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VORSORGE/444: Krebs vom Grill? Darmkrebsvorsorge rettet Leben! (BNG)


Berufsverband Niedergelassener Gastroenterologen Deutschlands e.V. - Montag, 25. Mai 2009

Krebs vom Grill?

Darmkrebsvorsorge rettet Leben!


(25.05.09) Wie jedes Jahr geistern pünktlich zu Beginn der Grillsaison Warnungen über den Verzehr von scharf Angebratenem durch sämtliche Medien. Vor allem Darmkrebs zählt zu den gefährlichen möglichen Folgen. Doch gerade diese Krebsart verliert viel von ihrem Schrecken, denn sie kann nachgewiesenermaßen durch eine ernstgenommene Vorsorge effektiv vermieden werden.

Aus berufenem Mund kommt die diesjährige Warnung: Das Deutsche Krebsforschungszentrum in Heidelberg hat eine Pressemeldung herausgegeben, in der unter Bezug auf eine aktuelle Studie mit über 4.000 Teilnehmern festgestellt wird, dass Menschen, die gern und oft scharf angebratenes Grillfleisch essen, deutlich häufiger Polypen im Dickdarm haben als Menschen, die das nicht so mögen. Und aus Dickdarmpolypen kann Krebs entstehen.

"Tatsächlich ist der unbehandelte Dickdarmkrebs, wenn er zu spät entdeckt wird, eine lebensbedrohende Erkrankung", bestätigt auch Dr. Franz Josef Heil vom Vorstand des Berufsverbandes Niedergelassener Gastroenterologen (bng), fügt jedoch hinzu, dass "sich Darmkrebs in der Regel erst ab der Lebensmitte langsam, über einen Zeitraum von etwa zehn Jahren aus Vorstufen entwickelt. Die Vorstufen sind Polypen, also gutartige Gewächse der Darmwand, die durch eine Darmspiegelung normalerweise leicht entdeckt und entfernt werden können."

Jeder gesetzlich Krankenversicherte hat ab dem 56. Lebensjahr alle zehn Jahre Anspruch auf eine vorsorgliche Darmspiegelung. Das rechtzeitige Entfernen von Polypen und die regelmäßige Kontrolle sind effektive Maßnahmen, mit denen 80 Prozent aller Darmkrebserkrankungen vermieden werden können. "Man kann darüber streiten", so Dr. Heil, "ob die Gefahren, die von angekohltem Grillfleisch ausgehen, wirklich so große Bedeutung haben, wie es so oft medienwirksam und passend zur Jahreszeit behauptet wird. Sehr große Bedeutung für jeden hat aber, dass man sich vor Darmkrebs am besten durch eine Vorsorgeuntersuchung schützen kann!"


Regelmäßige Informationen finden Sie auch auf unserer Internet-Seite:
www.gastromed-bng.de


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Quelle:
Berufsverband Niedergelassener Gastroenterologen Deutschland e.V.
Informationen aus der Gastroenterologie - Infobrief zur Gastroenterologie 22. KW 09
Presse: Dr. Holger Böhm, E-Mail: bng@skriptstudio.de
Insel 3, 89231 Neu-Ulm
Telefon: 0700 26426426, Fax:0731 7054711
E-Mail: info@gastromed-bng.de
Internet: www.gastromed-bng.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 27. Mai 2009