Schattenblick →INFOPOOL →MEDIZIN → FAKTEN

GESUNDHEIT/859: Unfallbrennpunkt Küche - Verbrühungen, Verbrennungen, Verletzungen (BGW)


Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege (BGW)
BGW-Presse-Info Ausgabe 03/2010 - Oktober 2010

Unfallbrennpunkt Küche. Verbrühungen, Verbrennungen, Verletzungen:
die größten Gefahren an Herd & Spüle - und wie man sie ausschaltet

In Krankenhaus- und Heimküchen lauern viele Unfallgefahren


In der Küche sind vor allem Haut und Knochen gefährdet, weiß die Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege (BGW). Die Haut durch Verbrühungen, Verbrennungen und Schnitte, aber auch durch Feuchtigkeit; die Knochen durch Stolpern und Ausrutschen, aber auch durch langes Stehen und schweres Heben. Einige BGW-Tipps zur Vorbeugung.

Bei der BGW sind die Beschäftigten vieler Krankenhaus- und Heimküchen gesetzlich unfallversichert. Zwei Drittel der Unfälle in diesen Küchen passieren beim Umgang mit Gegenständen und Werkzeugen wie Messern, Küchengeräten und heißen Töpfen, rund 20 Prozent durch Ausrutschen und Stolpern. Die BGW kennt die Unfallgefahren - und die lauern im Prinzip auch in der häuslichen Küche:

Verbrennungen: Außer von heißen Herdplatten und Gasflammen droht Gefahr besonders durch Fett oder Öl, das überhitzt und sich entzündet. Wer einen Fettbrand mit Wasser löscht, riskiert schwere Verbrennungen, da das Wasser schlagartig verdampft und das brennende Fett aus Pfanne oder Topf schleudert. Brennende Behälter sofort abdecken und von der Platte schieben; das Feuer wird so erstickt. Vorsicht auch mit heißem Fett in der Friteuse und in Fondues: Wegen der Spritzgefahr keine flüssigen oder nassen Zutaten hineingeben!

Verbrühungen: Sie entstehen insbesondere, wenn Behälter mit heißen Flüssigkeiten oder Speisen mit bloßen Händen angefasst und dann fallen gelassen werden. Heiße Töpfe, Griffe und Bleche nur mit Topflappen oder Grillhandschuhen berühren. Volle Töpfe mit heißen Flüssigkeiten nicht offen tragen, sondern abdecken und einen Transportwagen benutzen. Vom Körper weg umschütten, da auch Dampf Verbrühungen verursachen kann.

Schnittverletzungen: Messer und andere scharfe Gegenstände nicht herumliegen lassen - es kann leicht jemand in die Klinge greifen. Verwenden Sie generell Schneidewerkzeuge mit abgerundeten Spitzen. Erstaunlicherweise ist die Unfallgefahr mit scharfen Messern geringer, denn mit einer stumpfen Schneide braucht man mehr Kraft und rutscht leichter ab. Das Reinigen in der Spülmaschine macht Messer stumpf. Niemals in rotierende Schneidegeräte fassen! Reinigen und öffnen Sie sie nur bei gezogenem Stecker.

Ekzeme: Wer ständig nasse oder feuchte Hände hat - durch vieles Spülen, durch Dampf, durch die Säfte von Fleisch, Obst und Gemüse - riskiert eine Hautreizung und auf Dauer sogar eine Hauterkrankung. Abhilfe schafft konsequenter Hautschutz mit einer (lebensmittelverträglichen) Schutzcreme und geeigneten Schutzhandschuhen.

Knochenbrüche: Verhindern Sie Stürze, indem Sie nichts auf dem Fußboden abstellen. Auch Gerätekabel sind häufige Stolperfallen. Beseitigen Sie heruntergefallene oder verschüttete Lebensmittel und Flüssigkeiten sofort, um nicht eine Rutschpartie zu machen. Tragen Sie geschlossene Schuhe mit rutschfester Sohle.

Rückenschmerzen: Langes Stehen in gebeugter Haltung an (zu) niedrigen Arbeitsflächen kann auf den Rücken gehen. Setzen Sie sich besser hin. Zum Hochheben von schweren Töpfen und Vorräten in die Knie gehen und den Rücken gerade halten, zum Transportieren über längere Strecken einen Rollwagen benutzen. Schuhe mit guter Dämpfung entlasten den Rücken.


*


Quelle:
Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege (BGW)
BGW-Presse-Info Ausgabe 03/2010 - Oktober 2010 - 22.09.2010
BGW-Öffentlichkeitsarbeit
Pappelallee 35/37, 22089 Hamburg
Telefon: 040/202 07-27 00, Fax: 040/202 07-27 96
Internet: www.bgw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 1. Oktober 2010