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REISEMEDIZIN/015: Hepatitis A und B - Gefahr für die Leber am Mittelmeer (BNG)


Berufsverband Niedergelassener Gastroenterologen Deutschland e.V.
Informationen aus der Gastroenterologie - Montag, 27. Juni 2011

Hepatitis A und B

Gefahr für die Leber am Mittelmeer


(27.06.2011) In der Urlaubszeit ist Entspannung angesagt. Erholung und Abschalten sind großgeschrieben. Schnell lässt da die Achtsamkeit nach und die Bereitschaft, über Gesundheitsrisiken hinwegzusehen nimmt zu. "Leider kann das fatale Folgen haben", sagt der Leber-Experte vom Berufsverband der niedergelassenen Gastroenterologen, Dr. Stefan Mauss.

Durch verunreinigte oder nicht richtig gegarte Speisen aber auch durch Trinkwasser und eisgekühlte Getränke kann die Hepatitis A übertragen werden. Nach Einschätzung des Robert-Koch-Institutes stammten über 50 Prozent der 2004 nach Deutschland eingeschleppten Hepatitis A-Fälle aus Mittelmeeranrainerstaaten. Die Erkrankung heilt zwar meist folgenlos aus, kann aber beim Erwachsenen auch zu einem schweren Verlauf und längerer Arbeitslosigkeit führen.

Hepatitis B wird in mehr als der Hälfte der Fälle durch ungeschützten Geschlechtsverkehr übertragen. Aber auch kleinere Verletzungen, Tätowierungen oder Piercings stellen eine Infektionsquelle dar. Eine chronisch verlaufende Hepatitis B kann zu Krebs führen. Die Impfung gegen Hepatitis B ist also auch Krebsprävention. In Deutschland erkranken jedes Jahr gut 5.000 Menschen an Leberkrebs, weil die oft symptomfreie Hepatitis-Infektionen nicht bemerkt worden ist.

"Es gibt eine dreistufige Kombinationsimpfung gegen Hepatitis A und B für Kinder, Jugendliche und Erwachsene", erklärt der bng-Experte Dr. Mauss. Ein erster Impfschutz tritt nach der zweiten Impfung nach 4 Wochen ein. Anhaltender Impfschutz besteht nach der dritten Impfung nach sechs Monaten. Auch Einzelimpfungen gegen Hepatitis A und B sind möglich. Die Hepatitis A- und B-Impfung wird von der Ständigen Impfkommission des Robert-Koch-Instituts empfohlen.


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Quelle:
Berufsverband Niedergelassener Gastroenterologen Deutschland e.V.
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veröffentlicht im Schattenblick zum 30. Juni 2011