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KASSEN/837: Kurznachrichten der Kassenärztlichen Bundesvereinigung vom 27.10.2011 (KBV)


KBV-Kompakt - Kurznachrichten aus der KBV vom 27. Oktober 2011


→  KBV kontrovers: Wie viel Selbstbestimmung darf's denn sein?
→  Qualitätsmanagement in fast allen Praxen
→  Richtlinie zur Übertragung ärztlicher Aufgaben auf Pflegepersonal beschlossen
→  Nordrhein-Westfalen: Petition kann öffentlich verhandelt werden
→  Demonstration gegen Versorgungsstrukturgesetz in Hamburg
→  KV Baden-Württemberg: Fluglotsen klar im Vorteil
→  Bundesärztekammer beruft neuen Geschäftsführer
→  Studie: Weg von der Einzelpraxis, hin zu Kooperationen
→  Immer mehr Kinder bekommen Psychopharmaka
→  Ärzte sollen sich für Schmerztherapie qualifizieren
→  Aktionsbündnis Organspende im Rheinland gestartet
→  Broschüre zum Thema Prostata: Kommentare erwünscht
→  Berufsziel Apotheker: Zahl der Studienanfänger steigt

Raute

___Kompakt - Aus KBV und KVen___

KBV kontrovers: Wie viel Selbstbestimmung darf's denn sein?

Die Rolle der Patienten im Wandel hat im Mittelpunkt der Veranstaltung "KBV kontrovers" in Berlin gestanden. Dazu diskutierten Ärzte-, Patienten und Krankenkassenvertreter Themen wie die Selbstbeteiligung von Patienten, Arztbewertungsportale, qualitätsgesicherte Patienteninformationen und ein nachhaltiges Gesundheitswesen. Ein Bericht der Veranstaltung steht online zur Verfügung.

(Pressemitteilung der KBV, 26. Oktober)


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Qualitätsmanagement in fast allen Praxen

Rund 80 Prozent der niedergelassenen Vertragsärzte und -psychotherapeuten erfüllen die Anforderungen des Gemeinsamen Bundesausschusses an das interne Qualitätsmanagement. Darunter sind zahlreiche Praxen, die sogar weiter fortgeschritten sind. Dies ergab die Auswertung einer Stichprobe, die die KBV im vergangenen Jahr unter 3.360 niedergelassenen Ärzten und Psychotherapeuten erhoben hat.

(Pressemitteilung der KBV, 25. Oktober)


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Richtlinie zur Übertragung ärztlicher Aufgaben auf Pflegepersonal beschlossen

Der Gemeinsame Bundesausschuss (GBA) hat am 20. Oktober einstimmig eine Richtlinie zur Übertragung von Heilkunde auf Angehörige der Pflegeberufe im Rahmen von Modellvorhaben beschlossen. Die KBV gegrüßt den Beschluss, da dieser das Wohl der Patienten stärke und auch die Attraktivität sowohl des Arzt- als auch des Pflegeberufs steigere. Auch der Deutsche Pflegerat (DPR) äußerte sich positiv und sieht in der Entscheidung des GBA einen großen Fortschritt für die Gesundheitsversorgung. Die Kassenärztliche Vereinigung (KV) Niedersachsen bewertet die Richtlinie kritisch und fordert auch für die Zukunft eine klare Abgrenzung von ärztlichen und nicht-ärztlichen Tätigkeiten im Pflegebereich.

(Pressemitteilung des GBA, 20. Oktober; Pressemitteilung der KBV, 20. Oktober; Pressemitteilung des DPR, 20. Oktober; Pressemitteilung der KV Niedersachsen, 26. Oktober)


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Nordrhein-Westfalen: Petition kann öffentlich verhandelt werden

Die von Dr. Axel Dryden, Vorstandsvorsitzender der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) Westfalen-Lippe, eingereichte Petition an den Deutschen Bundestag für eine "gerechte Versorgung in Nordrhein-Westfalen" hat bereits über 100.000 Unterstützer erreicht. Damit ist garantiert, dass die Petition im Petitionsausschuss öffentlich verhandelt wird. Auch die KV Rheinland-Pfalz unterstützt die Initiative.

(Gemeinsame Pressemitteilung der KV Westfalen-Lippe, der KV Nordrhein und des Landesverbandes der Praxisnetze Nordrhein-Westfalen, 19. Oktober; Pressemitteilung der KV Rheinland-Pfalz, 20. Oktober)


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Demonstration gegen Versorgungsstrukturgesetz in Hamburg

Hamburgs niedergelassene Ärzte sowie Patienten haben gestern in der Innenstadt gegen das Versorgungsstrukturgesetz protestiert, das die Versorgungsstrukturen in der Hansestadt einschränke. Sie forderten eine bedarfsgerechte, auf Hamburg abgestimmte Versorgung, die nur vor Ort geplant und umgesetzt werden könne.

(Pressemitteilung der Kassenärztlichen Vereinigung Hamburg, 26. Oktober)


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KV Baden-Württemberg: Fluglotsen klar im Vorteil

Der Vorstandsvorsitzende der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) Baden-Württemberg, Dr. Norbert Metke, hat der Gewerkschaft der Fluglotsen zu der ausgehandelten Lohnsteigerung von 5,2 Prozent gratuliert. Gleichzeitig bedauerte Metke, dass Ärzte sich mit 1,25 Prozent Zuwachs im Gesamthonorar zufrieden geben müssten.

(Pressemitteilung der KV Baden-Württemberg, 21. Oktober)

Raute

___Kompakt - Aus den Verbänden___

Bundesärztekammer beruft neuen Geschäftsführer

Die Bundesärztekammer (BÄK) erhält zum Jahreswechsel einen neuen Hauptgeschäftsführer: Dr. Bernhard Rochell. Derzeit leitet er das Dezernat Vergütung, Gebührenordnung und Morbiditätsorientierung der KBV.

(Pressemitteilung der BÄK, 24. Oktober)


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Studie: Weg von der Einzelpraxis, hin zu Kooperationen

Sich gemeinsam mit anderen Ärzten niederzulassen, liegt im Trend - vor allem in den alten Bundesländern. Das ist eines der Ergebnisse der von der Deutschen Apotheker- und Ärztebank (apoBank) und dem Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung durchgeführten "Existenzgründungsanalyse für Ärzte 2009/2010". Der Studie zufolge dominiert in den neuen Bundesländern weiterhin die Einzelpraxis.

(Pressemitteilung der apoBank, 21. Oktober)


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Immer mehr Kinder bekommen Psychopharmaka

Ärzte verordnen psychisch kranken Kindern und Jugendlichen immer öfter Psychopharmaka, weil die Wartezeiten bei Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeuten zu lang sind. Das hat die Bundespsychotherapeutenkammer (BPtK) gemeldet und beruft sich dabei auf eine Studie der Techniker Krankenkasse (TK). Danach sind die Verordnungen für Medikamente gegen das sogenannte Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätssyndrom deutlich gestiegen.

(Pressemitteilung der BPtK, 25. Oktober; Pressemitteilung der TK, 19. Oktober)


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Ärzte sollen sich für Schmerztherapie qualifizieren

Die Schmerztherapie sollte verpflichtend in die Aus- und Weiterbildung von Ärzten aufgenommen werden, hat der Weltärztebund gefordert. Weltweit erlitten Millionen von Menschen unnötige Schmerzen, weil sie keine angemessene Schmerzbehandlung erhielten. Das liege unter anderem an Defiziten in der ärztlichen Ausbildung bei der Beurteilung und Behandlung von Schmerzen, beklagte der Weltärztebund.

(Pressemitteilung der Bundesärztekammer, 21. Oktober)


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Aktionsbündnis Organspende im Rheinland gestartet

Eine Million Organspendeausweise wollen die AOK Rheinland/Hamburg und die Deutsche Stiftung Organtransplantation verteilen. Öffentlichkeitswirksame Unterstützung bekommen sie von den Fußball-Bundesligisten 1. FC Köln, Bayer 04 Leverkusen und Borussia Mönchengladbach.

(Pressemitteilung des AOK-Bundesverbandes, 23. Oktober)


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Broschüre zum Thema Prostata: Kommentare erwünscht

Das Ärztliche Zentrum für Qualität in der Medizin (ÄZQ) hat eine erste Version der Broschüre Früherkennung von Prostatakrebs zur öffentlichen Konsultation online gestellt. Bis zum 24. November haben Interessierte und Experten die Möglichkeit, Kommentare an die Redaktion zurückzumelden. Die Vorschläge werden gegebenfalls in der Finalversion der Broschüre berücksichtigt.

(Pressemitteilung des ÄZQ, 26. Oktober)


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Berufsziel Apotheker: Zahl der Studienanfänger steigt

4.500 Abiturienten haben sich zum aktuellen Wintersemester an den Universitäten für das Studienfach Pharmazie beworben - 600 mehr als zum Wintersemester 2010/2011. Darauf hat die Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände (ABDA) aufmerksam gemacht und einen steigenden Bedarf an Apothekern vorausgesagt.

(Pressemitteilung der ABDA, 21. Oktober)


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Quelle:
Newsletter KBV-Kompakt vom 27. Oktober 2011
Herausgeber: Kassenärztliche Bundesvereinigung
Impressum: http://www.kbv.de/8.html
Redaktion: Dezernat Kommunikation der KBV
Telefon: 030 / 4005 - 2203, Fax: 030 / 4005 - 27 2203
E-Mail: info@kbv.de
Internet: www.kbv.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 29. Oktober 2011