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DEMENZ/238: Zum 100. Todestag von Alois Alzheimer (DAlzG)


Deutsche Alzheimer Gesellschaft e.V. Selbsthilfe Demenz - 16.12.2015

Zum 100. Todestag:
Deutsche Alzheimer Gesellschaft erinnert an Alois Alzheimer


Berlin, 16.12.2015. Zu seinem 100. Todestag am 19. Dezember erinnert die Deutsche Alzheimer Gesellschaft an Alois Alzheimer (geb. 1864). Der Psychiater beschrieb als erster die Symptome dieser Form der Demenz und gewann grundlegende Erkenntnisse, die bis heute gültig sind. Auch wenn die Krankheit noch immer nicht heilbar ist, kann viel getan werden, um das Leben von Menschen mit Demenz zu verbessern.

Alois Alzheimer beobachtete bei seiner erst 51 Jahre alten Patientin Auguste Deter die für eine Demenz typischen Symptome wie Orientierungslosigkeit, Gedächtnisverlust und Persönlichkeitsveränderungen. Nach ihrem Tod im Jahr 1906 untersuchte er ihr Gehirn und entdeckte dort Ablagerungen eines ihm unbekannten Stoffes sowie auffällige Verklumpungen von Nervenfaser-Bündeln. Für ihn war klar, dass diese Veränderungen für die Symptome verantwortlich seien. Alzheimers Beobachtungen und Erkenntnisse sind bis heute gültig. Wodurch die Veränderungen im Gehirn verursacht werden und wie man sie verhindern oder aufhalten kann, ist bisher nicht geklärt.

Für Betroffene und Angehörige sind die Erkenntnisse von Alois Alzheimer bis heute wichtig: Er hat gezeigt, dass es sich nicht um Schicksal, sondern um eine Krankheit handelt. Die Forschung muss deshalb weiter vorangetrieben werden und die betroffenen Familien haben Anspruch auf Unterstützung.

Dazu sagte Monika Kaus, die 1. Vorsitzende der Deutschen Alzheimer Gesellschaft: "Hundert Jahre nach Alzheimers Tod hat die Forschung zwar viele neue Einsichten gebracht, doch eine Heilung durch wirksame Medikamente ist nicht in Sicht. Deshalb brauchen wir verstärkte Anstrengungen in der Forschung. Allerdings kann viel getan werden, um etwas für die Lebensqualität der Erkrankten und ihrer Familien zu tun: Eine frühzeitige Diagnose, die Behandlung mit Anti-Dementiva sowie nicht-medikamentöse Therapien, wie zum Beispiel Ergotherapie sollten selbstverständlich sein, sind es aber leider noch immer nicht. Ebenso kann noch viel getan werden, um die ambulante und stationäre Betreuung und Pflege zu verbessern. Schließlich gilt es zu erkennen, dass Menschen mit Demenz dazugehören und solange wie möglich am Leben in der Gemeinschaft teilhaben sollten."


Hintergrund

Heute leben in Deutschland etwa 1,5 Millionen Menschen mit Demenzerkrankungen. Ungefähr 60% davon leiden an einer Demenz vom Typ Alzheimer. Ihre Zahl wird bis 2050 auf 3 Millionen steigen, sofern kein Durchbruch in der Therapie gelingt.

Die Deutsche Alzheimer Gesellschaft e.V. Selbsthilfe Demenz ist ein gemeinnütziger Verein. Als Bundesverband von derzeit 138 Alzheimer-Gesellschaften, Angehörigengruppen und Landesverbänden vertritt sie die Interessen von Demenzkranken und ihren Familien. Sie nimmt zentrale Aufgaben wahr, gibt zahlreiche Broschüren heraus, organisiert Tagungen und Kongresse und unterhält das bundesweite Alzheimer-Telefon mit der Service-Nummer 01803 - 17 10 17 (9 Cent pro Minute aus dem deutschen Festnetz) oder 030 / 259 37 95-14 (Festnetztarif).

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Quelle:
Deutsche Alzheimer Gesellschaft e.V. Selbsthilfe Demenz
Pressemitteilung vom 16.12.2015
Friedrichstraße 236, 10696 Berlin
Telefon: 030 / 259 37 95 - 0, Fax: 030 / 259 37 95-29
E-Mail: info@deutsche-alzheimer.de
Internet: www.deutsche-alzheimer.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 18. Dezember 2015

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