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PERSONALIEN/068: Pionier in der Behandlung und Erforschung der Osteoporose (idw)


Universitätsklinikum Heidelberg - 07.12.2015

Pionier in der Behandlung und Erforschung der Osteoporose wird 80


Festsymposium in der Medizinischen Universitätsklinik Heidelberg zu Ehren von Professor Dr. Dr. h.c. Reinhard Ziegler am 9. Dezember 2015 / Fortbildungsveranstaltung zu Themen aus der Osteologie: Biorhythmen im Knochenstoffwechsel, Rückenschmerz und Osteoporose / Interessierte Bevölkerung herzlich eingeladen

Er erkannte als einer der ersten in Deutschland in der Osteoporose eine Stoffwechselerkrankung, die auch als solche behandelt werden kann - um Knochenbrüchen vorzubeugen anstatt sie nur, wie bis dato üblich, zu verarzten. Professor Dr. Dr. h.c. Ziegler, von 1979 bis 2001 Ärztlicher Direktor der Klinik für Endokrinologie, Stoffwechsel und klinische Chemie des Universitätsklinikums Heidelberg feiert am 8. Dezember 2015 seinen 80. Geburtstag. Zu seinen Ehren veranstaltet die Klinik am Mittwoch, 9. Dezember, ein Festsymposium. Das Themenspektrum reicht vom Biorhythmus des Knochenstoffwechsels, über Störungen der Knochenbildung bis hin zu Rückenschmerzen und der zweckmäßigen Behandlung der Osteoporose. Die Fortbildungsveranstaltung für Ärzte und Apotheker beginnt um 18 Uhr im Hörsaal der Medizinischen Universitätsklinik, Im Neuenheimer Feld 410, 69120 Heidelberg. Die interessierte Bevölkerung ist ebenfalls herzlich eingeladen.

Professor Ziegler widmete sich mehr als 35 Jahre der Erforschung der Osteoporose. Dabei interessierte er sich nicht nur für die Abläufe im Knochen, die zu dessen kontinuierlichem Abbau führen, sondern auch für Häufigkeit und Auswirkungen des chronischen Leidens in Deutschland sowie Möglichkeiten, dem Knochenschwund durch eine gesunde Lebensführung entgegen zu wirken. In Deutschland leiden rund acht Millionen Menschen, überwiegend Frauen, an Osteoporose. Rund ein Viertel der über 50-Jährigen ist betroffen. Ihre Knochen können bereits bei alltäglichen Belastungen brechen; besonders Wirbelkörper, hüftnahe Oberschenkel- und die Unterarmknochen sind gefährdet.

Zweifelhafter Trend in der Osteoporose-Therapie: Nutzen von hohen Dosen Vitamin D nicht bewiesen

Die Therapie dieses Volksleidens ist nach wie vor eine Herausforderung für Ärzte: "Glücklicherweise gibt es heute ein ganzes Portfolio an Therapien, die alle gut funktionieren. Es kommt allerdings darauf an, die individuell passende Therapie auszuwählen, die für den Patienten am besten verträglich ist", erklärt Professor Dr. Dr. Dr. h.c. Christian Kasperk, Leiter der Sektion Osteologie der Universitätsklinik für Endokrinologie, Stoffwechsel und klinische Chemie. Besonders hilfreich ist die Kombination von Medikamenten mit ausreichend Bewegung, z.B. in Form von Nordic Walking, und einer Kalzium- und Vitamin D-reichen und daher knochenfreundlichen Ernährung. "Hier lohnt es sich für Betroffene, die aufgenommene Menge an Kalzium und Vitamin D anhand von Ernährungstabellen täglich zu überschlagen. Sie wird meist überschätzt. Diese Mühe zahlt sich für die Knochengesundheit aus", so der Experte.

Wer nicht auf die empfohlene Menge an Kalzium und Vitamin D kommt, kann dann gezielt zu Nahrungsergänzungsmitteln greifen. Von einem Zuviel ist aber dringend abzuraten. "Häufig erhalten Patienten die Empfehlung, hohe Mengen Vitamin D zu sich zu nehmen, um den Knochenstoffwechsel anzukurbeln. Der Nutzen ist allerdings nicht bewiesen, die Studien dazu laufen noch", so Kasperk. "Es ist auch noch nicht klar, ob ein stark erhöhter Vitamin D-Spiegel sogar eher schadet." Beim Symposium wird er über den aktuellen Stand der Osteoporose-Therapie berichten.

Nestor der deutschen internistischen Osteologie

Professor Ziegler, 1935 in Leipzig geboren, studierte in München, Düsseldorf, Wien und Frankfurt am Main. Seine medizinische Ausbildung führte ihn über Frankfurt nach Ulm, wo er 1972 die Facharztanerkennung für Innere Medizin und 1977 für Endokrinologie erhielt. 1979 nahm er den Ruf an das Universitätsklinikum Heidelberg an. Nach früheren Schwerpunkten in der Insulin- und Diabetesforschung beschäftigte sich Professor Ziegler nach 1964 in erster Linie mit dem Kalziumstoffwechsel und seinen Hormonen. Zahlreiche wissenschaftliche Ehrungen wurden ihm zuteil. Seit 1961 hat er über 700 Originalarbeiten, gedruckte Vorträge und Buchbeiträge publiziert. Er gilt als der Nestor der deutschen internistischen Osteologie.


Kontakt:
Prof. Dr. Dr. Dr. h.c. Christian Kasperk
Sektionsleitung Osteologie
Sandra Händel (Sekretariat)
E-Mail: sandra.haendel@med.uni-heidelberg.de

Weitere Informationen finden Sie unter

http://www.klinikum.uni-heidelberg.de/fileadmin/pressestelle/VK/2015/finaler_flyer_festsymposium_prof._ziegler.pdf
Flyer zum Festsymposium

http://www.klinikum.uni-heidelberg.de/Sektion-Osteologie.113037.0.html
Sektion Osteologie, Universitätsklinikum Heidelberg

http://www.osteoporose.org/
Informationen zu Osteoporose, Kuratorium für Knochengesundheit e.V.

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung stehen unter:
http://idw-online.de/de/institution665

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Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft - idw - Pressemitteilung
Universitätsklinikum Heidelberg, Julia Bird, 07.12.2015
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 9. Dezember 2015

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