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KASSEN/886: Kurznachrichten der Kassenärztlichen Bundesvereinigung vom 08.08.2012 (KBV)


KBV-Kompakt Nr. 32 - Kurznachrichten aus der KBV vom 8. August 2012

→  Organspende: Beschleunigte Verfahren heizen Diskussion an
→  Kabinett will Situation pflegebedürftiger behinderter Menschen verbessern
→  Köhler: "Kassen wollen auf dem Rücken der Patienten sparen"
→  Westfälische Ärzte sind mit ihrem Beruf zufrieden



___Kompakt - Aus Berlin____
Organspende: Beschleunigte Verfahren heizen Diskussion an

In der Debatte um die Organspende in Deutschland gibt es neue Informationen: Immer häufiger wird ein beschleunigtes Vermittlungsverfahren [http://www.baek.de/page.asp?his=3.71.9972.10676.10713] angewendet. Dabei vergeben Kliniken Spenderorgane unter bestimmten Voraussetzungen direkt, meist innerhalb einer Region. Kritiker sehen darin eine Möglichkeit für Manipulation. Anlässlich des Organspendeskandals an den Transplantationszentren Göttingen und Regensburg hat der Bundesgesundheitsminister, Daniel Bahr (FDP), für Ende August ein Treffen mit Akteuren des Gesundheitswesens angekündigt, um zu diskutieren, wie Manipulation zukünftig vermieden werden kann. In Göttingen hat man inzwischen Hinweise darauf gefunden, dass Geld eine Rolle gespielt hat. Auch die Beziehung der beiden beschuldigten Ärzte wird geprüft. Der Patientenbeauftragte der Bundesregierung, Wolfgang Zöller (CSU), befürchtet einen großen Vertrauensverlust bei der Organspendebereitschaft, der Leben kosten könnte. Die Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen fordert eine stärke staatliche Aufsicht des Organspendesystems.

(Deutsches Ärzteblatt, 7. August und 6. August; Ärzte Zeitung, 7. August, 4. August, 2. August, 1. August; Pressemitteilung des Bundesgesundheitsministeriums, 3. August; Pressemitteilung der Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen, 2. August)

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Kabinett will Situation pflegebedürftiger behinderter Menschen verbessern

Das Bundeskabinett hat einen Gesetzentwurf zur Regelung des Assistenzpflegebedarfs in stationären Vorsorge- und Rehabilitationseinrichtungen beschlossen. Demnach soll pflegebedürftigen behinderten Menschen während des Aufenthalts weiterhin eine Assistenzpflegeperson zur Verfügung stehen sowie Pflegegeld bezahlt werden. Der Entwurf knüpft an das 2009 in Kraft getretene Gesetz zur Regelung des Assistenzpflegebedarfs im Krankenhaus an.

(Pressemitteilung des Bundesgesundheitsministeriums, 1. August)

Raute

___Kompakt - Aus den Verbänden___
Köhler: "Kassen wollen auf dem Rücken der Patienten sparen"

KBV-Chef Dr. Andreas Köhler hat die Krankenkassen aufgefordert, die notwendigen Mittel zur ambulanten Versorgung der Patienten bereit zu stellen und einen seit 2008 angefallenen Inflationsausgleich von 3,5 Milliarden Euro zu zahlen. Er reagierte damit auf die Forderungen der Kassen, in der ambulanten Versorgung finanzielle Kürzungen vorzunehmen. Der Gesetzgeber schreibe für 2013 vor, die vertragsärztliche Vergütung an die Entwicklung der Morbidität anzupassen, sagte Köhler. Außerdem würden Einsparungen vor allem auf dem Land die Versorgung gefährden.

(Pressemitteilung der KBV, 8. August)

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Westfälische Ärzte sind mit ihrem Beruf zufrieden

Die Vertragsärzte und -psychotherapeuten der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) Westfalen-Lippe haben trotz hoher Arbeitsbelastung Spaß an ihrem Beruf. Das hat die KV mit Bezug auf die Ergebnisse des Ärztemonitors 2012, einer Befragung von 11.000 Niedergelassenen, bekanntgegeben. 98 Prozent der Befragten halten die Arbeit mit dem Patienten für "sinnvoll und nützlich". Die durchschnittliche Wochenarbeitszeit eines westfälischen Niedergelassenen beträgt laut Studie 56 Stunden, in denen täglich etwa 54 Patienten behandelt werden. Für Verwaltungsaufgaben fallen knapp acht Stunden pro Woche an. Dieser "unnötige Papierkram" müsse deutlich reduziert werden, um mehr Zeit für die Behandlung der Patienten zu haben, forderte der KV-Vorsitzende, Dr. Wolfgang-Axel Dryden.

(Pressemitteilung der KV Westfalen-Lippe, 2. August)

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Quelle:
Newsletter KBV-Kompakt Nr. 32 vom 8. August 2012
Herausgeber: Kassenärztliche Bundesvereinigung
Impressum: http://www.kbv.de/8.html
Redaktion: Dezernat Kommunikation der KBV
Telefon: 030 / 4005 - 2203, Fax: 030 / 4005 - 27 2203
E-Mail: info@kbv.de
Internet: www.kbv.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 10. August 2012