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DIAGNOSTIK/393: Ultraschall - Keine Chance für effektives Diagnose-Verfahren? (BNG)


Berufsverband Niedergelassener Gastroenterologen Deutschland e.V.
Informationen aus der Gastroenterologie - Dienstag, 7. September 2010

Qualifizierte Ultraschall-Untersuchung

Keine Chance für effektives Diagnose-Verfahren?


(07.09.2010) Die Ultraschall-Untersuchung des Bauchraums gehört zur etablierten Basisdiagnostik des Internisten und des Gastroenterologen. Der Ultraschall kann schnell, zuverlässig und ohne Strahlenbelastung für den Patienten durchgeführt werden.

In der Hand eines speziell weitergebildeten Untersuchers und unter Einsatz eines einsprechend leistungsfähigen Sonographiegerätes bietet die Methode jedoch weit über die medizinische Grundversorgung hinaus wertvolle diagnostische Möglichkeiten. Dazu gehört die Beurteilung von schwerwiegenden akuten oder chronischen Veränderungen der Bauchorgane, zum Beispiel bei Tumoren der Leber, Gallenblase und der Bauchspeicheldrüse, bei der Suche nach Lymphomen, bei der Diagnose einer Divertikulitis oder bei der Erstdiagnose und Verlaufskontrolle eines Morbus Crohn.

Die hochwertige Sonographie des Bauchraumes stellt hohe apparative Anforderungen und verlangt spezielle Kenntnisse und sehr lange Erfahrungen des untersuchenden Arztes. Es ist eine kostenintensive und aufwändige Leistung, die nichtsdestotrotz im Vergleich zu anderen bildgebenden Verfahren günstig, nicht invasiv und wenig belastend für den Patienten ist. Doch trotz der unbestrittenen Vorteile und der Effizienz der Methode bleibt die spezialisierte, hoch qualifizierte Sonographie mit High-End Geräten die Anerkennung seitens der Kostenträger seit Jahren verwehrt.

"Das hat gravierende Folgen für die Versorgung der Patienten", erklärt Dr. Hans Worlicek. Der Ultraschall-Experte vom Berufsverband der niedergelassenen Gastroenterologen (bng) stellt mit Sorge fest, dass das Interesse an der Ausbildung und der Qualifizierung immer mehr nachlässt, weil damit keine entsprechende Honorierung erreicht werden kann.

"Wenn wir die existierenden Ressourcen der ambulanten qualifizierten Sonographie des Abdomens retten wollen und anstreben, diese vorteilhafte Alternative gegenüber strahlenbelastenden oder invasiven Verfahren allmählich flächendeckend zu etablieren, dann muss dringend dafür gesorgt werden, dass die Kostenträger ihre Einstellung überdenken", fordert Dr. Worlicek.


Regelmäßige Informationen finden Sie auch auf unserer Internet-Seite:
www.gastromed-bng.de


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Quelle:
Berufsverband Niedergelassener Gastroenterologen Deutschland e.V.
Holdergärten 13, 89081 Ulm
Telefon: 0700 / 26 42 64 26, Fax: 0731 / 70 54 711
E-Mail: info@gastromed-bng.de
Internet: www.gastromed-bng.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 11. September 2010