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AUSLAND/1519: Die Bedeutung der Gesundheit innerhalb der Millennium-Entwicklungsziele (DSW)


DSW [news] - Februar 2010
Deutsche Stiftung Weltbevölkerung

Die Bedeutung der Gesundheit innerhalb der Millennium-Entwicklungsziele

Die Gesundheit von Müttern und Kindern muss dringend verbessert werden, doch es mangelt an finanziellen Ressourcen.


Fünf der acht Millennium-Entwicklungsziele (MDGs) sind mit bevölkerungspolitischen Zielsetzungen verknüpft und zielen darauf ab, die Situation von Frauen weltweit zu verbessern und Menschenrechtsverletzungen - auch in Bezug auf die spezifischen Bedürfnisse von Frauen - zu beenden. Dies sind in einem übergeordneten Sinne die Ziele 2 (Grundschulbildung für alle Kinder) und 3 (Gleichbehandlung der Geschlechter und Stärkung von Frauen). Konkrete gesundheitspolitische Vorgaben formulieren die Millennium-Entwicklungsziele 4 (Senkung der Kindersterblichkeit), 5 (Verbesserung der Gesundheit von Müttern und universeller Zugang zu Diensten der reproduktiven Gesundheit) und 6 (Bekämpfung von HIV/Aids, Malaria und anderen Infektionskrankheiten).

Die zentrale Aufgabe besteht also darin, den Frauen in aller Welt zu ermöglichen, über ihren Körper und ihre Zukunft selbst zu bestimmen. Dazu zählt unter anderem, über die Zahl ihrer Kinder und den Abstand zwischen ihren Geburten selbst zu entscheiden. Doch davon sind wir heute noch weit entfernt: Mehr als 200 Millionen Frauen weltweit würden gern verhüten, wenn sie die Möglichkeit dazu hätten. Ungefähr 60 Millionen Frauen werden jährlich während der Geburt ihrer Kinder nicht angemessen betreut.

"Wir wissen, was getan werden muss"

"Wir wissen, was getan werden muss", erklärt Thoraya Ahmed Obaid, die Exekutiv-Direktorin des Bevölkerungsfonds der Vereinten Nationen (UNFPA). "Und gemessen am Nutzen sind die erforderlichen finanziellen Ressourcen äußerst bescheiden." Insgesamt werden derzeit jährlich 24,6 Milliarden US-Dollar für Familienplanung sowie die gesundheitliche Versorgung von Müttern und Neugeborenen benötigt, während zurzeit lediglich zwölf Milliarden US-Dollar bereitstehen. Die Verdoppelung der Mittel für Familienplanung und Dienstleistungen der sexuellen und reproduktiven Gesundheit könnte die Situation von Frauen in Entwicklungsländern deutlich verbessern. UNFPA betont, dass diese Strategie auch in wirtschaftlicher Hinsicht gewinnbringend ist: In die Gesundheit von Frauen zu investieren heißt, bedeutende Armutsrisiken zu bekämpfen.


Weitere Informationen:

Deutsche Stiftung Weltbevölkerung: "Müttergesundheit im Rahmen der aktuellen Entwicklungspolitik [1] ", Februar 2010 (PDF-Datei, 1,4 MB).
Guttmacher Institute: "Adding It Up: The Costs and Benefits of Investing in Family Planning and Maternal and Newborn Health [2]", 2009 (PDF-Datei).
DSW-Factsheet "Millennium-Entwicklungsziele [3] ", Oktober 2009 (PDF-Datei).

[1] http://www.dsw-hannover.de/pdf/Bericht_TDTH_V5.pdf
[2] http://www.guttmacher.org/pubs/AddingItUp2009.pdf
[3] http://www.dsw-online.de/pdf/Unterrichtseinheit_2310_web.pdf


Die DSW [news] werden im Rahmen der europäischen Öffentlichkeitskampagne "Reproductive Health For All" herausgegeben. Die Kampagne wird von der Europäischen Union finanziell gefördert. Für den Inhalt der DSW [news] ist allein die Deutsche Stiftung Weltbevölkerung verantwortlich; der Inhalt kann in keiner Weise als Standpunkt der Europäischen Union angesehen werden.

Internet: www.weltbevoelkerung.de/DSW_news/pdfs/DSW__news__Februar_2010.pdf


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Quelle:
DSW [news] - Februar 2010
Herausgeber: Deutsche Stiftung Weltbevölkerung (DSW)
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veröffentlicht im Schattenblick zum 5. März 2010