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VORSORGE/491: Wegen Masern-Epidemie vor Südafrikareise zur Masern-Impfung (Soest)


Kreis Soest - Pressemitteilung von Donnerstag, 29. April 2010

Gesundheitsamt rät vor Südafrikareise zur Masern-Impfung

Am Kap wütet zurzeit Epidemie - Auch andere vorbeugende Maßnahmen notwendig


Kreis Soest (kso.2010.04.29.180.-rn). Das Fußballfieber grassiert, weil die WM in Südafrika bevorsteht. Dieser Befund interessiert Dr. Almira Tigges, Expertin für Impfvorbeugung und Reisemedizin im Gesundheitsamt des Kreises Soest, weniger. Da am Kap aber zurzeit eine Masern-Epidemie wütet, empfiehlt sie dringend allen Fußballfans und anderen Südafrikatouristen, die keinen Masern-Schutz aufweisen, sich gegen Masern impfen zu lassen.

Dr. Tigges nimmt die "Europäische Impfwoche" bis zum 1. Mai 2010 zum Anlass, diese Empfehlung auszusprechen: "Masern könnten ausgerottet werden, wenn sich mindestens 95 Prozent der Bevölkerung impfen lassen würden. Leider wiesen die Schulanfänger im Kreis Soest im vergangenen nur zu gut 90 Prozent den kompletten Schutz auf, also zwei Impfungen." Es sei wichtig, sich impfen zu lassen, um selbst nicht krank zu werden und sich nicht den möglichen Komplikationen der Krankheit auszusetzen. Denn bei Masern handele es sich beileibe nicht um eine harmlose Kinderkrankheit. Auf der anderen Seite gelte es auch, die Krankheit nicht zu importieren. Masern verbreiteten sich durch Tröpfcheninfektion sehr rasch.

Auch in Deutschland seien Masern aktuell leider wieder ein Thema, verweist sie auf eine aktuelle Statistik des Robert-Koch-Instituts. Danach erkrankten in Deutschland in den ersten 15 Wochen des Jahres 2010 bereits 219 Personen an Masern, von denen 35 im Krankenhaus behandelt werden mussten. Denn eine Erkrankung an Masern kann schwere Folgen haben. In einem Fall von 1.000 bis 3.000 Erkrankten kann es zu einer Hirnentzündung kommen, die zum Teil tödlich verläuft. Bei Überlebenden einer Hirnhautentzündung kann die Erkrankung schwere Schäden am zentralen Nervensystem hinterlassen.

Für eine Reise nach Südafrika empfiehlt Dr. Tigges zusätzlich einen belastbaren Impfschutz gegen Tetanus, Diphtherie, Kinderlähmung und Hepatitis A. An den Fußballaustragungsstätten bestehe keine Malariainfektionsgefahr. Sollte aber der Krüger-Nationalpark (Ostteil von Südafrika) zusätzlich auf dem Reiseplan stehen, sollten Schutzmaßnahmen gegen Moskitostiche (nachtaktive Mücke) beachtet werden. Tags könnten Mücken das Dengue-Fieber übertragen, eine hämorrhagische Fieberart. Dagegen gebe es noch keine Impfungen.

Bezüglich der Trinkwasserqualität erfülle Südafrika nicht unsere Hygienestandards. Das Wasser aus der Wasserleitung sei nicht überall trinkbar. Um Darminfektionen vorzubeugen sei von unabgekochtem Wasser sowie rohen Speisen, Muscheln oder Salaten abzuraten, die mit dem vorhandenen unabgekochten Wasser gewaschen wurden. Der alte Grundsatz laute: "Cook it, boil it, peel it or forget it!"

Für eine Jagdsafari sei dringend zum Tollwutimpfschutz zu raten. Älteren Reisenden (über 60) werde zusätzlich zur Impfung gegen die Grippe und die Pneumokokken geraten. Diese seien in Deutschland für diese Altersgruppe mittlerweile Standardimpfungen und würden auch von den Krankenkassen übernommen. "Ganz allgemein ist vor der Sommerreisezeit auf die Notwendigkeit hinzuweisen, dass man sich vor Auslandsreisen früh genug, also acht Wochen vor der Abreise, zu möglichen gesundheitlichen Vorsorgemaßnahmen reisemedizinisch beraten lassen sollte", bringt Dr. Tigges ihre Empfehlungen auf einen Nenner. Eine Auflistung der Gelbfieberimpfstellen im Kreis Soest sei im Netz unter www.kreis-soest.de, Bürgerservice Gesundheit, zu finden.


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Quelle:
Pressemitteilung von Donnerstag, 29. April 2010
Kreis Soest
Pressereferent, Wilhelm Müschenborn (V.i.S.d.P.)
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veröffentlicht im Schattenblick zum 30. April 2010