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KASSEN/673: Kurznachrichten der Kassenärztlichen Bundesvereinigung vom 07.10.2009 (KBV)


KBV-Kompakt - Kurznachrichten aus der KBV vom 7. Oktober 2009


→  Erfolg der bisherigen Zusammenarbeit bestätigt
→  Betriebskrankenkassen übernehmen Kosten für ambulante Mandel-OP
→  Impfaktionen in Brandenburg und Berlin
→  KV Bremen begrüßt Brüsseler Initiative zum Schutz vor Hörschäden
→  KV Sachsen-Anhalt kooperiert mit Finanz- und Vermögensberater MLP
→  Patienten vertrauen unabhängigen Gesundheitsberatern
→  Mehr Transparenz bei Anwendungsbeobachtungen
→  Tag der Organspende: Ziel noch lange nicht erreicht

Raute

___Aus KBV und KVen___

Erfolg der bisherigen Zusammenarbeit bestätigt

Die bundesweite Zusammenarbeit zwischen der Arbeitsgemeinschaft Vertragskoordinierung der KBV, den Kassenärztlichen Vereinigungen und der Knappschaft ist bereits seit einem Jahr erfolgreich. "In dem gemeinsamen Hausarztvertrag haben sich bislang über 5.000 Vertragsärzte und über 105.000 Knappschaftsversicherte bundesweit eingeschrieben. Diese erfreuliche Entwicklung bestärkt uns darin, dass wir auf dem richtigen Weg sind." Mit diesen Worten hat Dr. Carl-Heinz Müller, Vorstand der KBV, die erste Bilanz zum einjährigen Jubiläum des Knappschaftsvertrages gezogen.

(KBV-Pressemitteilung, 1. Oktober)


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Betriebskrankenkassen übernehmen Kosten für ambulante Mandel-OP

Die Vertragsarbeitsgemeinschaft der Betriebskrankenkassen in Bayern hat mit der Kassenärztlichen Vereinigung Bayerns (KVB) einen Vertrag geschlossen. Für BKK-Versicherte ermöglicht er die ambulante Behandlung vergrößerter Gaumenmandeln bei jüngeren Kindern ohne zusätzliche Kosten. Das neue Angebot startet zum 1. Oktober 2009 und stellt eine Ergänzung des Kindervorsorgeprogramms "BKK Starke Kids" dar, das die Vorsorge für Kinder im Alter von zwei bis 17 Jahren bei Kinder- und Augenärzten in Bayern regelt.

(Pressemitteilung der KV Bayerns, 30. September)


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Impfaktionen in Brandenburg und Berlin

In Berlin läuft zu Beginn der kälteren Jahreszeit eine Grippekampagne an. Berlins Kassenärztechefin Dr. Angelika Prehn hat zu Beginn der jährlichen Aktion in den Berliner Arztpraxen an die Hauptstädter appelliert, die Impfung gegen die saisonale Influenza nicht zu vernachlässigen: "Bei allen Diskussionen um die sogenannte Schweinegrippe darf die Impfung gegen die saisonale Influenza nicht in Vergessenheit geraten", betonte Prehn. In Deutschland erkranken jedes Jahr vier bis zehn Prozent der Bevölkerung an der saisonalen Grippe. Das Robert-Koch-Institut geht davon aus, dass pro Jahr 5.000 bis 8.000 Erkrankte an den Folgen der Infektion sterben. Einen wirkungsvollen Schutz gegen die Erkrankung bietet nur die rechtzeitige jährliche Schutzimpfung.

Vom 5. bis 23. Oktober startet die Kassenärztliche Vereinigung Brandenburg (KVBB) die nunmehr zweite Impfaktion. Mit der Kampagne unter dem Motto "Impfen - ich bin dabei" soll die Impfrate der Bevölkerung in Brandenburg weiter verbessert werden. Rund 2.000 märkische Haus-, Kinder- und Frauenärzte überprüfen in diesen drei Wochen den Impfstatus ihrer Patienten und frischen den Impfschutz auf. Für die Dauer der Kampagne hat die KVBB eine Hotline zum Thema eingerichtet. Unter der Nummer 0331/23 09-456 informieren die beratenden Apotheker der KV montags bis freitags von 10 bis 12 Uhr interessierte Bürger.

(Pressemitteilung der KV Berlin, 1. Oktober, Pressemitteilung der KV Brandenburg, 2. Oktober)


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KV Bremen begrüßt Brüsseler Initiative zum Schutz vor Hörschäden

Die Kassenärztliche Vereinigung Bremen (KVHB) hat die Initiative der EU-Kommission zum Schutz vor Hörschäden durch zu laute MP3-Player ausdrücklich begrüßt. "Das Thema Schwerhörigkeit wird sehr unterschätzt, vor allem wenn es um Kinder und Jugendliche geht. Die so genannte Altersschwerhörigkeit fängt heute schon im Jugendalter an", betont der stellvertretende KVHB-Vorsitzende Günter Scherer. Zahlen aus Bremer und Bremerhavener Praxen belegen den Trend. Demnach haben Ärzte in den vergangenen vier Jahren bei 373 Kindern und jungen Erwachsenen im Alter von elf bis 20 Jahren die Diagnose Beidseitiger Hörverlust durch Schallempfindungsstörung gestellt. Die Initiative aus Brüssel will die Nutzer von MP3-Playern für die Gefahren des unsachgemäßen Gebrauchs sensibilisieren.

(Pressemitteilung der KV Bremen, 6. Oktober)


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KV Sachsen-Anhalt kooperiert mit Finanz- und Vermögensberater MLP

Der Finanz- und Vermögensberater MLP und die Kassenärztliche Vereinigung (KV) Sachsen-Anhalt haben eine Kooperation bei Praxisvermittlungen vereinbart. Demnach soll die Praxisbörse der KV (www.sachsen-anhalt-praxisboerse.de) mit dem MLP-Praxenmarkt verbunden werden. Abzugebende Arztpraxen in Sachsen-Anhalt werden so nicht nur interessierten Ärzten aus Sachsen-Anhalt präsentiert. Vielmehr schafft dieses Serviceangebot von KV und MLP bundesweit stärkere Aufmerksamkeit für aktuelle Niederlassungsmöglichkeiten in diesem Bundesland.

(Pressemitteilung der KV Sachsen-Anhalt, 5. Oktober)

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___Aus den Verbänden___

Patienten vertrauen unabhängigen Gesundheitsberatern

Drei Viertel der Bevölkerung vertrauen den unabhängigen Einrichtungen der Patienten- und Verbraucherberatung in der Gesundheitsberatung. Das zeigt der aktuelle Gesundheitsmonitor, den die Bertelsmann Stiftung bei einer Tagung mit dem Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) über die Zukunft der unabhängigen Patientenberatung in Berlin vorstellte. Demnach sind die Nutzer von unabhängigen Beratungseinrichtungen mit 60 Prozent deutlich häufiger zufrieden, als die der anderen Beratungseinrichtungen. Einrichtungen wie die von Krankenkassen, Ärztekammern und Apotheken erreichen in punkto Zufriedenheit nur 43 Prozent und die der staatlichen Einrichtungen nur 30 Prozent. Zu den unabhängigen Beratungsstellen gehören die Verbraucherzentralen, unabhängige Patientenberatungsstellen, Selbsthilfegruppen und Wohlfahrts- beziehungsweise Sozialverbände. Jeder Dritte ist der Ansicht, dass diese Stellen besonders kompetent seien. "Wir müssen sicher stellen, dass die Qualität der Beratung kontinuierlich weiterentwickelt und die Unabhängigkeit auch weiterhin gewährleistet wird", kommentiert vzbv-Vorstand Gerd Billen die Monitorergebnisse.

(Pressemitteilung des vzbv, 5. Oktober)


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Mehr Transparenz bei Anwendungsbeobachtungen

Der Verband der Ersatzkassen e.V. (vdek) fordert mehr Transparenz bei den durchgeführten Anwendungsbeobachtungen. "Für jede Anwendungsbeobachtung sollte in angemessener Frist eine wissenschaftliche Auswertung der Ergebnisse verlangt werden, fußend auf den hierzu in standardisierter Form gestalteten Dokumentationsbögen. Diese Ergebnisse sind der Öffentlichkeit in geeigneter Form zugänglich zu machen, um eventuelle Risiken oder auch einen resultierenden Zusatznutzen klar benennen zu können." So hat der Vorstandsvorsitzende des vdek, Thomas Ballast die aktuelle Zahl der in diesem Jahr an Anwendungsbeobachtungen teilnehmenden Vertragsärzte kommentiert.

(Pressemitteilung des vdek, 2. Oktober)

Raute

___Außerdem___

Tag der Organspende: Ziel noch lange nicht erreicht

"Trotz weltweiter Fortschritte in der Transplantationsmedizin ist der Organmangel weiterhin ihr limitierender Faktor." Das hat Prof. Günter Kirste, Medizinischer Vorstand der Deutschen Stiftung Organtransplantation (DSO), auf dem diesjährigen Organspendekongress gesagt. Die Tagung fand erstmals in Deutschland statt. Von 2002 bis 2007 stieg die Zahl der Organspenden um 25 Prozent. Doch trotz Steigerung ist die Situation nach wie vor unbefriedigend und das Ziel noch lange nicht in Sicht, hieß es seitens des DSO. Zwei Drittel der Menschen wären laut aktuellen Umfragen bereit, ihre Organe zu spenden und 85 Prozent würden eine Organspende annehmen. Trotzdem haben lediglich 17 Prozent ihren Willen in einem Organspendeausweis dokumentiert. Die Stiftung arbeitet daran, möglichst vielen Patienten die lebensrettende Transplantation zu ermöglichen und gleichzeitig den Willen der Bevölkerung zur Organspende umzusetzen.

(Pressemitteilung der DSO, 6. Oktober)

Raute

Quelle:
Newsletter KBV-Kompakt vom 7. Oktober 2009
Herausgeber: Kassenärztliche Bundesvereinigung
Dr. Andreas Köhler (1. Vorsitzender der KBV, v.i.S.d.P.)
Redaktion:
Dezernat Kommunikation der KBV
Tel: 030 / 4005 - 2203
Fax: 030 / 4005 - 27 2203
E-Mail: ivelikova@kbv.de, sschramm@kbv.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 10. Oktober 2009