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REISEMEDIZIN/005: 03.03.11 - Dengue-Fieber grassiert in Brasilien - Auf Mückenschutz achten (Thieme)


Thieme Verlag - Pressemitteilung / Donnerstag, 3. März 2011

Dengue-Fieber grassiert in Brasilien: Auf Mückenschutz achten


Düsseldorf - In Brasilien breitet sich das Dengue- Fieber - eine mitunter tödliche Virusinfektion - rasant aus: Aus dem Land wurden allein im Januar 26034 Erkrankungen gemeldet. In der Amazonas-Region haben die Behörden den Notstand ausgerufen. Dort ist mit 4671 Fällen bereits zu Beginn des Jahres 2011 eine höhere Zahl von Erkrankungen aufgetreten als im gesamten Jahr 2010. In Rio de Janeiro ist von einer Steigerung von nahezu 1000 Prozent der Fallzahlen gegenüber dem Vorjahr die Rede. Das Centrum für Reisemedizin empfiehlt Brasilien-Reisenden, auf den richtigen Mückenschutz zu achten.

Bereits im vergangenen Jahr hatten sich in ganz Brasilien rund eine Millionen Menschen mit dem Dengue-Virus infiziert. "Die hohe Zahl der Erkrankungen in einigen Provinzen in 2011 hängt wahrscheinlich mit dem Auftauchen des neuen Virus-Subtyps DEN1 zusammen, gegen den die Bevölkerung bislang keine Immunität besitzt", sagt Dr. med. Tomas Jelinek, Wissenschaftlicher Leiter des CRM Centrum für Reisemedizin.

Die Übertragung des Virus erfolgt durch tagaktive Tigermücken. Etwa zwei bis zehn Tage nach dem Mückenstich tritt die grippeähnliche Erkrankung auf: Hohes Fieber, starke Kopf- und Gliederschmerzen sowie ein Druckschmerz hinter dem Auge sind typische Symptome, oft kommt es zusätzlich zu einer flüchtigen Hautrötung. Obwohl das Fieber und die Schmerzen nach etwa einer Woche abklingen, leiden die Patienten meistens noch mehrere Wochen unter allgemeiner Abgeschlagenheit. "Die erstmalige Erkrankung an Dengue verläuft in aller Regel gutartig", sagt Reisemediziner Jelinek. "Das Tückische an der Krankheit ist jedoch, dass bei einer zweiten oder dritten Infektion die Patienten sehr schwer erkranken können." Oftmals treten dann innere Blutungen und Schocksymptome auf, obwohl die erste Erkrankung Jahre zurückliegt.

Dengue-Fieber kommt in den tropischen und subtropischen Regionen weltweit vor. In den vergangenen Jahrzehnten hat sowohl die Zahl der Erkrankungen als auch die geografische Verbreitung des Virus stark zugenommen. Die WHO schätzt, dass weltweit jedes Jahr rund 50 Millionen Menschen am Dengue-Fieber erkranken und etwa 2,5 Prozent der Erkrankten an der Infektion sterben. Das Fieber gehört zudem zu den häufig importierten Infektionen bei europäischen Reiserückkehrern.

Das Centrum für Reisemedizin empfiehlt bei Reisen nach Brasilien Mückenschutzmittel mit dem Wirkstoff DEET (Diethylmethylbenzamid/-toluamid) zu verwenden. Diese bieten mindestens drei Stunden lang Schutz gegen die meisten stechenden Insekten. Da die Tigermücke vor allem tagsüber aktiv ist, sollten Reisende außerdem zu leichter, aber geschlossener Kleidung greifen. "Wer während oder nach einer Reise in tropische und subtropische Gebiete grippeähnliche Symptome aufweist, sollte diese unbedingt bei einem Arzt abklären lassen", empfiehlt Jelinek.


Ärzte mit reisemedizinischer Fortbildung sind zu finden unter:
http://www.crm.de/beratungsstellen/index.asp


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Quelle:
Georg Thieme Verlag KG
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veröffentlicht im Schattenblick zum 4. März 2011