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VORSORGE/564: "Vorsorge vor sexuell übertragbaren Krankheiten braucht hohe Aufmerksamkeit" (Braunschweig)


Stadt Braunschweig - Pressemitteilung von Freitag, 30. Dezember 2011

"Vorsorge vor sexuell übertragbaren Krankheiten braucht weiterhin hohe Aufmerksamkeit"

Gesundheitsamtsleiterin Dr. Pfingsten-Würzburg zum Ergebnis des kostenlosen Testangebots am Welt-AIDS-Tag:


Braunschweig. Mit dem Angebot, sich kostenlos zu sexuell übertragbaren Infektionserkrankungen beraten und untersuchen zu lassen, hat sich die AIDS-Beratungsstelle des Gesundheitsamtes auch in diesem Jahr an Aktionen zum Welt-AIDS-Tag am 1. Dezember beteiligt. Die Resonanz war groß: 62 Klienten nutzten diese Möglichkeit. Alle HIV-Testergebnisse waren negativ. Rund ein Drittel der untersuchten Klienten litt jedoch an anderen sexuell übertragbaren Krankheiten.

"Wir registrieren in unserer AIDS-Beratungsstelle inzwischen noch seltener als früher HIV-positive Befunde", berichtet Gesundheitsamtsleiterin Dr. Sabine Pfingsten-Würzburg. "Die jahrelange, intensive AIDS-Aufklärungsarbeit in den Beratungsstellen kommt in Deutschland zum Tragen." Nach den neuesten Daten des Robert-Koch-Institutes (RKI) vom November 2011 ist die Zahl der Neuinfektionen rückläufig. Das RKI schätzt, dass sich in Deutschland am Ende des Jahres rund 2700 Menschen neu mit HIV infiziert haben und insgesamt rund 73000 Menschen mit HIV oder AIDS in Deutschland leben. Auch für Niedersachsen ist die Zahl der Neudiagnosen zurückgegangen. Bis zum 1. November wurden 114 Neuerkrankungen registriert.

Frühzeitige medikamentöse Behandlung bei positivem Nachweis kann mittlerweile den Ausbruch von AIDS lange hinauszögern. "Allerdings gibt es keinen Anlass zur Entwarnung", betont Dr. Pfingsten-Würzburg. Safer Sex sei die einzig wirksame Methode, bei intimen Kontakten eine Infektion mit HIV zu vermeiden. Nach wie vor würden sich HIV und AIDS weltweit ausbreiten, sodass es nach wie vor wichtig sei, der Aufklärung und Prävention hohe Aufmerksamkeit zu schenken.

"Kondome schützen außerdem vor vielen anderen sexuell übertragbaren Krankheiten", so die Medizinerin weiter. Immerhin rund ein Drittel der Klienten, die sich am Welt-AIDS-Tag im Gesundheitsamt untersuchen ließen, litten an anderen Infektionskrankheiten, die durch Sexualkontakte weitergegeben werden. Angeboten wurden Blut- bzw. Abstrichuntersuchungen auf Syphiliserreger, Gonokokken, Chlamydien, humane Papillomviren sowie Hepatitis- B- und C-Viren.

"Andere sexuell übertragbare Erkrankungen sind ebenfalls ernst zu nehmen, und sie können den Weg für HIV-Infektionen bereiten", betont die Leiterin der AIDS-Beratungsstelle, Dr. Brigitte Buhr-Riehm. "Der Schwerpunkt unserer Beratung liegt deshalb vor allem auch in Informationen zu Übertragungswegen und zu Schutzmaßnahmen zur Vermeidung von Ansteckung durch diese Krankheitserreger." Klienten mit wechselnden Sexualpartnern und risikoreichen Kontakten wird empfohlen, sich zusätzlich zum Gebrauch von Kondomen beim Hausarzt gegen Hepatitis A und B impfen zu lassen. Die Ständige Impfkommission (STIKO) am RKI hat inzwischen "Sexualverhalten mit hoher Infektionsgefährdung" als Indikation für die Hepatitis A- und B-Impfung mit aufgenommen. Somit werden die Kosten von der Krankenkasse getragen.

Auch unabhängig vom Welt-AIDS-Tag bietet die AIDS-Beratungsstelle im Gesundheitsamt (Hamburger Straße 226) in ihrer regelmäßigen Sprechstunde Beratung und Untersuchungen zu HIV und anderen sexuell übertragbaren Infektionserregern und -erkrankungen an, wie zum Beispiel Syphillis-Erreger (Lues), Gonokokken (Tripper), Chlamydien, HPV (Humanpapillomaviren), Hepatitis B-Erreger. Durchgeführt werden Blut- und Abstrichuntersuchungen.


Sprechstunden der AIDS-Beratung:
dienstags 12 bis 16 Uhr, mittwochs 19 bis 21 Uhr (ohne Abstrich-Untersuchung), freitags 9 bis 12 Uhr.
Die Sprechstunde ist telefonisch zu erreichen unter den Nummern:
(0531) 470-72 52, -7253 und -7254.


In jedem Fall ist anonyme Beratung garantiert.

Weitere Informationen im Internet unter:
www.braunschweig.de/gesundheit/beratungsangebot


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Quelle:
Pressemitteilung von Freitag, 30. Dezember 2011
Stadt Braunschweig, Pressestelle
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Internet: www.braunschweig.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 31. Dezember 2011