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HERZ/580: Europäischer Kardiologenkongress 2012 - Meldungen (3) (idw)


Deutsche Gesellschaft für Kardiologie - Herz- und Kreislaufforschung
Pressemitteilungen vom 27. August 2012

Vom 25. bis 29. August 2012 findet in München der Europäische Kardiologenkongress (ESC) statt

→  Harnsäure ist wichtiger Risikomarker bei vermutetem Herzinfarkt
→  Herzrisiko: Gleiche Präventionsempfehlungen für alle sind nicht zielführend
→  Neue Therapieoption für Bluthochdruck-Patienten mit diastolischer Herzinsuffizienz
→  Normalgewichtige mit Bauchspeck haben höchstes Sterblichkeitsrisiko
→  Neue Studie: Gesunder Lebensstil verringert Bluthochdruck-Risiko auf ein Drittel
→  Typ-2-Diabetes: Schlechte Daten für direkte Reninblockade



Harnsäure ist wichtiger Risikomarker bei vermutetem Herzinfarkt

Der Harnsäurewert erweist sich bei Verdacht auf Herzinfarkt als starker unabhängiger Vorhersagewert (Prädiktor) für die Sterblichkeit. In Kombination mit anderen Markern (Troponin T, TIMI und GRACE-Score) steigert er die prognostische Genauigkeit. Das ist das Ergebnis der APACE-Studie, die 1247 Patienten mit Brustschmerzen zwischen April 2006 und Juni 2009 untersucht hat.

Bei beiden Geschlechtern, so zeigte die Studie (APACE = Advantageous Predictors of Acute Coronary Syndrome Evaluation), war der Harnsäurewert bei Infarktpatienten höher als bei Patienten ohne Infarkt, Patienten mit Herzinsuffizienz wiesen die höchsten Harnsäurewerte auf. Patienten mit Harnsäurewerten im obersten Viertel zeigten eine signifikant höhere Kurz- und Langzeitsterblichkeit verglichen mit den Patienten in den unteren drei Vierteln. Diese Studienergebnisse wurden von Dr. Karin Wildi (Universitätsspital Basel, CH) auf dem Kongress der Europäischen Gesellschaft für Kardiologie (ESC) in München präsentiert. Von 25. bis 29. August treffen Herzspezialisten aus aller Welt zum international größten Kongress in der Herzmedizin zusammen.

Erhöhte Harnsäurewerte sind mit kardiovaskulären Erkrankungen und Sterblichkeit im Allgemeinen, sowie fast allen kardiovaskulären Risikofaktoren assoziiert, im Speziellen mit dem metabolischen Syndrom und dessen Komponenten Bluthochdruck, Übergewicht und Diabetes mellitus.

Die Koronare Herzkrankheit und der akute Herzinfarkt zählen weltweit zu den führenden Ursachen von Sterblichkeit und Krankheiten. Eine schnelle Diagnose ist daher ebenso wichtig wie der rasche und sichere Ausschluss des Herzinfarkts. "Unsere Resultate können eine wichtige klinische Implikation haben", so Dr. Wildi. "Die Tests zur Messung der Harnsäure sind weltweit erhältlich, sie sind billig, genau, gut validiert und den Klinikern gut bekannt."

Quelle:
ESC Abstract P3608: Wildi et al., Diagnostic and prognostic value of uric acid in patients with suspected acute myocardial infarction presenting to the emergency department.

Raute

Herzrisiko - Gleiche Präventionsempfehlungen für alle sind nicht zielführend

Bei den meisten Risikofaktoren für Herz-Kreislauf-Erkrankungen ist es ungünstiger, in einem Land mit hohem Einkommen zu leben oder innerhalb eines Landes einer höheren Einkommensschicht anzugehören. Ausnahmen sind das Rauchverhalten und ein ausreichender Konsum von Obst und Gemüse. Das sind einige Eckdaten einer internationalen Vergleichsstudie, die heute auf dem Kongress der Europäischen Gesellschaft für Kardiologie (ESC) in München präsentiert wurde. Von 25. bis 29. August treffen Herzspezialisten aus aller Welt zum international größten Kongress in der Herzmedizin zusammen.

Aus den früheren Studien INTERHEART und INTERSTROKE ist bekannt, dass weltweit drei Risikofaktoren für 50 bis 60 Prozent des gesamten Herz-Kreislauf-Risikos verantwortlich sind: Ungünstige Ernährung, zu wenig Bewegung und Rauchen. In der neuen PURE-Studie (Prospective Urban Rural Epidemiology) gingen die Forscher der Frage nach, welche sozioökonomischen Faktoren dieses Risikoverhalten beeinflussen. Erhoben wurden dafür das Ernährungs- und Bewegungsverhalten sowie die Rauchgewohnheiten von insgesamt 154.000 Personen aus 17 Ländern, alle Kontinente außer Australien waren vertreten. Ein Fazit, so Hauptautor Prof. Dr. Salim Yusuf (McMaster University und Hamilton Health Science, Hamiltorn, Canada): Je niedriger das Bruttonationalprodukt (BNP) eines Landes und je niedriger innerhalb eines Landes das Haushaltseinkommen, desto weniger Obst und Gemüse werden konsumiert und desto mehr wird geraucht. Letzteres gilt jedenfalls für Männer, das Rauchverhalten von Frauen ist weniger eindeutig, weil kulturelle Faktoren eine große Rolle spielen.

Bei allen anderen für die Herzgesundheit wichtigen Lebensstilfaktoren sind Menschen in den wohlhabenden Ländern der Welt beziehungsweise in den höheren Einkommensschichten im Nachteil: Je höher das BNP oder je höher das Haushaltseinkommen, desto höher ist der Fettkonsum und die Aufnahme ungesättigter Fettsäuren. Das gilt auch für den Verzehr von Fleisch. Umgekehrt ist es mit dem Anteil von Kohlehydraten an der Gesamtkalorienmenge, er nimmt mit sinkendem BNP und Haushaltseinkommen zu. Das Ausmaß köperlicher Bewegung nimmt mit zunehmendem Wohlstand dramatisch ab, beobachtet Prof. Yusuf: "Das wird auch nicht durch Freizeitaktivitäten ausgeglichen, die im Wohlstand naturgemäß weiter verbreitet sind. Die Differenz zwischen den ärmsten und reichsten Ländern bei der täglichen Bewegung entspricht dem Äquivalent von drei Stunden Jogging."

Eine wichtige Konsequenz der Untersuchung, so der Experte, sei es, dass Präventionspolitik viel stärker derartige sozioökonomische Unterschiede berücksichtigen müssten. "Wir subventionieren in Nordamerika oder Europa die Fleisch- und Milchproduktion. Das ist kontraproduktiv, weil in den reichen Ländern davon ohnehin viel zu viel konsumiert wird. Besser wäre es, die Herstellung gesunder Lebensmittel zu fördern und sie damit leichter zugänglich zu machen."

"Präventionsstrategien müssen die spezifischen, ungleich verteilten Ursachen berücksichtigen und können deshalb nicht generalisiert empfohlen werden. Das ist eine wichtige Folgerung aus dieser Untersuchung", so Prof. Dr. Eckart Fleck (Deutsches Herzzentrum Berlin), Pressesprecher der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie.

Quelle:
ESC Abstract 395 PURE: Patterns of risk factor prevalence for CVD globally by urbanization, gender, and economic status of countries and individuals: The Prospective Urban Rural Epidemiologic (PURE) Study of 153,996 people from 628 communities in 17 countries.

Raute

Neue Therapieoption für Bluthochdruck-Patienten mit diastolischer Herzinsuffizienz

Der Aldosteron-Antagonist Spironolacton ist eine Behandlungsoption für Bluthochdruck-Patienten mit diastolischer Herzinsuffizienz (HI), so der Leiter der Aldo-DHF-Studie von Prof. Dr. Burkert Pieske (MedUni Graz, AT) auf dem Europäischen Kardiologenkongress (ESC) in München. Spironolacton verbessert die Herzfunktion und -struktur und reduziert den Blutdruck bei dieser Patientengruppe, bei der eine gestörte Füllung des Herzens bei unbeeinträchtigter Auswurffraktion vorliegt. Diese Form der Herzschwäche betrifft mehr als die Hälfte aller HI-Patienten und ist die bei älteren Menschen mehrheitlich vorkommende HI-Form. Betroffene leiden unter schlechter Lebensqualität, beeinträchtigter Leistungsfähigkeit, einer hohen Rate von Krankenhauseinweisungen und hoher Sterblichkeit. Trotz der großen Zahl betroffener Patienten hat bisher bei diastolischer HI noch keine Therapie einen Nutzen gezeigt. Diese Ergebnisse werden auch im New England Journal of Medicine veröffentlicht.

Die Aldo-DHF-Studie untersuchte jetzt die Aldosteron-Rezeptor-Blockade bei diastolischer HI. In der von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderten Studie wurden 422 Patienten mit diastolischer HI mit Spironolacton (25 Milligramm pro Tag) oder mit Placebo behandelt. Primäre Endpunkte waren Veränderungen in der diastolischen Funktion und Veränderungen bei der maximalen Leistungsfähigkeit (maximaler Sauerstoffkonsum), gemessen durch Fahrrad-Spiroergometrie nach zwölf Monaten. Sekundäre Endpunkte waren unter anderem die Lebensqualität. Auch die Sicherheit einschließlich klassischer Nebenwirkungen wie Kalium-Anstieg im Blut oder Verschlechterung der Nierenfunktion wurden untersucht.

Es zeigte sich, dass Spironolacton die diastolische Funktion signifikant verbesserte, jedoch nicht die maximale Leistungsfähigkeit. Es verbessert die Anpassung des Herzens, es verringert linksventrikuläre Hypertrophie (Gewebevergrößerung des Herzmuskels der linken Herzkammer), eine bekannte nachteilige Konsequenz von Bluthochdruck, es reduziert Diabetes, NTproBNP (einen Blutmarker, der die Pumpschwäche kennzeichnet) sowie systolischen und diastolischen Blutdruck.

Aldosteron ist für potenzielle Faktoren bei der Entstehung von diastolischer HI verantwortlich. Bisher wurden die Wirkungen von Aldosteron-Antagonisten, die sich bei systolischer Herzinsuffizienz (krankhaft verminderte Pumpfunktion) bereits bewährt haben, noch nicht in größeren Doppelblind-Studien bei Patienten mit diastolischer HI untersucht.

Quelle:
ESC Hot Line: Late breaking trials on prevention to heart failure; The mechanistic effects of spironolactone in diastolic heart failure: the Aldo-DHF study

Raute

Normalgewichtige mit Bauchspeck haben höchstes Sterblichkeitsrisiko

Normalgewichtige Menschen mit viel Bauchfett haben ein deutlich höheres Risiko an einer Herz-Kreislauf-Krankheit zu versterben als Menschen mit einer anderen Fettverteilung im Körper. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Untersuchung von 12.785 US-Amerikanern mit mindestens 18 Jahren, das auf dem Kongress der Europäischen Gesellschaft für Kardiologie (ESC) in München vorgestellt wurde. Von 25. bis 29. August treffen Herzspezialisten aus aller Welt zum international größten Kongress in der Herzmedizin zusammen.

Das Forscherteam von Prof. Dr. Karine Sahakyan (Mayo Clinic) hatte die Untersuchungspersonen in drei BMI-Gruppen aufgeteilt (normal, übergewichtig und fettleibig), jede dieser Gruppen wurde in zwei Untergruppen bezüglich Taille-Hüft-Verhältnis (waist-to-hip ratio, WHR, ein Maß für die Fettverteilung im Körper) gegliedert. Nach 14,3 Jahren waren 2562 Studienteilnehmer verstorben, darunter 1138 an einer Herz-Kreislauf-Krankheit. "Studienteilnehmer mit einem normalen BMI und einem hohen Taille-Hüft-Verhältnis hatten von den sechs Untergruppen die höchste Herz-Kreislauf-Sterblichkeit", berichten die Studienautoren. "Die Gesamtsterblichkeit und die Herz-Kreislauf-Sterblichkeit in der Gruppe mit normalem BMI und hohem Taille-Hüft-Verhältnis war sogar höher als bei Fettleibigen. Normalgewicht mit zentraler Fettverteilung hat also das höchste Sterblichkeitsrisiko aller Kombinationen auf der Basis von BMI und Fettverteilung."

Das Taille-Hüft-Verhältnis wird so bestimmt: Messen Sie mit einem Maßband Ihren Taillenumfang (gemessen zwischen Beckenoberkante und unterster Rippe) und Hüftumfang (gemessen an der breitesten Stelle) in Zentimetern. Berechnen Sie den Taillenumfang/Hüftumfang. Menschen mit zentralem Übergewicht, also hohem Bauchfett, werden auch als "Apfeltyp" bezeichnet. Von einem Apfeltyp wird häufig bei Frauen mit einem Taillen-Hüft-Verhältnis größer als 0,85, bei Männern größer als 1 gesprochen.

Quelle:
ESC-Abstract 2951: Normal-weight central obesity and cardiovascular mortality risk in the US population.

Raute

Neue Studie: Gesunder Lebensstil verringert Bluthochdruck-Risiko auf ein Drittel

Ein gesunder Lebensstil verringert das individuelle Bluthochdruck-Risiko auf ein Drittel, so eine Studie aus Finnland mit mehr als 21.000 Teilnehmern. Gesunde Lebensstilfaktoren wurden definiert als Alkoholkonsum unter 50 Gramm pro Woche, Bewegung in der Freizeit mindestens dreimal pro Woche, täglicher Gemüsekonsum und Normalgewicht (BMI unter 25 kg/m2). Die Ergebnisse der Studie (9637 Männer und 11.430 Frauen) wurden von Prof. Dr. Pekka Jousilahti auf dem Kongress der Europäischen Gesellschaft für Kardiologie (ESC) in München vorgestellt. Von 25. bis 29. August treffen Herzspezialisten aus aller Welt zum international größten Kongress in der Herzmedizin zusammen.

Die Studienteilnehmer hatten zu Untersuchungsbeginn normale Blutdruckwerte, nach durchschnittlich 16 Jahren hatten 709 Männer und 890 Frauen Bluthochdruck entwickelt. "Das Bluthochdruckrisiko betrug bei jenen Studienteilnehmern, die alle vier gesunden Lebensstilfaktoren aufwiesen, nur ein Drittel des Risikos der Teilnehmer ohne einen einzigen gesunden Lebensstilfaktor", so Prof. Jousilahti. "Selbst wer ein bis drei gesunde Lebensstilfaktoren aufwies, hatte ein deutlich verringertes Bluthochdruckrisiko. Zum Beispiel hatten Männer mit zwei gesunden Lebensstilfaktoren ein fast halbiertes Bluthochdruckrisiko, bei Frauen betrug die Reduktion fast ein Drittel."

Die Schlussfolgerung des Forscherteams: "Unsere Studienergebnisse sollten sich auch auf die Behandlung von Bluthochdruckpatienten anwenden lassen, die ihren Blutdruck durch die Beeinflussung von vier Lebensstilfaktoren alleine senken könnten oder gleichzeitig blutdrucksenkende Medikamente einnehmen."

Zu Studienbeginn wurde Rauchen als fünfter Lebensstilfaktor berücksichtigt. Obwohl Rauchen ein wesentlicher Risikofaktor für Herz-Kreislauf-Krankheiten ist, war es in der finnischen Studie nicht mit der Entwicklung von Bluthochdruck assoziiert und wurde deshalb in der Datenauswertung nicht berücksichtigt.

Quelle:
ESC Abstract 5224: Jousilahti et al., Lifestyle traits predict the development of hypertension: a large prospective population-based cohort study in Finland.

Raute

Typ-2-Diabetes - Schlechte Daten für direkte Reninblockade

Menschen mit Typ-2-Diabetes benötigen eine optimale Kontrolle ihres Blutdrucks. Diese wird unter anderem durch Eingriffe in das Renin-Angiotensin-Aldosteron-System (RAS), einen komplexen hormonellen Regelmechanismus, erreicht. Ein zusätzlicher Vorteil der RAS-Hemmung liegt darin, dass sie sich günstig auf die Funktion der bei Diabetes-Patienten grundsätzlich gefährdeten Nieren auswirkt. Nun zeigt allerdings eine auf dem ESC-Kongress in München, bei dem Herzspezialisten aus aller Welt zusammenkommen, präsentierte Studie, dass ein Mehr an RAS-Blockade nicht unbedingt Vorteile für die Patienten hat.

Dies legen zumindest erste Daten der im Dezember 2011 abgebrochenen ALTITUDE-Studie nahe. Im Rahmen von ALTIDUDE wurde untersucht, ob Patienten mit Typ-2-Diabetes davon profitieren, dass sie zusätzlich zu einem in das RAS eingreifenden Medikament (ACE-Hemmer oder Sartan) den direkten Renin-Hemmer Aliskiren einnehmen. Aliskiren ist der erste zugelassene Vertreter einer neuen Substanzgruppe, die das Enzym Renin, das am Anfang der Kaskade des RAS steht, direkt blockiert.

Durch die hochselektive Blockierung von Renin wird nicht nur dessen enzymatische Aktivierung von Angiotensin II (AT II) gehemmt, sondern werden wahrscheinlich auch AT II unabhängige Effekte von Renin gehemmt. Hierzu gehören proliferatorische und profibrotische Wirkungen. Es wird vermutet, dass die Erhöhung der Reninaktivität unter ACE-Hemmern und AT-II-Blockern über den Mechanismus einer vermehrten (Pro)Renin-Rezeptorbindung einen Teil der potenziellen Benefite verhindert. Daher wurde von der Kombination dieser Substanzen mit Aliskiren eine bessere organprotektive Wirkung auf Herz und Nieren erwartet.

Diese Erwartungen konnten jedoch in ALTITUDE nicht erfüllt werden, wie der präsentierende Autor der Studie, Prof. Dr. Hans-Henrik Parving (Universitätsspital Kopenhagen) auf einer Pressekonferenz am Europäischen Kardiologenkongress ESC ausführte. Im Gegenteil: Aufgrund der Nebenwirkungen der Therapie entschlossen sich die Forscher zu einem Abbruch der Studie. Daher standen nur Daten zu einer Beobachtungszeit von 32 Monaten (median) zur Verfügung. Diese zeigen keine signifikanten Vorteile für die Kombination der Standardtherapie mit Aliskiren.

Der primäre kombinierte Endpunkt der Studie (kardiovaskulärer Tod, Reanimation, Myokardinfarkt, Schlaganfall, ungeplante Hospitalisierung wegen Herzinsuffizienz, Nierenversagen oder Verdoppelung des Ausgangs-Kreatinins) ereignete sich bei 767 (17,9%) Patienten in der Aliskiren- und 721 (16,8 %) in der Placebo-Gruppe. Zu Schlaganfällen kam es bei 146 (3,4 %) Patienten unter Aliskiren sowie 118 (2,7 %) unter Placebo. Hinsichtlich des Nierenversagens wurden keine Unterschiede gefunden. Aliskiren zeigte sich lediglich im Hinblick auf ungeplante Hospitalisierungen sowie eine Reduktion der Albuminurie als wirksamer. Aliskiren führte bei mehr Patienten zu einem klinisch relevanten Abfall des Kalium-Spiegels im Blut und zu niedrigem Blutdruck. Ein Patient aus der Aliskiren-Gruppe starb in Folge des Kalium-Anstiegs.

"Angesichts dieser Daten kann die Zugabe von Aliskiren zur Standardtherapie bei Patienten mit Diabetes mellitus Typ 2 nicht empfohlen werden", zieht Prof. Parving Bilanz.

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Weitere Informationen finden Sie unter
http://www.escardio.org

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung stehen unter:
http://idw-online.de/de/institution737

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Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft - idw - Pressemitteilung
Deutsche Gesellschaft für Kardiologie - Herz- und Kreislaufforschung e.V.
Christiane Limberg, 27.08.2012
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 30. August 2012