Schattenblick → INFOPOOL → MEDIZIN → KRANKHEIT


SCHLAGANFALL/368: Nach dem Hirnschlag mit einem Therapieroboter die Mobilität zurückgewinnen (idw)


Universitätsspital Bern - 02.03.2016

Inselspital: Nach dem Hirnschlag Mobilität zurückgewinnen

Die neue Förderprofessorin Laura Marchal-Crespo verbessert am ARTORG Center die roboterunterstützte Rehabilitation nach Schlaganfall.


Lähmungen nach Schlaganfall schränken häufig die Mobilität sowie die Alltagsaktivitäten wie Kochen, Essen oder sich Anziehen ein. Die Patienten erhalten daher spezialisierte Physio- und Ergotherapie zum Trainieren der Bewegungsfähigkeit. Wichtige Erfolgsfaktoren hierbei sind die Therapieintensität und -dauer sowie die optimale Anpassung des Schwierigkeitsgrades an die Fähigkeiten des Patienten. Dazu verwenden Therapeuten als Ergänzung zur klassischen Therapie immer häufiger auch Therapieroboter.

Mit dem Roboter schneller zurück in den Alltag

Bei der roboterunterstützten Therapie wird zum Beispiel die Bewegung des betroffenen Arms und der Hand des Patienten durch den Roboter gefördert und trainiert. Randomisierte klinische Studien konnten positive Effekte zeigen, allerdings sind die mit der Robotertherapie erzielten Funktionsgewinne noch begrenzt. Daher wird Frau Dr. Laura Marchal-Crespo in Bern neue Trainingsstrategien für bestehende Therapieroboter entwickeln und klinisch erproben.

Finanziert wird ihre neugeschaffene Förderprofessur am ARTORG Forschungszentrum für Biomedizinische Technik der Universität Bern und in der Abteilung für Kognitive und Restorative Rehabilitation der Universitätsklinik für Neurologie am Inselspital durch den Schweizerischen Nationalfonds SNF. Laura Marchal-Crespo ist eine international anerkannte Expertin für roboterunterstütztes motorisches Lernen.

Training passt sich den Bedürfnissen des Patienten an

Bei den von Marchal-Crespo neu zu entwickelnden patientenspezifischen Strategien passt der Therapieroboter die Schwierigkeit des Trainings an die individuellen Bedürfnisse des Patienten an. Abhängig von der Bewegungsaufgabe, den Fähigkeiten und dem Alter des Patienten vergrössert oder verkleinert der Roboter den Bewegungsfehler. Durch die Verstärkung von Bewegungsfehlern werden Patienten dazu motiviert, ihre Bewegungen weiter zu verbessern, so die Erwartung.

"Diese neuen Ansätze zur Verbesserung der Robotertherapie sind aus klinischer Sicht sehr vielversprechend und wichtig," sagt der erfahrene Neurologe Prof. René Müri und freut sich auf eine erfolgreiche Zusammenarbeit mit der neuen Förderprofessorin. Laura Marchal-Crespo ist aktuell Postdoktorandin im Labor für Sensomotorische Systeme an der ETH Zürich und wird die neue Stelle im Frühling 2017 antreten.


Kontakt:

Dr. Laura Marchal-Crespo
Labor für Sensomotorische Systeme
ETH Zürich
laura.marchal@hest.ethz.ch

Prof. Dr. Tobias Nef
ARTORG Center für Biomedizinische Technik
Universität Bern
tobias.nef@artorg.unibe.ch

Prof. Dr. René Müri
Abteilung für Kognitive und Restorative Neurologie
Universitätsklinik für Neurologie
Inselspital, Universitätsspital Bern
rene.mueri@insel.ch

Weitere Informationen finden Sie unter
http://www.neurologie.insel.ch/
http://www.artorg.unibe.ch/

Zu dieser Mitteilung finden Sie Anhänge unter:
http://idw-online.de/de/attachment48836
Roboterunterstützte Reha nach Schlaganfall

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung stehen unter:
http://idw-online.de/de/institution1809

*

Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft - idw - Pressemitteilung
Universitätsspital Bern, Monika Kugemann, 02.03.2016
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 5. März 2016

Zur Tagesausgabe / Zum Seitenanfang