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KASSEN/1044: Spekulationen über Einschnitte für gesetzlich Krankenversicherte führen zu Verunsicherung (ver.di)


ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft - Presseinformation vom 5. Januar 2015

Spekulationen über Einschnitte für gesetzlich Krankenversicherte führen zu Verunsicherung



Berlin, 05.01.2015 - "Mit dem GKV-Finanzreformgesetz wird der Preiswettbewerb unter den gesetzlichen Krankenkassen durch den Gesetzgeber weiter forciert", erklärte Isolde Kunkel-Weber, Mitglied des Bundesvorstands der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di). Die gesetzlichen Krankenkassen seien bestrebt, den kassenindividuellen Zusatzbeitrag so gering wie möglich anzusetzen. Inwieweit dafür Leistungen gekürzt würden, bleibe zunächst abzuwarten. Dass der Zusatzbeitrag einseitig zu Lasten der Versicherten fällig sei, liege in der Verantwortung des Gesetzgebers, der mit dem GKV-Finanzreformgesetz die paritätische Finanzierung endgültig aufgekündigt habe, kritisierte die Gewerkschafterin.

Hintergrund ist die Absenkung des gesetzlich festgelegten Beitragssatzes zur Gesetzlichen Krankenversicherung um 0,9 Prozent durch das GKV-Finanzreformgesetz zum 1. Januar 2015 von 15,5 auf 14,6 Prozent. Die Krankenkassen erhalten damit die Möglichkeit, je nach Finanzlage einen kassenindividuellen Zusatzbeitrag zu erheben.

"Wir empfehlen jedem Versicherten in der gesetzlichen Krankenversicherung zunächst Ruhe zu bewahren und einen Wechsel abzuwarten beziehungsweise genauestens zu prüfen", so Kunkel-Weber weiter. Vor einem möglichen Wechsel sollten die Versicherten die Leistungen ihrer und anderer Krankenkassen vergleichen. Aufgrund der Gesetzeslage sei es möglich, dass einige Kassen Leistungsangebot und Prämien veränderten oder reduzierten.

"Die Gesetzliche Krankenversicherung hat die Aufgabe, die Gesundheit der Versicherten zu erhalten, wiederherzustellen oder ihren Gesundheitszustand zu verbessern sowie die Versicherten aufzuklären, zu beraten und auf gesunde Lebensführung hinzuwirken. Ein Wettbewerb in der Qualität der Leistungen kommt den Versicherten zu Gute, ein Wettbewerb fast ausschließlich über den Preis aber nicht", betonte Kunkel-Weber.

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Quelle:
Presseinformation vom 05.01.2015
ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft
Martina Sönnichsen - ver.di-Bundesvorstand
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veröffentlicht im Schattenblick zum 7. Januar 2015


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