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REISEMEDIZIN/019: 21.07.11 - Vorsicht vor Flughunden in Australien (CRM)


CRM Centrum für Reisemedizin GmbH - Donnerstag, 21. Juli 2011

Vorsicht vor Flughunden in Australien


Düsseldorf - Reisende nach Australien sollten den Kontakt mit den dort weit verbreiteten Flughunden meiden. Denn in einer Kolonie von Flughunden im Yarra Bend Park bei Melbourne wurde das Australische Fledermaus-Lyssavirus nachgewiesen. Bei Kontakt mit einem infizierten Tier droht eine Tollwutinfektion.

Seit 1996 taucht das Australische Fledermaus-Lyssavirus regelmäßig bei australischen Flughunden auf. Im Mai dieses Jahres war es bereits bei einem toten Flughund in Bairnsdale, Victoria nachgewiesen worden. Auch im Bundesstaat Queensland im Nordosten Australiens wurde in den letzten Jahren das Virus bei mehreren Flughunden und Fledermäusen, die Menschen gebissen oder gekratzt hatten, gefunden.

Das Australische Fledermaus-Lyssavirus ist eng mit dem klassischen Tollwutvirus verwandt. In Australien tragen ausschließlich Flughunde das Virus in sich. Ansonsten gilt das Land als tollwutfrei. Die Tiere kommen vorwiegend in den tropischen und subtropischen Regionen des Landes vor. Sie leben meist in Wäldern sowie in Sumpf- und Mangrovengebieten, besiedeln aber auch Nationalparks und größere Gärten.

"Das Risiko, mit einem infizierten Flughund in Kontakt zu kommen und sich mit dem Tollwutvirus zu infizieren, ist für Australienurlauber gering", sagt Bettina Flörchinger, Medizinerin am CRM Centrum für Reisemedizin. "Daher ist eine vorsorgliche Tollwutimpfung bei Reisen nach Australien nicht generell nötig."

Australienurlauber sollten jedoch den Kontakt mit den Flughunden meiden. Für gewöhnlich sind die Tiere scheu. Infizierte Tiere sind jedoch häufig aggressiv und beißen schnell. Auch tote Tiere dürfen nicht angefasst werden. "Hat man einen Flughund berührt oder ist gar gebissen worden, sollte man umgehend einen Arzt aufsuchen", so Flörchinger. "Denn auch beim kleinsten Kratzer muss rasch eine Tollwut-Impfung erfolgen." Eine rasche Impfung unmittelbar nach dem Kontakt mit einem infizierten Tier kann eine Erkrankung in der Regel verhindern.

Ohne Impfung kommt es bei einer Infektion mit dem Tollwutvirus nach etwa ein bis drei Monaten zum Ausbruch der Krankheit. Die Inkubationszeit variiert jedoch stark. Manchmal bricht die Erkrankung erst Jahre nach einem Biss aus. Dann beginnt sie mit Schmerzen und Kribbeln im Bereich der Bissstelle, führt zu Krämpfen und Lähmungen und endet innerhalb weniger Tage tödlich.


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Quelle:
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veröffentlicht im Schattenblick zum 23. Juli 2011