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KASSEN/701: Return to work - Die Rückkehr in den Job nach längerer Krankheit vereinfachen (BKK)


BKK Bundesverband - Berlin, 29. Januar 2010

Return to work: Die Rückkehr in den Job nach längerer Krankheit vereinfachen

Unter dem Motto "mensch und arbeit im einklang" fördert die Kampagne "Move Europe" psychische Gesundheit am Arbeitsplatz


Insbesondere nach einer längeren psychischen Erkrankung fällt der Weg zurück in den Job oft schwer. In Deutschland sind psychische Erkrankungen die vierthäufigste Ursache für Arbeitsunfähigkeit, das geht aus dem aktuellen BKK Gesundheitsreport hervor. Zehn Prozent der Arbeitsunfähigkeitstage sind demnach auf psychische Störungen zurückzuführen, das sind 1,3 Tage je Beschäftigten im Jahr 2008.

Durch betriebliches Eingliederungsmanagement wird der Gang zurück in das Arbeitsleben erleichtert. Eine Vertrauensperson im Unternehmen, die idealerweise auch schon während der Krankheitsdauer den Kontakt zum Mitarbeiter gehalten und damit zur psychosozialen Stabilisierung beigetragen hat, hilft Arbeitnehmern an den Arbeitsplatz zurückzukehren.

"Bleibt ein betriebliches Eingliederungsmanagement aus, erschwert das nicht nur die Situation der Arbeitnehmer, sondern der Arbeitgeber lässt wertvolles Mitarbeiter-Potenzial ungenutzt", so Heinz Kaltenbach, Geschäftsführer des BKK Bundesverbandes. Neben negativen Auswirkungen auf das Betriebsklima entstehen dadurch häufig auch finanzielle Einbußen.

Die gesetzliche Grundlage für das betriebliche Eingliederungsmanagement findet sich in § 84 Absatz 2 Sozialgesetzbuch IX: Falls Beschäftigte innerhalb eines Jahres länger als sechs Wochen ununterbrochen oder wiederholt krankgemeldet sind, klärt der Arbeitgeber mit der zuständigen Interessenvertretung und den Betroffenen, wie sie möglichst schnell wieder gesundgeschrieben werden können. Darüber hinaus wird überlegt, mit welchen Leistungen oder Hilfen erneuter Arbeitsunfähigkeit vorgebeugt und der Arbeitsplatz erhalten werden kann.

Viele "move europe" Unternehmen haben das betriebliche Eingliederungsmanagement als festen Bestandteil ihrer Firmenphilosophie etabliert. E.ON, Gewinner des Sonderpreises "Psychische Gesundheit" im Rahmen des "Unternehmenspreis Gesundheit 2009", ist nur eines von vielen guten Beispielen: Ein Integrationsteam, bestehend aus Vertreten des Betriebsrates und des Arbeitgebers, der Schwerbehindertenvertretung und dem Betriebsarzt, unterstützt Mitarbeiter nach langfristigen Erkrankungen bei der Rückkehr in den Betrieb.

Die Förderung psychischer Gesundheit europaweit zu stärken, ist das Ziel von "mensch und arbeit im einklang. move europe", der mittlerweile 8. Initiative des Europäischen Netzwerks für Betriebliche Gesundheitsförderung (ENWHP). Die Initiative will ein Europa schaffen, in dem gesunde Mitarbeiter gesunde Unternehmen hervorbringen. Gemeinsam stellen sich führende europäische Unternehmen in 20 Ländern einer neutralen Bewertung ihrer Gesundheitsförderungsmaßnahmen und verleihen der eigenen guten Praxis Modellcharakter für ganz Europa. 2009 und 2010 liegt der Schwerpunkt auf der Förderung psychischer Gesundheit. Koordiniert wird die Kampagne vom BKK Bundesverband in Essen.


Informationen dazu unter
www.enwhp.org oder www.move-europe.de


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Quelle:
BKK Bundesverband
Büro Berlin, Albrechtstraße 10 b, 10117 Berlin
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veröffentlicht im Schattenblick zum 2. Februar 2010