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KASSEN/889: Kurznachrichten der Kassenärztlichen Bundesvereinigung vom 22.08.2012 (KBV)


KBV-Kompakt Nr. 34 - Kurznachrichten aus der KBV vom 22. August 2012

→  Entwurf: Krebsfrüherkennungs und -registergesetz
→  Kritik an Krankenkassen wegen Unwirtschaftlichkeit
→  LAVA und FALK: Entrüstung über Forderungen des GKV-Spitzenverbandes
→  KV Nordrhein: Patienten gegen Praxisgebühr
→  Umfrage: Hausärzte in Mecklenburg-Vorpommern sind zufrieden mit ihrem Beruf
→  Patienteninformationen: Themenkreis Lunge jetzt in sechs Fremdsprachen erhältlich



___Kompakt - Aus Berlin___
Entwurf: Krebsfrüherkennungs und -registergesetz

Das Kabinett hat den Gesetzentwurf zum Krebsfrüherkennungs und -registergesetz beschlossen. Das Gesetz sieht unter anderem klinische Krebsregister auf Landesebene und persönliche Einladungen der Versicherten zu Vorsorgeuntersuchungen vor.

(Pressemitteilung des Bundesministeriums für Gesundheit, 22. August)

Raute

___Kompakt - Aus KBV und KVen___
Kritik an Krankenkassen wegen Unwirtschaftlichkeit

Die Kassenärztliche Vereinigung (KV) Baden-Württemberg und der Berufsverband Niedergelassener Chirurgen (BNC) haben die Krankenkassen für ihren verschwenderischen Umgang mit Versichertengeldern kritisiert, den jüngst das Bundesversicherungsamt nachgewiesen hat. "Wenn Ärzte so wirtschaften würden wie Krankenkassen, wären sie sofort pleite", sagte KV-Vorstandsvorsitzender Dr. Norbert Metke. Die Vorwürfe der Krankenkassen, dass unnötig operiert werde, seien offensichtlich Versuche, vom eigenen Fehlverhalten abzulenken, erklärte BNC-Präsident Dr. Dieter Haack.

(Pressemitteilung der KV Baden-Württemberg, 15. August; Gesundheit Adhoc, 20. August)

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LAVA und FALK: Entrüstung über Forderungen des GKV-Spitzenverbandes

Die Arbeitsgemeinschaft LAVA - "Länderübergreifender Angemessener Versorgungsanspruch", hat sich deutlich gegen die vom Spitzenverband der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) angestrebte Honorarsenkung für die niedergelassenen Ärzte und Psychotherapeuten ausgesprochen. In dem vom Spitzenverband in Auftrag gegebenen PROGNOS-Gutachten wird eine Absenkung des Orientierungspunktwertes auf 3,2537 Cent gefordert, was sieben Prozent weniger finanzielle Mittel für die ambulante Versorgung bedeuten würde. Die LAVA äußerte Bedenken, dass eine solche Absenkung die Sicherstellung der ambulanten Versorgung gefährden würde. Auch die zur FALK (Freie Allianz der Länder KVen) zusammengeschlossenen Kassenärztliche Vereinigungen (KV) haben sich ebenfalls empört über die Forderungen des GKV-Spitzenverbandes gezeigt. Sie unterstützen die KBV in ihrer Position, sich gegen die Honorarsenkungen zur Wehr zu setzen. Die KV Niedersachsen empfindet die Forderungen als "Schlag ins Gesicht" und befürchtet Probleme bei der Nachwuchssuche.

(Gemeinsame Pressemitteilung der LAVA, 15. August; gemeinsame Presseinformation der FALK-KVen, 17. August; Pressemitteilung der KV Niedersachsen, 16. August)

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KV Nordrhein: Patienten gegen Praxisgebühr

Über 100.000 nordrheinische Patienten haben sich mit ihrer Unterschrift für ein Ende der Praxisgebühr ausgesprochen. Das berichtet die Kassenärztliche Vereinigung (KV) Nordrhein, die sich an einer bundesweiten Kampagne zur Abschaffung der Zuzahlung beteiligt. In der Politik bleibt die Praxisgebühr umstritten. Einem Bericht der Rheinischen Post zufolge habe sich die FDP-Spitze darauf verständigt, der von der CDU geplanten Zuschussrente für Geringverdiener nur zuzustimmen, wenn sich diese im Gegenzug zur Abschaffung der Praxisgebühr bereiterklären würde. Der Bundesvorsitzende der FDP, Philipp Rösler, dementierte ein derartiges Tauschgeschäft.

(Pressemitteilung der KV Nordrhein, 20. August; Agenturmeldung, 17. August)

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Umfrage: Hausärzte in Mecklenburg-Vorpommern sind zufrieden mit ihrem Beruf

Die Hausärzte in Mecklenburg-Vorpommern haben ihre berufliche Situation als gut oder sehr gut eingeschätzt. Das ergab eine Studie des Instituts Allgemeinmedizin der Universität Rostock im Auftrag des Landesministeriums für Arbeit, Gleichstellung und Soziales. Das Gesundheitsministerium und die Kassenärztliche Vereinigung des Landes hätten vieles für die Verbesserung der Situation von Allgemeinmedizinern getan. Der Studie zufolge sind die weiblichen Hausärzte etwas zufriedener als ihre männlichen Kollegen und junge Hausärzte zufriedener als ältere. Die Ergebnisse decken sich im Wesentlichen mit denen des Ärztemonitors 2012 der KBV.

(Pressemitteilung des Ministeriums für Arbeit, Gleichstellung und Soziales, 17. August)

Raute

___Kompakt - Aus den Verbänden___
Patienteninformationen: Themenkreis Lunge jetzt in sechs Fremdsprachen erhältlich

Das Ärztliche Zentrum für Qualität in der Medizin (ÄZQ) hat im Auftrag der KBV und der Bundesärztekammer die Patienteninformationen zu Atemwegserkrankungen in sechs Fremdsprachen veröffentlicht: Arabisch, Englisch, Französisch, Spanisch, Türkisch und Russisch. Sie sollen Ärzten im Gespräch mit Patienten helfen, die kein oder wenig Deutsch sprechen. Sie informieren über Asthma, die dauerhaft atemwegsverengende Lungenerkrankung (COPD), Verschlechterung bei COPD sowie richtiges Inhalieren. Die KBV veröffentlicht alle Patienteninformationen auf ihrer Website. Folgende Informationen sind bislang ebenfalls in Fremdsprachen erhältlich: Diabetes und Augen sowie Diabetes und Füße.

(Pressemitteilung des ÄZQ, 21. August)

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Quelle:
Newsletter KBV-Kompakt Nr. 34 vom 22. August 2012
Herausgeber: Kassenärztliche Bundesvereinigung
Impressum: http://www.kbv.de/8.html
Redaktion: Dezernat Kommunikation der KBV
Telefon: 030 / 4005 - 2203, Fax: 030 / 4005 - 27 2203
E-Mail: info@kbv.de
Internet: www.kbv.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 25. August 2012