LEBER/115: Versorgungsforschung - Datenbank zur Epidemiologie der chronischen Hepatits B in der BRD (BNG)
Berufsverband Niedergelassener Gastroenterologen Deutschland e.V.
Informationen aus der Gastroenterologie - 30. Januar 2012
Versorgungsforschung
Größte Datenbank zur Epidemiologie der chronischen Hepatits B in Deutschland
(30.01.2012) Koordiniert durch den Berufsverband niedergelassener Gastroenterologen (bng) haben 74 Zentren mit vornehmlich hepatologischem Schwerpunkt zwischen 2003 und 2007 die anonymisierten medizinischen und sozio-demographischen Daten von 1876 Patienten mit chronischer Hepatits B in einer gemeinsamen Datenbank zusammengeführt.
"Diese derzeit größte Sammlung von epidemiologischen Daten erlaubt erstmals einen repräsentativen Überblick über die Verbreitung der chronischen Hepatitis B in Deutschland" erklärt der bng-Leber-Experte Dr. Stefan Mauss.
Die jetzt publizierte Auswertung der Daten zeigt deutlich, dass die Verbreitung der Erkrankung stark durch Migrantengruppen bestimmt wird. Dabei dürfte der hohe Anteil an Patienten aus der Türkei (22,4 Prozent) und aus den ehemaligen Staaten der Sowjetunion (11,4 Prozent) eine nationale Besonderheit darstellen. Rund ein Drittel der Patienten mit chronischer Hepatits B und damit die größte Gruppe von Betroffenen sind Deutsche (31,7 Prozent).
"Der hohe Anteil von Patienten, die trotz Behandlung unter einer starken Belastung mit Hepatitis B-Viren leiden, deutet auf ein unzureichende Wirksamkeit der im Untersuchungszeitraum verfügbaren Therapiemöglichkeiten hin", erklärt Dr. Mauss. "Die Einführung neuer Medikamente in den Jahren 2006 und 2008 sollte die Versorgung der betroffenen Patienten verbessert haben. Ob dies tatsächlich so ist, werden weitere Langzeituntersuchungen zeigen."
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veröffentlicht im Schattenblick zum 31. Januar 2012