Gesundheitsprobleme auf, die wie eine weitere Krankheit wirken.

Alte Menschen sind meist bei verschiedenen Medizinern mit unterschiedlicher Fachrichtung in Behandlung. Die Folge: Arzneimittel werden unabhängig voneinander verschrieben. Zudem nehmen viele Senioren zusätzlich Arzneimittel der Selbstmedikation ein, die sich komplett der ärztlichen Kontrolle entziehen. "Dieser Umstand erfordert eine besondere Wachsamkeit der Apotheker und eine intensive Beratung, um den Überblick zu behalten und mögliche Interaktionen zu kontrollieren", verdeutlicht Harms.

Erschwerend kommt bei älteren Patienten hinzu, dass Arzneimittel bei ihnen ganz anders wirken. Der Grund: Der Stoffwechsel wird im Alter träger, die Zusammensetzung des Körpers verändert sich. Der Fettanteil ist erhöht, Protein- und Wassergehalt nehmen dagegen ab. Das alles hat Auswirkungen auf die Arzneimitteltherapie, weiß die Apothekerin. "Die Aufnahme und die Verteilung der Medikamente im Körper wird beeinflusst. Die Wirkung kann verzögert, verlängert, verstärkt oder vermindert werden. Diese Komponenten muss man bei der Dosis berücksichtigen."

Ein weiteres Problem der Senioren, mit dem die Apotheker im Land Brandenburg bei ihren Beratungen zunehmend zu tun haben, ist die Handhabung von Arzneimitteln. "Man stelle sich vor, wie schwierig es ist, bei eingeschränkter Sehkraft und Schmerzen in den Gelenken eine Tablette aus Blister oder Döschen herauszunehmen und sie auch noch zu teilen", gibt Harms zu Bedenken. Ratsam sei es in solchen Fällen zum Beispiel, die Darreichungsform zu wechseln. Zur Beratung und Unterstützung bei der Arzneimitteleinnahme stehen die Apotheker im Land Brandenburg bereit.


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Quelle:
Nachrichtendienst muebri-online
Pressemitteilung von Dienstag, 20. April 2010
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veröffentlicht im Schattenblick zum 22. April 2010